C2DH / Düdelinger Migrationsgeschichte wird anhand von kommunalen Quellen untersucht
Die Düdelinger Migrationsgeschichte beschreiben: In einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Düdelingen und der Uni Luxemburg wird das Phänomen der Aus- und Einwanderung auf Basis der städtischen Archive beschrieben und dokumentiert.
Die Geschichte Luxemburgs ist eng mit der Migration verbunden. Zuwanderung und Menschen mit verschiedenen Kulturen haben die Identität der Stadt Düdelingen stark geprägt. Die Migration wurde in der Vergangenheit auch von den öffentlichen Instanzen thematisiert, sagte Düdelingens Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) am Dienstag.
Dazu gehört beispielsweise das „Centre de documentation sur les migrations humaines“ (CDMH) mit Sitz in Düdelingen. Es dokumentiert und untersucht die Geschichte der Ein- und Auswanderung in Luxemburg und der Großregion. Konferenzen, eine Bibliothek, Ausstellungen sowie Publikationen zum Thema Migrationsgeschehen gehören zum Angebot des Dokumentationszentrums. Im Jahr 2007 sowie 2023, anlässlich der Kulturhauptstadtjahre, fanden die Ausstellung „Retour de Babel“ sowie „Re-Retour de Babel“ statt, die ebenfalls dieser Thematik gewidmet waren.
Eingespielte Kooperation
Die Zusammenarbeit der Stadt Düdelingen mit der Universität Luxemburg reicht mehrere Jahre zurück. 2012 wurden in der „Forge du Sud“ Studentenwohnungen eingeweiht. Darauf folgte 2019 die Eröffnung der „Maison des chercheurs“. Hier können Doktoranden und Forscher zeitweise ein neues Zuhause finden. Seit 2018 besteht bereits eine erste Konvention zwischen der Stadt und der Universität. Und im letzten Jahr hat die Ausstellung „Moving Lusitalia“ die Geschichte des Viertels Italien zurückverfolgt. Um diese Kooperation zwischen der Stadt Düdelingen und der Universität Luxemburg weiter zu vertiefen, wurde nun ein weiteres Rahmenabkommen unterschrieben, das bis 2025 laufen soll.
Fünf Projekte ausgewählt
Die Bürgerbeteiligung ist ebenfalls Teil der Zusammenarbeit zwischen der Uni Luxemburg und der Stadt Düdelingen. In diesem Rahmen werden am 6. März die Projekte öffentlich vorgestellt, die anhand des ersten Bürgerbudgets umgesetzt werden sollen.
– Wann? Am 6. März um 18.30 Uhr*
– Wo? Im Rathaus der Stadt Düdelingen
Die Zusammenarbeit sieht die Digitalisierung von Quellen und Dokumenten vor, die in den Archiven der Stadt Düdelingen liegen. Diese Visualisierung dient der Interpretation dieser Quellen. So können die Forscher mehr über Wanderbewegungen und Einwohner der Stadt erfahren.
Machteld Venken, Professorin für transnationale Zeitgeschichte, hat die Leitung des Projektes übernommen. In den letzten beiden Jahren hat sich die Forschungsgruppe bei ihrer Recherche vor allem auf das Jahr 1924 konzentriert und eine Datenbasis erstellt. Diese Datenbank lässt dann Rückschlüsse und Interpretationen zu. So konnte herausgefiltert werden, wo genau in Düdelingen die Einwanderer ihre Ankunft gemeldet haben. Aus dieser Datenbank lässt sich auch herauslesen, wo sich die Einwanderer in den zwei Jahren befanden, bevor sie nach Düdelingen kamen.
In den nächsten Jahren wird dann die Digitalisierung dieser kommunalen Quellen weitergeführt, wie von Machteld Venken zu erfahren war. Die Arbeit wird dadurch erleichtert, dass die Dokumente mithilfe von modernster Technik automatisch gescannt und übertragen werden. Historiker Denis Scuto, der Vizedirektor des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH), führte aus, dass die Geschichte der Migration für das Zentrum einen wesentlichen Aspekt in seiner Forschung darstelle. Das Projekt wird von einem wissenschaftlichen Komitee geleitet, das sich unter anderem aus Experten aus den Bereichen der Migrations- und Zeitgeschichte zusammensetzt. Um dieses Vorhaben umzusetzen, investiert die Stadt Düdelingen bis 2025 jährlich 20.000 Euro in das C2DH.
* Update: In der Infobox hatten wir zunächst versehentlich einen falsche Uhrzeit für den Beginn des Informationsveranstaltung angegeben. Dies ist nun korrigiert.
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