Sozialplan / Die Verhandlungen bei Saint-Paul haben begonnen: Die Redaktion sei besonders stark betroffen
Die Verhandlungen über den Sozialplan beim Medienbetrieb Saint-Paul laufen seit Montagmorgen. Am ersten Tag hat sich noch nichts herauskristallisiert. Laut reporter.lu sollen unter den 80 Betroffenen vor allem Arbeitnehmer der Redaktion sein.
Die Verhandlungen zwischen den Delegationen der Arbeitnehmer und der Verwaltung des Herausgebers Saint-Paul sind seit Montagmorgen am Laufen. Das Verlagshaus entlässt 80 seiner 330 Mitarbeiter. Das teilte der Verlag seinen Mitarbeitern am vergangenen Donnerstag mit. Der Sozialplan sieht vor, dass fast jeder vierte Angestellte des Herausgebers von Wort, Télécran, Contacto und Luxembourg Times seinen Arbeitsplatz verliert.
Wie reporter.lu berichtet seien rund die Hälfte der 80 Betroffenen in der Redaktion zu finden – dazu zählen Redakteure, Sekretäre, Layouter, Grafiker, Fotografen und Korrektoren. 20 Journalisten und neun Arbeitnehmer in der Anzeigenabteilung von Regie.lu seien vom Sozialplan betroffen. Auch die Druckerei, Buchbinderei sowie Informatik-, Marketing und Verwaltungsberufe müssten mit Entlassungen rechnen.
Nach dem ersten Verhandlungstag gab es noch keine Schlussfolgerungen. „Es wurde besprochen welche Möglichkeiten überhaupt noch bestehen – mehr Inhalt war nicht drin“, erklärt Guy Pelletier, Präsident der Personaldelegation, gegenüber dem Tageblatt. Es ist der vierte Sozialplan, an dem Pelletier beteiligt ist. Er wisse, dass noch viel geklärt werden muss: „Da kommt manchmal etwas, das man sich nicht erwartet.“ Angefangen hätten die Probleme schon im Juli, als der Verlag seinen Mitarbeitern die üblichen Prämien nicht ausbezahlen wollte. „Das war damals ein Schock, aber das hier geht über den Schock hinaus“, sagt Pelletier. Die Entwicklung bei Saint-Paul sehe er als schlechtes Zeichen für den gesamten Medienmarkt in Luxemburg.
Das hat auch der LCGB in einem Schreiben am Donnerstag mitgeteilt: „Im aktuellen Kontext der Gesundheitskrise sind die Märkte für die traditionelle Printpresse und nicht-digitale Publikationen so eng geworden, dass die Saint-Paul-Gruppe nun deutlich überbesetzt ist.“ Laut Aussagen der Gewerkschaft, die an der Verhandlung teilnimmt, sollen die Gespräche bis zu 15 Tage dauern.
Der Generaldirektor Paul Peckels wollte sich auf Anfrage des Tageblatt nicht über die laufenden Verhandlungen äußern.
Die Vorgehensweise von Mediahuis
Am 24. April hat Mediahuis den Kauf von Saint-Paul Luxembourg abgeschlossen. Mediahuis besitzt mehrere Tageszeitungen, Radiosender und andere Medien in den Benelux-Ländern. Im vergangenen Jahr erwarb der Medienkonzern Independent News & Media aus Irland – auch dort folgten Umstrukturierungen und Entlassungen. Beim Kauf von Saint-Paul Luxembourg wurde bei der Übernahme allerdings gesagt, dass kein Stellenabbau vorgesehen sei. Der Chef des Medienkonzerns Gert Ysebaert behauptete Anfang Mai in einem Interview mit dem Luxemburger Wort, dass durch den Kauf von Saint-Paul Luxembourg „keine Arbeitsplätze gefährdet“ seien. Trotzdem blickte er vorsichtig in die Zukunft: „Die Frage wird jedoch sein, wie sich die derzeitige Krise auf das Geschäft von SPL auswirken wird und wie das Unternehmen darauf reagieren muss.“
Laut Reporter.lu habe Mediahuis die interne Kontrolle über Saint-Paul schon Anfang Mai übernommen. Der Großkonzern habe nicht nur die Statuten verändert, sondern auch den Verwaltungsrat neu besetzt. Nur zwei der sechs Mitglieder des Aufsichtsgremiums seien noch Luxemburger. Hinzu kommt, dass die Beiden zu „Class B directors“ ernannt wurden – dabei handele es sich sowohl um eine formale als auch symbolische Änderung.
Mediahuis will vor allem die Zahl der Online-Abonnenten weitertreiben, sagte der Chef des Medienkonzerns im Luxemburger Wort. Der Anteil der zahlenden, rein digitalen Leser liege momentan bei unter zehn Prozent. Diese Quote betrage bei den anderen großen Zeitungsmarken des Konzerns zwischen 40 und 50 Prozent. Als die Firma die Übernahme ankündigte, erklärte sie, dass die multimediale Expertise von Mediahuis helfen soll, „den digitalen Übergang von Saint-Paul zu beschleunigen und sich in der gegenwärtigen digitalen Umgebung unter Wahrung ihrer Geschichte weiterzuentwickeln.“
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Die christliche Nächstenliebe wird das schon in Ordnung bringen. Entlassungen werden von Segen und Weihrauch begleitet.
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Wir sind auf dem besten Weg unser Land auszuverkaufen und werden bald nicht mehr Herr in unserem eigenen Hause sein. Die Nächstenliebe , die bei sich selbst beginnt ( wer sich nicht liebt, ist auch nicht imstande andere zu lieben ) war eigentlich nie ein Thema der katholischen Kirche. Die Institution Kirche hat uns das genaue Gegenteil vorgelebt. Die Strafe folgt also auf den Fuss: was ist in kürzester Zeit aus dem mächtigen Bistumsblatt und seiner Druckerei geworden? So wie die Revolution ihre eigenen Kinder frisst, ist die katholische Kirche im Begriff sich selbst zu zerstören und aufzulösen. Die Geldgier kennt keine Grenzen. Sie geht über Leichen.