/ Die Woche der Entscheidung: Jonathan Hennetier will mit Racing zur Europa League
Der Racing hat den europäischen Traum noch nicht aufgegeben, allen voran Jonathan Hennetier – der im vergangenen Jahr eine große Hilfestellung bei dieser Mission leistete. Diesmal führt der Weg in die Europa League nicht mehr über den Pokal, stattdessen bereitet sich der Hauptstadtklub auf eine „entscheidende Woche“ vor. Los geht es am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel in Petingen.
Jonathan Hennetier ist nicht unbedingt ein Mann des Rampenlichts. Und doch hat der 27-jährige Franzose in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er bei großen Rendezvous nicht nur nervenstark ist, sondern auch Entscheidungen herbeiführen kann. Herausragend war sein Treffer im Pokalhalbfinale 2018: ein 25-Meter-Knaller, mit dem sich der Racing beim 1:0 gegen Déifferdeng 03 ein Ticket für das Endspiel sicherte. „Das wichtigste Tor meiner Karriere“, erinnerte er sich am Donnerstag.
Vermehrte Ballbesitz
Hennetier kam im Sommer 2013 (nach Stationen in Epinal und Amnéville/F) nach Luxemburg und gehört seither zum Stammpersonal der Hauptstädter. Letztes Jahr verlängerte er seinen Vertrag bis 2022. Der Flügelspieler mit „einem der besten rechten Füße der Liga“ (Trainer Frank Defays) ist ebenfalls der Spezialist für ruhende Bälle beim Racing. „Für Trainer sind Spieler wie er ein Geschenk des Himmels. Er ist fleißig, gut erzogen und hat viel Respekt“, lobte ihn der Belgier.
Defays wurde vor fast fünf Monaten als Vollzeittrainer eingestellt: „Er hat sehr viel Professionalismus in den Verein mitgebracht“, resümierte Hennetier. „Er hat eine andere Philosophie.“ Gemeint ist der vermehrte Ballbesitz. Bei seinem Vorgänger, dem derzeitigen Sportdirektor Patrick Grettnich, stand die defensive Stabilität im Vordergrund. „Mittlerweile haben wir einige Dinge, die vorher besser klappten, wieder in unser Spiel integriert. Unter dem Ex-Coach war unsere Stärke das Spiel ohne Ball“, erklärte der Franzose weiter. Nur zweimal hat Defays mit einer Verteidiger-Viererkette herumexperimentiert: „gegen Differdingen und Fola, wir haben in zwei Spielen sechs Gegentreffer kassiert“. Zurück in der gewohnten Formation gab es gleich einen Dreier gegen Mondorf.
Straffes Programm
Nach dem Heimsieg gegen Strassen ist die Euphorie wieder entfacht und der Racing träumt weiterhin vom internationalen Geschäft. „Ich denke, dass die nächsten zehn Tage über unsere Zukunft entscheiden werden“, formulierte es der 27-Jährige. Union Titus Petingen, die Escher Jeunesse und zum Abschluss Niederkorn: So heißen die drei Gegner und direkten Konkurrenten, mit denen es der derzeitige Tabellensechste bis zum 5. Mai zu tun bekommt.
Für Hennetier besteht das Risiko, dass er eines der Spiele Anfang Mai aufgrund einer Sperre wegen einer siebten Gelben Karte verpassen wird. So weit ist es aber noch nicht. Stattdessen sei die Mannschaft fokussiert auf ihr Duell gegen die Fangueiro-Truppe. „Sie haben drei Spieler, die herausstechen“, analysierte Hennetier. Artur Abreu, Filip Bojic und Christian Silaj sind für ihn die besten Individualitäten eines „starken Kollektivs“. Angst verspürt der Racing nicht. Im Hinspiel lagen die Hauptstädter in Rückstand, „verfielen nicht in Panik und haben das Spiel dann gedreht“. Am Ende sprach das Resultat von 4:1 eine deutliche Sprache.
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