Branche in Not / Disko-Betreiber denken sich neue Events für den Herbst aus
Die Diskotheken in Luxemburg stehen vor einem ernsthaften Problem: Die Clubs müssen wegen der Corona-Maßnahmen bereits um Mitternacht schließen. Das klassische Modell, dass bis 3 Uhr morgens durchgetanzt wird, klappt also nicht mehr. Für den Herbst haben sich mehrere Betreiber provisorische Lösungen ausgedacht.
Die Situation der Diskotheken ist ernst. Die Regierung schreibt vor, dass alle Lokale wegen der Corona-Krise ihre Türen um Mitternacht schließen müssen – also auch die Clubs. Zu diesem Zeitpunkt kamen die meisten Partygänger vor der Pandemie gerade erst an. Kein Wunder also, dass sich die hiesigen Disko-Betreiber in der derzeitigen Lage von der Politik alleingelassen fühlen.
In einem gemeinsamen Video rufen mehrere Luxemburger Club-Besitzer dazu auf, die Situation der Diskos nicht zu vergessen. Die Branche will mit dem Hashtag „#dontforgetus“ versuchen, die Menschen auf die Problematik aufmerksam zu machen – und verdeutlichen, wie ernst die Lage ist. Da von politischer Seite noch keine Vorschläge gekommen seien, haben sich verschiedene Betreiber jetzt eigene Übergangslösungen ausgedacht.
Essen und Party
Das „Melusina“ in Luxemburg-Stadt hat im Juli mit einem Musikvideo einen Spendenaufruf gestartet, mittlerweile bietet der Club unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen Restauration mit Party-Stimmung an. Im August konnte die Gastronomie auf die Terrasse zurückgreifen und für die kälteren Monate wurde der Inneneinrichtung ein passendes Holzgewand mit Hütten-Feeling verpasst.
Auch das „Gotham“ musste sich umorientieren. Für die Herbstmonate bietet die Disko in Luxemburg-Stadt regelmäßig Events mit Abendessen und Unterhaltung an. Das Thema wechselt jedes Mal: von Zirkus mit Zauber und Akrobatik über Showgirl bis hin zu Live-Konzerten. Damit versucht Bob Krier, Eventmanager des „Gotham“, für Abwechslung zu sorgen. „Das Essen kommt von einem Caterer – die Getränke und die Bedienung, für die das Personal weitergebildet werden musste, stellen wir“, sagt er im Gespräch mit dem Tageblatt.
Keine dauerhafte Lösung
Krier weiß, dass eine Disko, die nur bis Mitternacht geöffnet sein darf, nicht ohne Restauration funktioniert: „Niemand, der bis 23 Uhr im Restaurant sitzt, kommt danach für eine Stunde in eine Disko.“ Trotzdem reiche das neue Konzept nicht aus, um Geld zu machen – und nur knapp, um sich über Wasser zu halten. „Wir machen das, weil wir müssen, nicht weil wir wollen“, betont der Eventmanager. Es gehe nicht darum, sich neu zu erfinden – eine Disko sei eine Disko.
Deswegen ist Krier besorgt um die gesamte Branche: „Wenn sich bis Ende des Jahres nichts ändert, dann werden die großen Einrichtungen dichtmachen müssen.“ Im Ausland sei das einfacher. In Deutschland sei es den Diskos mittlerweile möglich, bis 5 Uhr zum Tanzen einzuladen. In Frankreich durften Nachteulen von Anfang an bis 2 Uhr abfeiern. Die Luxemburger Politiker scheinen das noch nicht einzusehen. „Da hört man dann Sachen wie: ‚Wir lassen uns die Zahlen nicht von ein paar Diskos verderben’“, sagt Krier.
Das „Gotham“ hat sich mit anderen Betreibern und dem Equipment-Verleiher „Party Rent“ zusammengetan, um politisch mehr Druck ausüben zu können. „Wir haben ein paar Interviews mit verschiedenen Ministern auf dem Plan – mal schauen, ob wir etwas bewegt bekommen“, erklärt Krier. Dabei sei das Problem nicht, dass die Politiker Corona-Regeln vorschreiben: „Wir verstehen, dass es Sicherheitsmaßnahmen geben muss, aber die Regierung hätte sich am Anfang mit uns hinsetzen können, um etwas gemeinsam auszuarbeiten.“
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Dann kriegt der DJ Kurzarbeit und fertig.
Ist ja nicht als ob ein 20 Mann Orchester auf der Straße steht.
Ein Zelt auf die Terrasse mit einer Gaskanone, die kriegen doch auch alle Zelte im Februar für den Fasching auf Temperatur.