Nicht einmal mehr ein Monat, dann ist es so weit: Am 23. August beginnt in Luxemburg-Stadt die Schobermesse. Während die einen sich eher weniger für den traditionellen Termin interessieren, warten Fans von Achterbahn und Co. jedes Jahr gespannt darauf, welche Attraktionen auf dem Glacis aufgebaut werden – und vor allem welche Neuheiten dabei sind. Dementsprechend kursieren in den sozialen Medien bereits seit Mitte Juli Informationen zu den Spielen, die bei der diesjährigen Ausgabe präsent sein sollen. Offiziell vorgestellt hat die Stadt Luxemburg – die die Veranstaltung jedes Jahr organisiert – diese noch nicht.

Dennoch ist jetzt schon bei einigen Betrieben klar, dass sie bald ihre Zelte auf dem Glacis-Platz aufschlagen werden. Eine der spektakulärsten Neuheiten dürfte dabei das Hoch-Rundfahrgeschäft „Mr. Gravity“ sein. Die Schaustellerfamilie Oberschelp aus Deutschland teilt in den sozialen Medien mit, dass sie in diesem Jahr mit der genannten Attraktion zur Schobermesse kommt. Bei dieser nehmen die Gäste in Gondeln auf einer runden Plattform Platz, die sich im Kreis drehend immer höher bewegt. Auch der Arm, an dem die Scheibe angebracht ist, rotiert. Für eine Fahrt mit der Attraktion, die im vergangenen Jahr unter anderem auf dem Münchener Oktoberfest stand, sollte man also besser einen robusten Magen haben. 

Fans des Musicals „Starlight Express“ werden sich über das Fahrgeschäft der Familie Beinhorn aus Deutschland freuen. „Wir kommen mit unserem Karussell ‚Starlight‘ und nehmen erstmalig an der Schobermesse teil“, bestätigte Marco Beinhorn auf Tageblatt-Nachfrage. Ihm zufolge soll die Fahrt mit der im Kreis rollenden Berg- und Talbahn (einem Klassiker auf Jahrmärkten) „durch neuste Laser-, Licht- und Pyrotechnik sowie unzählige Showeffekte“ zum „außergewöhnlichen Erlebnis“ werden. Dabei kann es auch mal rückwärts gehen. Die Altersbeschränkung liegt bei acht Jahren, in Begleitung von Erwachsenen können Kinder aber auch schon ab sechs Jahren einsteigen.

Wasser und Luft

Eine neue Wildwasserbahn gibt es in diesem Jahr auch: „Jim & Jasper’s Wild-Wasser freut sich auf eine fantastische Schobermesse 2024“, heißt es in einem Beitrag in den sozialen Medien von dem deutschen Schaustellerbetrieb Blume. Dieser beschreibt die 18 Meter hohe Attraktion als „größte reisende Wildwasserbahn Europas“. Die Fahrgäste nehmen in einem von 15 Booten im Holzstammdesign Platz, fahren durch eine Themenwelt aus Holz sowie einen Tunnel und können auf zwei Abfahrten Bauchkribbeln bekommen. Wassereffekte und ein großer Wasserfall sorgen bei dem familienfreundlichen Fahrgeschäft für Abkühlung. Die Attraktion war unter anderem bereits zu Gast beim Nürnberger Volksfest. 

Laut der Schaustellerfamilie Hartmann aus Deutschland soll „Europas größter und höchster fliegender Teppich“ aus Deutschland für die Schobermesse nach Luxemburg kommen: der fliegende Teppich „1001 Nacht“. Dass die Attraktion auf dem Glacis stehen wird, bestätigt der Betreiber kurz und knapp auf Nachfrage. Bei diesem Fahrgeschäft nehmen die Gäste auf der Nachbildung eines fliegenden Teppichs Platz und werden anhand schaukelartiger Bewegungen durch die Luft befördert. Es geht vor- und rückwärts und ein Halt in luftiger Höhe ist durchaus möglich. Der fliegende Teppich stand in vergangener Zeit unter anderem auf Volksfesten in Bielefeld, Bremen oder auch Wuppertal.

Auch das Hochgeschwindigkeitskarussell „Jetlag the ride“ ist neu am Glacis, wie der Betreiber aus Deutschland auf Nachfrage mitteilt: „Ja, wir sind das erste Mal in Luxemburg auf der Schobermesse und freuen uns sehr darauf.“ Die Attraktion von Mario Weber hat mehrere Dreharme, an denen zwölf Gondeln befestigt sind. Die Passagiere nehmen darin Platz, um so mit freibaumelnden Beinen ihren Flug durch die Luft anzutreten. Auf Volksfesten in Bielefeld und Paderborn war das in vergangener Zeit möglich.

Riesenrad kommt

In den sozialen Medien wurden auf der Facebook-Seite „Schueberfouer Luxembourg“ noch weitere Neuheiten angekündigt. Anders als viele glauben, wird dieses Profil allerdings nicht von der Stadt Luxemburg verwaltet, wie deren Pressestelle unterstreicht: „Wir wissen nicht, wer sich um die Seite kümmert, aber wir sind es nicht.“ Die Nachfrage zeigt: Es ist ein Mann aus Frankreich, der eine Leidenschaft für die Schobermesse hat und seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Seiner eigenen Aussage nach gehört er weder zur Gemeinde noch zu einem Verband von Schaustellerinnen und Schaustellern, sagt aber, dass er einige von ihnen kennt. Und: Dass er nur Informationen veröffentlicht, wenn er weiß, dass diese stimmen.

Wenn dem so ist, darf man sich noch auf weitere Neuheiten freuen: zum Beispiel auf den „Top Scan Poseidons Rache“. Ob der französische Schaustellerbetrieb Pourrier damit in diesem Jahr tatsächlich zum ersten Mal auf dem Glacis dabei ist, hat dieser bislang auf Tageblatt-Nachfrage nicht bestätigt. Das Gleiche gilt für die Attraktion „Toboggan Pfausser“ aus Frankreich, die ein optisches Highlight auf dem Glacis wäre. Außerdem soll laut „Schueberfouer Luxembourg“ eine weitere, besondere Achterbahn in diesem Jahr erstmals halt auf dem Glacis machen: der familienfreundliche Geistercoaster „Spuk“ von Bram van de Molengraft.

Und: Auch wenn es vor kurzem eine Absage vom Riesenrad „Bellevue“ bei einem Jahrmarkt in Deutschland gab, soll dieses wie gewohnt auf dem Glacis stehen. „Wir sind dabei und freuen uns“, erklärt ein Mitarbeiter von Schausteller Oscar Bruch am Telefon. Und auch der Präsident der „Fédération nationale des commerçants forains“, Charles Hary, sagt: „Klar kommt das Riesenrad auf unsere ‚Fouer‘.“ Informationen zu Attraktionen und Co. will die Stadt Luxemburg noch vor Beginn der Schobermesse veröffentlichen. Wann es so weit sein wird, beantwortete die Gemeinde bislang nicht. Auf ihrer Webseite heißt es dazu: „Das Programm mit allen Einzelheiten wird zeitnah bekannt gegeben.“ 

Mehr zu diesem Thema:
– „Schueberfouer“ 2024: Die Vorbereitungen auf dem Glacis haben angefangen

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Sandra Schmit

Geschichten, die das Leben schreibt – die bringt Sandra Schmit gerne zu Papier beziehungsweise ins Netz. Sie wurde 1991 in Luxemburg geboren, ist seit September 2021 ein festes Mitglied der Tageblatt-Redaktion und beschäftigt sich dort vorwiegend mit lokalen Themen. Mit Blick auf die Menschen schreibt sie vorzugsweise über Gesellschaftliches und Umweltthemen. Zuvor war sie als Korrespondentin für das Tageblatt unterwegs, arbeitete beim Luxemburger Wort in der Lokal-Redaktion und war als Freiberuflerin für RTL Radio Lëtzebuerg tätig. Während ihres Studiums der Medien- und Kultursoziologie (M.A.) in Trier haben Studentenjobs und Praktika in verschiedenen Redaktionen ihre Neugier für den Beruf der Journalistin geweckt.

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