/ Düdelinger entwickeln bei Workshop Ideen für die Bewerbung ums Unesco-Projekt
Die Bürgerbefragung zur Bewerbung für die Teilnahme am Unesco-Projekt „Man and Biosphere“ ist ein wichtiger Bestandteil der Kandidatur: An elf Informations- abenden werden konkrete Vorschläge erarbeitet. Die Düdelinger haben am Donnerstag eine ganze Reihe an Ideen vorgelegt.
Die Workshop-Reihe ging am Donnerstagabend in die zweite Runde. Ihr Ziel: konkrete Ideen zu finden und zu formulieren, die später in das Dossier der MAB-Kandidatur Düdelingens einfließen können.
In diesem Artikel wird der genaue Zweck des „Man and the Biopshere“-Projekts genauer erläutert:
Luxemburger Süden: Unesco-Kandidatur nimmt Form an
Die insgesamt 50 Teilnehmer sollten sich am Donnerstag nun Gedanken dazu machen, wie die Region nachhaltig weiterentwickelt werden kann. Ihre Ansichten zur Stellung der Natur in der Region, ihre Erwartungen an das Unesco-Label und ihre Vorstellung davon, wie die Region in 20 Jahren aussehen soll, sollten zuerst einzeln und dann in Gruppen erarbeitet werden. Die Workshop-Leitung wollte auch konstruktive Kritik hören, beispielsweise darüber, wo und wie die Natur heute vernachlässigt wird.
Themen wie Identität, Tourismus, Erholung, lokale Wirtschaft, Bildung sowie Energie und Ressourcen wurden ebenfalls behandelt. Die zusammengetragenen Meinungen gingen oft in dieselbe Richtung: Die Südregion sei geprägt von kultureller Vielfalt, doch es fehle an Integration, stand auf einem der Post-its, die an Plakaten angebracht wurden. Andere bemängelten fehlende Naherholungsgebiete. Des Öfteren wurde der Wunsch geäußert, dass die alten Industriedenkmäler erhalten bleiben sollen. Viel wird im Tourismus-Bereich erwartet.
Kinder mehr einbringen, ein Markt ohne Geld
Danach folgten die konkreten Vorschläge. Diese bezogen sich mitunter darauf, Kinder in Zukunft aktiver einzubinden – entweder, indem sie beispielsweise mit der Schule die Natur in der Region erkunden oder indem ihnen gezeigt wird, wie Gemüse angebaut wird. Zu den anderen Ideen zählten die Organisation eines Tauschmarkts, der ohne Geld funktioniert, sowie die Herrichtung eines Industriekulturpfads. Im Tourismusbereich könnte eine Struktur geschaffen werden, in der das gesamte Angebot zentralisiert werden kann. Zum Thema Naturschutz kam ebenfalls einiges zusammen: Die Renaturierung der Gewässer wurde gefordert oder die Wiederherstellung von ehemaligen Streuobstwiesen.
Die elf Pro-Sud-Gemeinden tragen die Kandidatur, die die ganze Südregion umfasst. Das Projekt sei bisher nur regional ausgelegt, was aber nicht heiße, dass es in Zukunft nicht über die Landesgrenzen hinausgehen könne, hieß es von den Verantwortlichen. Bis Juni soll die Kandidatur in schriftlicher Form vorliegen. Sie wird im September eingereicht. Die Antwort soll Erwartungen zufolge im Frühjahr 2020 folgen. Die Bürgerbefragungen dauern von März bis April.
Das „Man and Biosphere“-Programm will die wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz der Natur in den teilnehmenden Gebieten in Einklang bringen. Das Projekt wurde 1970 begründet. Heute umfasst es 669 Unesco-Biosphärenreservate in 120 Ländern.
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