Wetterausblick / Doch ein Hauch von Sommer?
Die aktuellen feuchtwarmen Luftmassen lassen keinen ungestörten Sonnenschein zu. Bald deutet sich eine etwas freundlichere Phase an, doch sie dürfte nur von kurzer Dauer sein.
Der Dienstag war ein wahrhaft markanter Tag über Teilen West- und Mitteleuropas. Die größte Dichte und Intensität an Unwettern gab es in der östlichen Mitte und Teilen Nordostdeutschlands. Hier bildeten sich sehr starke Superzellen mit Hagelkörnern von bis zu 5 cm im Durchmesser. Durch die Kombination mit Orkanböen kam es zu größeren Schäden an Gebäuden sowie auch sonstiger Infrastruktur. Einzelne Tornado-Verdachtsfälle wurden ebenfalls registriert. In Gröditz, unweit von Leipzig und Dresden, wurden ganze Freileitungsmasten wie Streichhölzer umgeknickt – ähnlich wie damals am 9. August 2019 in Petingen. Ein bestätigten Fall eines Tornados ereignete sich in Bockenem, südöstlich von Hannover.
Auch in Luxemburg bestand das Risiko von Superzellen und einzelnen Tornados, und das zeigte sich auch. Gegen 16 Uhr lag eine Superzelle bei Noyon, im Norden Frankreichs. Diese Zelle generierte einen Tornado, das Video dazu kursierte aber erst eine gute Stunde nach dem Ereignis auf Social Media. Während die meisten anderen Zellen eine nordöstliche Route einschlugen, driftete diese hier etwas nach Ost-Nordost ab. Dies ist ein typisches Merkmal einer Superzelle, im Fach auch „Right Mover“ genannt. Dieser Right Mover befand sich gegen 18.15 Uhr bei Laon und war weiterhin auf dem Weg in unsere Richtung.
Zwischenzeitlich zeigte das Wetterradar immer wieder sehr lehrbuchhafte „Hook Echo“-Strukturen. Diese Signatur kennzeichnet den Bereich mit dem rotierenden Aufwind. Sollte ein Tornado entstehen, dann dort. Die Zelle schwächte sich unterwegs nicht wirklich ab, die Intensität schwankte nur ein wenig. Kurz vor 21 Uhr lag sie über Saint-Hubert, gegen 21.25 Uhr erreichte sie den äußersten Norden unseres Landes. Die Struktur war atemberaubend, doch ließ sich die Gefahr auch anmerken. Einen weiteren Tornado produzierte die Zelle zwar nicht, dafür aber bis zu sechs Zentimeter große Hagelkörner – aufgetreten in Foy, direkt an der belgisch-luxemburgischen Grenze. Auf luxemburgischem Boden wurden 2 bis 4 cm große Körner beobachtet und auch per Radarmessungen festgestellt. Ein sehr lokales, aber heftiges Ereignis.
Wärmeberg-Theorie bleibt bestehen
Weiterhin ist kein wochenlanges Sommerwetter in Sicht, es geht eher mit unserer in den letzten Artikeln aufgestellten Wärmeberg-Theorie weiter – sprich, dass die Wärme jedes Mal nur in Stößen kommt, um dann wieder abgedrängt zu werden. Dennoch sind sich die Modelle darüber einig, dass das Thermometer nach unserem Nationalfeiertag wieder für ein paar Tage höher steigt. Für Sonntag selbst sind 17 bis 21 Grad zu erwarten, am Montag wären wir mit 20 bis 24 Grad mit dabei. Aus aktueller Sicht werden am Dienstag 22 bis 26 Grad erreicht. Ab dem Mittwoch wäre das Ganze schon wieder mit Unsicherheiten verbunden: Die einen Modelle sehen am Mittwoch und Donnerstag deutlich über 26 Grad, andere hingegen drücken die Werte wieder auf um die 20 Grad herab.
Vom Wetterzustand her gibt es vom Sonntag bis zum Dienstag inklusive längere sonnige und freundliche Abschnitte mit weniger Regen. An den Tagen darauf müsste man wieder phasenweise mit Schauern und Gewittern rechnen.
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