Grenzüberschreitendes Projekt / Differdingen kauft 120 Hektar in Frankreich
Wenn alle Prozeduren im Februar abgeschlossen sind, wird ein 120 Hektar großes Grundstück hinter der Grenze zu Frankreich in den Besitz der Gemeinde Differdingen gehen. Zu diesem Schritt hatten sich die Gemeindevertreter entschlossen, um zu verhindern, dass dort eine Mülldeponie entstehen soll.
Am 18. Dezember 2019 bei der letzten Gemeinderatssitzung in Differdingen vor dem Jahreswechsel stimmten alle anwesenden Gemeindevertreter für den Kauf des Grundstücks auf französischem Boden, in der Nähe des Grenzortes Saulnes. Das Grundstück, das 2,5 Millionen Euro kostete, liegt quasi gegenüber des „Roudenhaf“. Besonders an dem Areal ist auch seine Hanglage. Aus diesem Grund kann man das Gelände zurzeit nur von Luxemburger Seite betreten.
Auf dem ehemaligen Steinbruchgelände wollte eigentlich eine Firma eine Mülldeponie errichten. „Die Pläne auf besagtem Grund, eine private Mülldeponie zu errichten, waren damals schon sehr konkret. Mit einem Förderband sollten Altlasten über das Gelände in den ehemaligen Steinbruch befördert werden. Um das zu verhindern, wurde dann beschlossen, das Areal zu kaufen“, erinnerte sich Erny Muller (LSAP). Die Müllfirma zog ihren Antrag zur Errichtung der Mülldeponie im Jahr 2018 zurück. Aufgrund von Formfehler, wie es heißt. Die Gemeinde unterschrieb noch im selben Jahr einen Kaufvorvertrag, um sicherzugehen, dass das Gelände nicht doch noch als Mülldeponie herhalten muss. 2018 war sich der Gemeinderat sicher, dass es sich nicht um eine herkömmliche Mülldeponie handeln würde, sondern dort sogar eine Sondermülldeponie entstehen sollte.
Kritik
Obwohl die LSAP den Kauf mit trug, kritisierte Muller den Umstand, dass nicht wie ursprünglich geplant Petingen auch einen Teil der Kosten übernimmt. „Als Grund für den Rückzieher wurde mir geantwortet, dass Petingen nicht Mitglied in der grenzüberschreitenden Vereinigung ‚Territoire naturel transfrontalier de la Chiers et de l’Alzette‘ ist und sie deshalb nicht zum Kauf berechtigt wären. Diese Schlussfolgerung kann ich jedoch nicht nachvollziehen“, so Muller. Alle anderen Räte sahen den Ankauf des Grundstücks weniger kritisch und lobten den Kauf.
Ursprünglich wollten die Gemeinden Petingen und Differdingen das Grundstück zusammen erwerben. Dieses Areal war allerdings nur halb so groß wie das jetzige Gelände. Die Fläche wurde vergrößert, um die geplanten Projekte besser umsetzen zu können. Das Aus von Petingen in diesem grenzüberschreitenden Projekt sei jedoch noch nicht endgültig, betonte der Differdinger Gemeindesekretär gegenüber dem Wort.
Wie genau das Areal genutzt wird, das sich aus 100 Hektar Ackerland und rund 20 Hektar Wald zusammensetzt, muss erst noch genau geklärt werden. Neben ökologischen Pilotprojekten wird das Hauptaugenmerk auf dem Forst- und Landbau liegen, hieß es im Gemeinderat.
Französisches Recht
Für die Gemeinde Differdingen ist es bereits das zweite Grundstück, das in Frankreich liegt. Sie ist schon im Besitz eines Weihers in der Nähe von Lasauvage. Wie das zuständige Ministerium mitteilte, sind solche grenzüberschreitenden Kaufverträge eher selten. Die Nachfragen bei der französischen Gemeinde Saulnes, was sie von dem Flächenabtritt an die Gemeinde Differdingen hält, blieben am Montag unbeantwortet.
In den sozialen Netzwerken ist der Kauf des grenzüberschreitenden Grundstücks ebenfalls ein Thema. Auch hier sind die Reaktionen größtenteils positiv. „Lieber Natur statt Mülldeponie“ so lautet allgemein der Tenor. Mehrere Nutzer fragten sich, ob das Grundstück jetzt an Luxemburg fallen wird. „Nein, das wird es nicht“, weiß Muller. Auf diesem Grundstück herrscht weiterhin französisches Recht.
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Können wir Cattenom nicht auch aufkaufen ? 🙂
Komm wir kaufen auch den Bürgermeister und bauen einen neues Dorf da.
Gut gemacht, aber eine riesige französische Schweinerei.