Schengen / Die Tourist-Infostelle auf der Mosel ist Geschichte
In Schengen wurde am Freitag der Ponton aus dem Wasser gehoben und abtransportiert. Anstelle der schwimmenden Tourist-Info wird nun jenes Schiff zurückkehren, auf dem 1985 das Abkommen von Schengen unterschrieben wurde. Pünktlich zum Jubiläum am 14. Juni 2025 soll die „Marie-Astrid“ gemeinsam mit dem renovierten Europamuseum ein Zeichen für Kulturtourismus in Luxemburg setzen.
Der Ponton in Schengen ist Geschichte. Kurz vor Mittag am Freitag ist der Koloss aus dem Wasser gehoben und auf die Esplanade gesetzt worden. Dem vorausgegangen waren viele abwägende Diskussionen und Wochen der Vorbereitung. Zunächst wurde die schwimmende Tourist-Infostelle im Dreiländereck an der Mosel geräumt. Dann wurde nach und nach der Aufbau abgetragen. Die letzten Stücke sind am Freitagmorgen entfernt worden. Ein Heer von Arbeitern war über Tage damit beschäftigt, Teile zu zerschneiden und abzutransportieren. Am Freitagnachmittag ist dann damit begonnen worden, das Schwimmdock in drei Stücke zu teilen.
Die Arbeiten für den Abbau und Abtransport der schwimmenden Plattform waren mit 75.000 Euro angesetzt. Es dürfte aus nachvollziehbaren Gründen etwas mehr werden. Die Gemeindekasse wird dadurch jedenfalls nicht belastet. Da es sich um ein nationales und nicht um ein lokales Kultur-Tourismusprojekt handelt, übernimmt der Staat die integralen Kosten. Grünes Licht bekam dieses übrigens bereits unter der DP-LSAP-„déi gréng“-Regierung.
Tränen des Abschieds gab es am Freitag keine. Es war auch niemand da, der den Abriss als Beobachter begleitet hätte. Keine Schaulustigen. Keine kommunalen Oppositionspolitiker, keine Mitglieder der Schengen-ASBL, Nörgler oder Bedenkenträger. Freude kam allerdings auch nicht auf – zu Recht, denn wer will schon leichten Herzens ein liebgewonnenes Gebäude abreißen. Es habe einfach so sein müssen, es habe keine risikofreie, gangbare und vor allem finanzierbare Alternative gegeben, hieß es mehrmals am Freitag.
Für Roger Weber beginnt mit dem Abtransport des Pontons ein Teil seines Traums. Der ehemalige Gemeindepolitiker, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Schengen, hat sich seit vielen Jahren schon die „Marie-Astrid“ zurückgewünscht. Jenes Schiff, auf dem 1985 das erste der zwei Abkommen von Schengen unterschrieben wurde. „Die Menschen wollen wissen, wo das damals geschah, bald werden wir es ihnen zeigen können.“
Der nun durch den Abbau des Pontons freigewordene Platz dient der Rückkehr des historischen Schiffes. Ein neuer Kai wird angelegt, damit die „Marie-Astrid“ direkt gegenüber dem Europamuseum vor Anker gehen und pünktlich zum 40. Jubiläum des Abkommens von Schengen Besuchern die Bedeutung des grenzenlosen Europas veranschaulichen kann. Das Datum für diese Feier steht unverrückbar fest, nämlich der 14. Juni 2025. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Störungen sind weder in lokalem noch in nationalem Interesse.
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