Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Luxemburg ist im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Laut einer Analyse der Creditreform Luxembourg SA wurden 1.193 Insolvenzen registriert – ein Zuwachs von 26,38 Prozent im Vergleich zu 2023, als 944 Fälle verzeichnet wurden. Damit hat Luxemburg das Vorkrisenniveau von 2019 wieder erreicht. Das geht aus einer Pressemeldung von Creditreform hervor.

Dieser Anstieg sei nicht auf Luxemburg beschränkt: In Frankreich wurde 2024 ein „historischer Höchststand“ an Insolvenzen erreicht, während die Zahlen in Deutschland und Belgien ebenfalls signifikant gestiegen sind.

In Luxemburg trifft es besonders das Baugewerbe und den Dienstleistungssektor. Im Baugewerbe stiegen die Insolvenzen um 27,10 Prozent auf 197 Fälle im Jahr 2024 gegenüber 155 im Jahr 2023. Im Dienstleistungssektor wurden 693 Fälle registriert – ein Anstieg von 39,44 Prozent. Der HORECA-Sektor (Hotel, Restaurant, Café) meldete einen moderaten Zuwachs von 4,72 Prozent. 

Unternehmensalter als Risikofaktor

Ältere Unternehmen mit einer Betriebsdauer von mehr als fünf Jahren seien besonders stark von Konkursen betroffen gewesen: Hier stiegen die Insolvenzen um 52,69 Prozent von 558 Insolvenzen 2023 auf 852 im Jahr 2024. Junge Unternehmen hingegen verzeichneten einen Rückgang der Insolvenzen um 11,66 Prozent.

Regional gesehen liegt der Fokus der Insolvenzen auf dem Bezirk Luxemburg, wo die Zahl der Fälle um 30,31 Prozent auf 1.105 stieg. Im Bezirk Diekirch hingegen gab es einen Rückgang von 8,33 Prozent. Nach Rechtsform sind diejenigen Gesellschaften mit beschränkter Haftung (Sàrl) besonders stark betroffen, deren Insolvenzzahlen um 26,18 Prozent zulegten. Vereinfachte Gesellschaften mit beschränkter Haftung (Sàrl-S) und Aktiengesellschaften (SA) folgen diesem Trend.

Ausblick für 2025

Juan Santiago, Authorized Manager von Creditreform Luxembourg SA, warnt vor weiteren Herausforderungen im kommenden Jahr, insbesondere im Bau- und Dienstleistungssektor. Obwohl es im dritten Quartal 2024 Anzeichen einer Erholung gab, werde dies nicht ausreichen, um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten 2025 zu bewältigen. Besonders der Bau- und Dienstleistungssektor bleibe anfällig. Weitere Unterstützungsmaßnahmen seien notwendig, um diese Wirtschaftsbereiche zu stabilisieren.

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