Künstlerpool / Düdelingen fördert die Kunst an öffentlichen Gebäuden
Die öffentliche Hand soll durch Kunst am Bau die Luxemburger Künstlerszene unterstützen. Die Stadt Düdelingen stellt zu diesem Zweck einen „pool d’artistes“ zusammen.
„Als Kulturstadt wollen wir uns positionieren und den Künstlern die Möglichkeit geben, noch mehr mitzuwirken“, sagt Kulturschöffe Loris Spina (LSAP) gegenüber dem Tageblatt. Beim Bau von neuen öffentlichen Gebäuden oder Plätzen soll auch die nationale Künstlerszene unterstützt werden. In Höhe eines Prozentes der Gesamtkosten der Bauten sollen, laut einem Gesetzestext, künstlerische Arbeiten in Auftrag gegeben werden (Kunst am Bau).
Düdelingen hat das bereits in der Vergangenheit etwa bei der Schule im Viertel Ribeschpont, beim „Centre de documenation des migrations humaines“ oder bei der Gestaltung des Platzes „am Duerf“ so gehandhabt. Ein weiteres Beispiel ist die Skulptur „Mam Vëlo op d’Schaff“ von Armand Strainchamps auf dem Rathausplatz. Weitere sollen nun folgen: Die Schule „Lenkeschléi“, die neue „Crèche“ im Viertel Italien und der Platz „am Duerf“ sind die drei nächsten Projekte, bei denen sich Künstler verwirklichen können.
Um der „Kunst am Bau“ in Zukunft einen gewissen Rahmen zu geben, hatte der Kulturdienst im Dezember die Kunstwelt dazu aufgerufen, sich zu bewerben. 39 Künstler mit allen möglichen Betätigungsfeldern waren dem Aufruf gefolgt. Vier wurden nicht ausgewählt, da sie keine Verbindung zu Luxemburg aufweisen konnten und sie weder die luxemburgische Nationalität noch eine Adresse im Großherzogtum hatten.
Bei der Vorgehensweise für diesen Pool wurde sich beim Kulturministerium inspiriert, der bereits einen nationalen Pool zusammengestellt hat. Düdelingen ist nun die erste Gemeinde, die diesen Weg geht. Bisher wurden solche Projekte in der „Forge du Sud“ über bereits bestehende Kontakte vergeben und es wurde intern entschieden, wer der Richtige für das neue Kunstwerk sein könnte.
Der Kulturschöffe und die weiteren Verantwortlichen haben die infrage kommenden Gebäude bereits mit den jeweiligen Architekten besichtigt und die Orte ausgesucht, bei denen Kunst einen Mehrwert darstellen könnte. In nächster Zeit wird der Pool nach den passenden Künstlern durchsucht. Schließlich könne nicht jeder eine Skulptur anfertigen oder eine Sitzgelegenheit bauen, so Loris Spina. Eine kleine Auswahl aus der Liste wird anschließend angeschrieben. Diese Künstler können dann ein Projekt ausarbeiten und eine Jury entscheidet am Schluss, wer den definitiven Auftrag erhält. Diese Jury wird momentan zusammengesetzt. Interne Vertreter aus dem Architektur- und Kulturdienst sowie aus dem Schöffenrat werden dort Mitglied sein.
Bei der Entscheidung wird nicht nur auf die Kreativität und das Künstlerische geachtet. Weitere Kriterien sind die Machbarkeit sowie der Unterhalt danach. Die Sicherheit spielt ebenfalls eine Rolle, da die Kunstwerke teilweise frei zugänglich sein werden oder in öffentlichen Gebäuden stehen und hängen werden. Die jeweiligen Aufträge bekommen dadurch ein gewisses Ausmaß. Der Künstler muss später eine Baustelle koordinieren können und mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten. Es gehe schließlich um mehr als nur ein Bild aufzuhängen, so der Schöffe abschließend.
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