Fr., 22. November 2024




  1. Realist /

    Das Phänomen der Fake-WGs, der ebenso falschen „Chambres meublées“ und der Gefälligkeitsanmeldungen für „Freunde in Not“ kommt immer mehr auf. Es ist ja auch verlockend für Haus- und Wohnungseigentümer, ihre Adresse zur Verfügung von Leuten zu stellen, die bereit sind, pro Monat eine stattliche Summe zu bezahlen, nur um hierzulande gemeldet zu sein, während sie in Wirklichkeit irgendwo in Frankreich, Belgien oder sonstwo wohnen. Scheinbar ein klassisches „Win-Win“. Aber eben nur scheinbar, denn wer ein grosses Haus hat und jetzt mit Dollarzeichen in den Augen in Versuchung gerät, sollte vorher bedenken, dass man sich mit dieser Masche zumindest der Täuschung der staatlichen Verwaltung schuldig macht, von der Gemeinde über die Krankenkasse bis zur Steuerverwaltung. Zudem droht jederzeit weiterer Ärger. Etwa wenn auf einmal der Gerichtsvollzieher oder gar ein grimmiges Inkassobüro klingelt. Insbesondere letzteren ist es egal, wer letztendlich zahlt; die halten sich an denjenigen, der an der Meldeadresse die Tür öffnet. Die meisten Leute, die – aus welchen Gründen auch immer – jemand anders bei sich anmelden bedenken nicht, dass es gar nicht so einfach ist, jemanden von der Gemeindeverwaltung als „rayé d’office“ wieder abgemeldet zu bekommen, wenn diese Person erst angemeldet ist. Also aufgepasst und aufgemerkt: Leute, denen man die eigene Adresse zur Verfügung stellt, sollte man sich zumindest ebenso sorgfältig aussuchen wie diejenigen, die man ins eigene Schlafzimmer lässt.

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