Gemeinderat / Differdingen zahlt zwei Millionen Euro für das „Stade du Thillenberg“
Differdingen hat sich dazu entschlossen, das Areal des „Stade du Thillenberg“ für zwei Millionen Euro von Besitzer ArcelorMittal zu kaufen. Im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung standen zudem die steigenden Eintrittspreise des Schwimmbads „Aquasud“.
Lange hat sich die Gemeinde gesträubt, ins „Stade du Thillenberg“ zu investieren, da sich das Grundstück im Besitz des Stahlkonzerns ArcelorMittal befand. Das Resultat: eine über die Jahre marode gewordene Anlage. Bei Enthaltungen von den Linken und der KPL stimmten die Räte für den Kauf der historischen Sportstätte. Gary Diderich („déi Lénk“) und Ali Ruckert (KPL) rechtfertigten ihre Enthaltung damit, dass der Stahlkonzern seine Grundstücke trotz allem immer noch gewinnbringend weiterverkaufen kann.
Insgesamt zwei Millionen Euro wird die Gemeinde an den Stahlgiganten überweisen. Georges Liesch bremste die Begeisterung über den Erwerb und warnte vor den anfallenden Kosten: „Es muss viel investiert werden. Die Tribüne muss renoviert werden und die sanitären Anlagen sind nicht mehr zeitgemäß.“ Das legendäre Stadion, das direkt am Waldrand liegt und in den 1920er Jahren gebaut wurde, war über Jahrzehnte die Heimat der Differdinger Red Boys. Nach der Fusion bestritt der FC Differdingen 03 seine Heimspiele dort. Der letzte offizielle Auftritt der ersten Mannschaft im „Stade du Thillenberg“ fand am 18. Mai 2012 statt.
Das Eingangsportal und die Haupttribüne wurden nach englischem Vorbild geplant und errichtet. Letztere wurde aus Holz und Metallträgern gebaut und in den Farben Rot, Weiß und Schwarz gehalten. Gegenüber wurde eine große Stehtribüne in die Felswand gehauen. Mittlerweile hat sich die Natur diese Tribüne zurückerobert. Zu den Spitzenspielen kamen früher regelmäßig über 6.000 Zuschauer.
Auch in Niederkorn hat die Gemeinde ArcelorMittal ein Grundstück von rund sechs Ar abgekauft. Der Preis des Areals beläuft sich auf 1,29 Millionen Euro. Aufgrund der Nähe zum Spital könnte dort ein Parkhaus entstehen.
Zuschüsse für das „Aalt Stadhaus“
Während der Haushaltsdebatten im Dezember hatte Tom Ulveling (CSV) noch bemängelt, dass das „Aalt Stadhaus“ trotz seines anspruchsvollen Spielplans keine Zuschüsse von staatlicher Seite erhalten würde. Nach einer Unterredung mit Kulturministerin Sam Tanson darf sich das „Aalt Stadhaus“ nun über eine jährliche Unterstützung von 150.000 Euro freuen.
Das gebotene hochwertige Programm und die Zuschauerzahlen rechtfertigten diese Subvention. „8.492 Zuschauer nahmen an den 79 Veranstaltungen im vergangenen Jahr teil. Somit konnten wir eine Auslastung von knapp 71 Prozent verbuchen“, erklärte Ulveling. Im Eröffnungsjahr kamen die Kulturbegeisterten lediglich in den Genuss von 43 Vorstellungen.
Leichtathletikstadion in den „Woiwerwisen“
Differdingen, Käerjeng, Petingen und Sanem hatten sich lange nach einem Standort umgesehen, um gemeinsam ein Leichtathletikstadion zu bauen. Den geeigneten Platz dafür fanden sie in den Differdinger „Woiwerwisen“. Das Stadion sollte dort entstehen, wo sich heute der Fußballplatz des CS Oberkorn befindet. Die Pläne sahen eine Tribüne mit Platz für bis zu 300 Besucher an der Nordseite des Stadions vor und unter der Sportstätte eine Tiefgarage mit rund 300 Stellplätzen. Das Projekt geriet jedoch ins Stocken.
Im Haushalt 2020 wurde das geplante Vorhaben nicht berücksichtigt. Man werde keinen Rückzieher machen, sondern sich nach einem anderen Standort umsehen, stellte Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch in einer Gemeinderatssitzung Anfang Dezember klar.
Nach einem Treffen haben die vier Gemeinden nun beschlossen, sich wieder auf den ursprünglichen Standort zu besinnen. „Bevor das nationale Leichtathletikstadion in den ,Woiwerwisen‘ gebaut wird, muss aber noch eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und ein ausführliches Verkehrskonzept ausgearbeitet werden“, sagte die Bürgermeisterin in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch.
Aquasud wird teurer
Für Diskussionen sorgte die bevorstehende Erhöhung der Eintrittspreise für das Freizeitbad „Aquasud“. „Die Eintrittspreise für Erwachsene werden von 5 Euro auf 5,50 Euro angehoben. Kinder und Studenten müssen nun 4,40 statt 4 Euro zahlen. Die Familienkarte wird 27,5 Euro kosten“, erklärte Paulo Aguiar („déi gréng“). Als Grund für diese Preiserhöhung wurden steigende Personal-, Strom- und Wasserkosten genannt.
Die LSAP, „déi Lénk“ und die KPL waren sich einig, dass das Schwimmbad eine Dienstleistung für den Bürger bieten sollte und keine Gewinne zu erwirtschaften habe. Die Realität sieht allerdings anders aus und das Freizeitbad wird von einem französischen Privatunternehmen geleitet.
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Da werden dann aber hoffentlich Wohnungen errichtet und nicht 3.klassiger Fußball gespielt auf unsere Kosten.