Medienbericht / Dubioser Aktientausch: Österreichische Behörden erwirken Hausdurchsuchung bei Signa-Gruppe in Luxemburg
Die österreichische Korruptionsstaatsanwaltschaft hat Büros der Signa-Gruppe des Unternehmers René Benko in Luxemburg wegen Verdachts auf Vermögensverschiebung durchsucht. Im Fokus steht ein fragwürdiger Aktientausch mit der INGBE-Stiftung nach einer geplatzten 400-Millionen-Euro-Finanzierung.
Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat am Dienstag Hausdurchsuchungen in Luxemburg durchführen lassen. Diese richteten sich gegen die undurchsichtige Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko, wie die Kronen Zeitung am Dienstagabend berichtete. Die Durchsuchungen seien im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens mit den luxemburgischen Strafbehörden durchgeführt worden.
Benko habe über die Jahre eine Vielzahl von Gesellschaften in Luxemburg gegründet. Die österreichischen Behörden gehen davon aus, dass eine davon in einen verdächtigen Fall von Vermögensverschiebung verwickelt sein soll. Ziel der Durchsuchungen war es, Unterlagen zu einem dubiosen Tauschgeschäft zu finden.
Im Hintergrund stehe eine geplatzte Finanzierung über 400 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Projekt „Villa Eden Gardone“. Benko soll am 17. August 2023 eine Absage aus Korea erhalten haben. Am darauffolgenden Tag sei in der ohnehin schon in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Signa-Gruppe „ein höchst dubioser Deal schriftlich umgesetzt und abgewickelt“ worden, schreibt die Kronen Zeitung. Im Mittelpunkt dieses Tauschgeschäfts stehe eine Stiftung der Familie Benko, die als letzter sicherer Hafen für die Millionen des Unternehmers gedacht sei – die INGBE-Stiftung.
Der Artikel besagt, dass die INGBE-Stiftung am 18. August 2023 578.905 Aktien der Signa Prime für 46 Millionen Euro an die Signa Holding übertragen habe. Diese Aktien seien jedoch aufgrund der sich zu diesem Zeitpunkt anbahnenden Insolvenz praktisch wertlos. Im Gegenzug wurden „für exakt denselben Betrag“ sechs vom Stararchitekten David Chipperfield entworfene Villen am Gardasee in die INGBE-Stiftung eingebracht, so die österreichische Zeitung.
Die WKStA vermutet René Benko „als zentraler Entscheidungsträger und treibende Kraft hinter den Transaktionen“, heißt es weiter. Auch der ehemalige Signa-Holding-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber und der langjährige Signa-Finanzchef Manuel Pirolt stünden unter Verdacht.
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