Die Idee der „Käschtefrënn“ entstand vor rund 25 Jahren. „Damals entschied sich ein lokaler Geschäftsmann während der Weihnachtszeit dazu, geröstete Kastanien vor seinem Laden anzubieten, um sich so ein wenig vor dem Weihnachtsstress in seinem Laden zu drücken. Weil die Idee gut ankam, wurden wenig später die ‚Käschtefrënn‘ gegründet. Die Einnahmen wurden schon immer gespendet“, erklärte André Gonderinger, der mit seiner Frau schon seit rund15 Jahren Mitglied in der Vereinigung ist. Rund um den einstigen Ofen ist mittlerweile eine ganze Zauberwelt entstanden, die zum Verweilen einlädt. Während des Differdinger Weihnachtsmarkts wurden in dem gemütlichen „Chalet“ unter anderem Weihnachtsgebäck sowie mehr als 1.000 Liter Glühwein und die besonders im Trend liegende Variante Glühgin verkauft. Der Bestseller waren jedoch wieder die gerösteten Kastanien. Seit dem Jahr 2000 haben die „Käschtefrënn“ bislang über zwölf Tonnen Kastanien geröstet. Davon wurden alleine im vergangenen Dezember mehr als 600 Kilogramm verkauft. 

„Zum Warmwerden haben wir vor dem Differdinger Weihnachtsmarkt auch schon auf dem lokalen Hobbymarkt und dem Adventsmarkt in Lasauvage Kastanien verkauft. Das sind fünf zusätzliche Tage, an denen wir auf Freiwillige angewiesen waren. Jeder, der uns unterstützt, macht das ehrenamtlich. Einige Mitglieder nehmen sich speziell während des Weihnachtsmarkts Urlaub, um beim Stand mitzuarbeiten. Das Resultat ist wie jedes Jahr fantastisch“, sagte Conny Gonderinger.

Großteil an „Fondatioun Kriibskrank Kanner“

Die „Déifferdenger Käschtefrënn“ haben es trotz schlechten Wetters geschafft, 2023 Rekordeinnahmen von 44.962,88 Euro zu erwirtschaften. „Diese Summe ist einfach traumhaft. Doch ich bin sehr optimistisch, dass wir diesen Rekord dieses Jahr noch einmal überbieten werden, denn der Differdinger Weihnachtsmarkt geht dieses Jahr über drei Wochenenden“, so Gonderinger. 

Auf einer Liste von Hilfsorganisationen hatten sich die Klubmitglieder für mehrere Vereinigungen entschieden: Die „Anciens combattants“, „Glut1“, „Apia Kräizbierg“, „Déifferdeng, eng Stad hëlleft“, die „Ligue HMC“, „Autisme Luxembourg“ und „Multiple Sclérose Lëtzebuerg“ können sich über finanzielle Unterstützung freuen. Der Großteil der Einnahmen – rund 26.000 Euro – ging an die „Fondatioun Kriibskrank Kanner“. „Unsere Vereinsstatuten besagen, dass 60 Prozent aller Spenden an die ‚Fondatioun Kriibskrank Kanner‘ gehen“, erklärte einer der rund 100  Mitglieder der „Déifferdenger Käschtefrënn“.

Jedes Jahr erliegen in Europa rund 6.000 Kinder ihrem Krebsleiden. Die Krankheit ist die häufigste Todesursache von Kindern auf dem Kontinent. Die Spenden an die „Fondatioun“ werden sofort in die Krebsforschung investiert. Im Namen des Vereins überreichte deshalb Conny Gonderinger die Spenden.

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Armand Hoffmann

Armand Hoffmann, geboren 1983 in Luxemburg, hat in Innsbruck und Luxemburg studiert. Seit 2010 ist er Teil der Lokalredaktion des Tageblatt. Am Anfang noch ohne Navigationsgerät unterwegs, hat sich das mittlerweile geändert. Seine Artikel handelten bislang von den bevorstehenden Brückentagen und unterschiedlichen Gemeinderäten. Doch auch Mordprozesse sowie die Begegnung mit einem Nobelpreisgewinner wurden von dem Lokaljournalisten abgedeckt.

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