Europawahlen / DP verliert einen Sitz, Charles Goerens bleibt Luxemburgs beliebtester Europapolitiker
Europawahlen 2024. Kurz nach 23 Uhr. Gemischte Gefühle bei der DP. Die Demokratische Partei verliert einen Sitz, behält aber mit Charles Goerens den Erstgewählten aller Kandidaten in Luxemburg. Chronologie eines Wahlabends im Melusina.
Die sechs DP-Kandidaten für die Europawahlen lächeln. Auf den Wahlplakaten entlang des Weges hin zum Melusina. Auch im stadtbekannten Lokal in der Hauptstadt ist die Stimmung gegen 18 Uhr gut – noch. Die Demokratische Partei Luxemburgs hat hierhin zum Wahlabend geladen. Nach und nach treffen die Leute ein. Es kommt, was kommt, sagt ein Parteimitglied. Von den Kandidaten fehlt irgendwann eigentlich nur Gusty Graas. Er ist der Einzige, der neben Charles Goerens bereits 2019 auf der EU-Liste war.
Die Zeit vergeht, auf der Terrasse des Melusina wird getrunken und gegessen. „Die Resultate aus Luxemburg liegen doch vor, warum müssen wir bis 23 Uhr warten?“, sagt jemand. Richtig, darüber müsste mal diskutiert werden.
Je später die Stunde, desto nervöser die Gäste. Vor allem, weil aus anderen EU-Ländern ziemlich klare Hochrechnungen eintrudeln. Sie zeigen einen Trend, nicht komplett schlüssig, aber beunruhigend. Den befürchteten Rechtsruck gibt es. Die Grünen verlieren europaweit. Macron ruft Neuwahlen in Frankreich aus. Während das RTL-Fernsehen die Zeit bis zu den offiziellen Resultaten zu überbrücken versucht, klingt auf der Terrasse das Lied „Cantare“. Einige singen mit. Andere warten und schweigen.
Dann, um 23.04 Uhr: Charles Goerens tritt auf die Bühne. Er wird wieder mal für die DP ins Europaparlament einziehen. Und er ist unter allen Kandidaten bei dieser Wahl der Erstgewählte. Im Saal gibt es tosenden Applaus, trotz der Trauer über den Verlust des zweiten Sitzes. Die Ergebnisse der anderen Parteikandidaten werden quasi unkommentiert zur Kenntnis genommen. Auch dass Fernand Kartheiser als erster ADR-Kandidat gewählt wurde, ruft keinen Buh-Ruf hervor.
Um 23.15 Uhr verstummt die Musik, Parteipräsident Lex Delles ergreift das Wort. Ja, einen Sitz habe man verloren, aber mit Charles Goerens den bestgewählten Luxemburger im Europaparlament. Was sagt Charles Goerens selbst? „Schade, dass die Wahlkampagne vorüber ist. Wir haben alles versucht, um zu zeigen, dass die EU die bessere Lösung ist.“ Goerens bedauert, was jetzt passieren kann. Die Arbeit sei aber nicht vorbei: „Wir werden bereits in den nächsten Tagen die Weichen stellen, um die EU auf Kurs zu behalten.“ Goerens möchte die anderen Kandidaten auch in Zukunft mit dabei haben. Da gebe es viel Kompetenz für Luxemburg in Europa.
Parteipräsident und Minister Lex Delles gibt sich am Ende es Abends im Melusina zufrieden. Was die Auswirkungen der Wahl in Luxemburg auf die Arbeit im Europäischen Parlament bedeuten, werde man sehen.
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