/ Düdelingen: Riesenzecke Hyalomma erstmals in Luxemburg nachgewiesen
Sie ist größer als ihre Artgenossen, doch ein hinterlistiger Jäger: Die ursprünglich in den Tropen vorkommende Hyalomma-Zecke wurde erstmals im Süden Luxemburgs nachgewiesen. Dies hat das Gesundheitsministerium gegenüber dem Tageblatt bestätigt.
Die Hyalomma-Zecke (r.) ist wesentlich größer als die einheimische Art Gemeiner Holzbock (l.)
Die neue Zeckenart sei erstmals im Süden des Landes entdeckt worden, erklärte Dr. Pierre Weicherding von der „Inspection sanitaire“ des Gesundheitsministeriums am Donnerstag unter Berufung auf Angaben des Nationalmuseums für Naturgeschichte. Bisher wurde nur ein einziges Exemplar der Gattung Hyalomma in der Nähe von Düdelingen gefunden.
Krim-Kongo- und Zecken-Fleckfieber
„Die in Mitteleuropa eingeschleppte Tropen-Zecke kann in ihren Heimatregionen auch das Krim-Kongo-Fieber und das Zecken-Fleckfieber übertragen“, erklärt Dr. Alexander Weigand vom Museum für Naturgeschichte auf Tageblatt-Nachfrage. „Vertreter dieser Zeckenart haben offenbar den Jahreswechsel 2018/19 erstmals in Deutschland vor Ort überstanden.“
Die Hyalomma-Zecke ist groß und hat gestreifte Beine. „Arten dieser Gattung sind aufgrund ihrer Größe relativ beweglich und schnell“, erklärt Dr. Alexander Weigand. Es wird angenommen, dass die Hyalomma-Zecken über den Vogelflug nach Deutschland und auch nach Luxemburg gekommen sind.
Die zu den Spinnentieren gehörende Zeckenart greift nicht gezielt Menschen an. Sie bevorzugt Vögel oder andere Tiere, erklärt der Experte. Bisher ist noch bekannt, um welche genaue Art der Hyalomma-Gattung es sich in dem Fall handelt. In Deutschland gibt es eine Zecke, die Pferde und nicht Vögel als Wirt nutzt.
In Ethanol eingelegt
Ob die erstmals in Luxemburg gefundene Hyalomma-Zecke tatsächlich Erreger des Krim-Kongo- oder des Zecken-Fleckenfiebers in sich trug, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Das Tier wurde den Forschern in einem Gefäß mit Ethanol übergeben, sodass ein möglicher Virenbefall nicht mehr feststellbar ist.
Wenn jemand solche großen Zecken findet, wären die Forscher aus dem Naturgeschichtsmuseum „stark daran interessiert, diese entweder lebendig, in Alkohol eingelegt oder tiefgefroren zu erhalten“, betont Dr. Weigand.
Bei der Konservierung im Alkohol und ohne entsprechende Kühlung ist eine Virenanalyse oftmals nicht mehr möglich, erklärt Dr. Weigand. Ein in Ethanol eingelegtes Exemplar kann aber für genetische Analysen genutzt werden, um beispielsweise die Zeckenart über das sogenannte DNA Barcoding (spezielle Methode zur Artenbestimmung) eindeutig festzustellen.
Gelingt es, das Tier lebend einzufangen und es bei den Forschern aus dem Naturmusée abzugeben, bleiben sowohl die genetischen als auch virenspezifischen Analysen möglich. Auch für die Experten der „Santé“ rund um Dr. Pierre Weicherding. Im Zusammenhang mit der neuen Zeckenart arbeiten die Gesundheitsexperten und die Forscher aus dem Naturmusée eng zusammen.
Derzeit befindet sich ein Bein der entdeckten Hylomma-Zecke im Labor, um DNA-Spuren zu entnehmen.
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Ist Ethanol etwa kein Alkohol?
Stimmt. In dem Punkt ist der Artikel ziemlich widersprüchlich. Im ersten Satz wird die „Riesenzecke“ (Titel) auch als „winzig“ beschrieben ….
Lieber ehemaliger Kollege, Herr Marx,
wie Sie richtig anmerken, müsste es heißen „größer als ihre Artgenossen“.
Mit freundlichen Grüßen, Desislava Schengen
Da braucht man ja einen Pferdeanhänger um dieses Monster ins Museum abzuliefern.
„Ob die erstmals in Luxemburg gefundene Hyalomma-Zecke tatsächlich Erreger des Krim-Kongo- oder des Zecken-Fleckenfiebers in sich trug, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Das Tier wurde den Forschern in einem Gefäß mit Ethanol übergeben, sodass ein möglicher Virenbefall feststellbar ist.“
Das ist nicht schlüssig. Wieso lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob die Zecke den Erreger in sich trug, wenn sie doch wie von Forschern empfohlen in Alkohol eingelegt wurde?
Werde mich melden, sobald ich Opfer werde! Spätestens auf der Urgence des diensthabenden Klinikums.