Editorial / Die Zweckehe Lenert-Asselborn
Selbst Google glaubt nicht daran: 23 Suchtreffer. So wenig verbindet das mögliche LSAP-Spitzenkandidaten-Duo Paulette Lenert und Jean Asselborn. Zum Für und Wider einer Zweckehe.
Verkehrte Welt. Eine Partei stellt die beiden beliebtesten Politiker des Landes. Beide bekleiden hohe Regierungsämter, beide lassen parteiübergreifend die Konkurrenz hinter sich. Und doch gilt allgemein der Konsens: „Die beiden zusammen? Kaum vorstellbar.“ Während vieles auf ein Spëtzekandidaten-Duo hindeutet, entlockt das Doppel Lenert und Asselborn meist ein müdes Lächeln. Was also rein strategisch als Zweckehe sinnvoll wäre, scheitert auf einer anderen Ebene: der menschlichen.
Und auf dieser scheinen sich Gesundheitsministerin und Außenminister seit Beginn nicht so recht zu verstehen. Lenerts Amtsantritt kommentierte Asselborn wie folgt: „Ich kenne diese Frau nicht persönlich.“ Es kam früh zu Reibereien. Besonders ein Vor-Regierungsrat der LSAP-Minister muss sportlich gewesen sein, wie der Auszug aus einem Tageblatt-Porträt zeigt: „Paulette Lenert spricht. Jean Asselborn unterbricht, will das Wort an sich reißen. Es gelingt nicht, die neue Ministerin redet weiter. Der Außenminister, wohl sichtbar echauffiert, verlässt den Raum. Ein Anwesender erklärt später dazu, Paulette Lenert sage nun mal: ,Das ist meine Meinung!‘ Und: ,Das sind meine Argumente – und das ist ein anderer Stil.‘“
Es ist genau dieser unterschiedliche Stil, der dem strategischen Traumduo wohl im Weg steht. Erfolgreiche Politik muss „hearts and minds“ zugleich bedienen. Während Jean Asselborn mit seinem „merde alors“ eindeutig in die Kategorie Herz fällt, wird Paulette Nationale seit der Pandemie wegen ihrer beruhigenden, sachlichen Art geschätzt. Und obschon sich beide Politiker in Dossiers hineinarbeiten, ist Lenert vergleichsweise zurückhaltender in ihren Äußerungen. Direkt zu Beginn der Corona-Seuche musste die Regierung auf Lieferengpässe reagieren. Asselborn hatte fünf Millionen Atemschutzmasken und 120.000 Schutzbrillen aus China angekündigt, Transportminister François Bausch sprach hingegen von 500.000 Masken und 6.000 Brillen. Lenert geriet in Erklärungsnot und meinte: „Wie soll ich das jetzt sagen …? Für uns ist das der Alltag. Wir haben ständig Bestellungen, die schieflaufen. Herr Asselborn muss in einigen Dossiers eher punktuell eingreifen. Er hat ein Bestellformular gesehen und das vielleicht für bare Münze genommen. Sie haben das sicherlich bemerkt: Ich bin vorsichtiger bei meinen Äußerungen. Gerade in diesen Zeiten.“
Und dennoch – die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit rund 40.000 Stimmen hatte Asselborn 2018 das Argument der Wähler hinter sich. Allein dies sollte, unabhängig von der finalen Konstellation, ein klares Zeichen dafür sein, dass ein LSAP-Wahlkampf nicht mit einer rein verkopften Wahlkampfstrategie gewonnen werden kann. Am Ende muss Lenert, sollte sie antreten, beides mit einem ihrer Parteikollegen erobern: „Häerz a Käpp“.
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Si maachen alles no waat hir deitsch Noperen vun séch ginn,
an dann ginn se hir Bundesgenossen kritiséieren,
typësch Asselborn & Co.
Dass die beiden sich nicht grün sind, dürfte ein offenes Geheimnis sein. Besonders von Seiten Asselborns . Mit 70 dürfte wohl Schluss sein !
Das Ego sollte in der Politik zweitrangig sein.Beide machen gute Arbeit,mit Kopf und mit Herz.Obwohl ein “ merde alors“(damals absolut richtig gegen den Hetzer Salvini) doch eher aus dem Bauch heraus kam. Beide sollte sich überlegen ob sie sich vor den Wählern öffentlich zerfleischen wollen. Asselborn und Lenert haben die Luxemburger hinter sich.Davon sollten sie profitieren und Geschlossenheit zeigen.
Na dann passen die zwei doch gut zusammen P. Lenert als Medikamentenlieferant und J. Asselborn sorgt mit seinen Flüchtlingen für Patienten Nachschub, idealer geht es doch nicht, solange genug Idioten ( Steuerzahler ) da sind die das ganze finanzieren.
Falls Frau Lenert sich tatsächlich auf diese zeitgeistige Scharade von der Doppelspitze einlässt – dazu noch mit einem längst pensionsreifen Herrn Asselborn – , erweist sie sich selbst den GRÖBAZ, den „grössten Bärendienst aller Zeiten“.
Politik ist eine Theaterbühne des Vorspielen falscher Tatsachen von Freundschaft, Demokratieverständnis und humanistischen Gedankengut. Dieser Artikel lässt tief blicken in die Seelenabgründe eines Menschen , der oft den demokratischen , humanistischen Fingerzeig hebt und dann Parteifreunde , auch man sie nicht kennen tut ( héiert den parteilichen Horizont hannert Stengefort op?) nicht ausreden lässt, sich echauffiert « an wéi en kléngt Kand motzt „.
Hoffentlech get den Asselborn nach eng Keier mat an Wahlen.
Ass nach jonk genug an et muss én och wessen, en ass extrem wichteg fir eist Land
Asselborn hat als pfeife ausgedient…und zwar schon seit 10 jahren.
Junge frauen an die macht…auch wenn sie nicht mehr so jung sind ist doch parole der lsap.
Luxemburg hatt lange genung den Clown in der Europa gestellt, es genügt. Mit allem Respekt Herr Asselborn, es ist an der Zeit an Ihren Rücktritt zu denken, und noch glückliche Tage auf Ihrem Rennrad🚴 genießen…..
Die LSAP sollte den Moment der nötigen personellen Erneuerung nicht verpassen. Somit wäre Lehnert eine gute Option. Was den Herrn Asselborn angeht so denke ich dass es reicht. Ich glaube schon dass sehr viele im Land bereit wären seine Memoiren zu lesen zumal er ja summa summarum einen guten Job über die Jahre gemacht hat.
@ Klitz : „er ja summa summarum einen guten Job über die Jahre gemacht hat“
Ech mengen do stidd dir eleng ob weiter Flur mam gudden Job !
Den JA huet eis blamei’ert wo’u et nemmen gaang ass, an daat bleift haenken .
Dese kloren Editorial vum Dhiraj Sabharwal weist gerad sou kloer, dass beim tageblatt an an der LSAP e neie Wand bléist. Eng Onstemmegkeet tescht zwou starke Perséinlechkeeten war an der Politik nach nie e Grondnfir sech zu enger – a géint di aner – entscheeden ze missen.
Di zwee hun bis elo nach emmer hir Arbecht aussergwéinlech gudd gemaach. A mat der Ennerstetzung vun gudder Kommunikatioun wi an desem Fall, werden sie bis zu de Wahlen och nach beweise können, datt se op manst gudd mateneen schaffen – an optriede – können!
Wi soot mei Frënd Bob: se mussen sech jo net onbedéngt op de Mond këssen!
Wünsche Herrn Asselborn einen wohl verdienten Ruhestand und viel Spass bei seiner Leidenschaft, dem Radfahren.