DT, DAP und CCP / Düdelinger Stadtverwaltung bietet Berufsausbildungen an – jetzt auch einen „DAP Education“
Maler, Fachinformatiker oder Schwimmlehrer – das sind nur einige der Berufe, die bei der Düdelinger Stadtverwaltung erlernt werden können. Nun ist ein weiterer Ausbildungszweig hinzugekommen.
„Als Gemeinde haben wir eine soziale Rolle und eine Verantwortlichkeit den jungen Menschen gegenüber“, sagt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) im Gespräch mit dem Tageblatt. Um dieser Rolle gerecht zu werden, bietet die Stadtverwaltung – mit 820 Angestellten der zweitgrößte Arbeitgeber in Düdelingen – Ausbildungen zum Erlernen eines Berufes, aber auch Praktika und Studentenjobs an.
Neu im Programm ist der „DAP Education“, der jetzt im September zum ersten Mal angeboten wird. Mit diesem Abschluss können Interessierte später in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen arbeiten, zum Beispiel in einer „Maison relais“.
Gelehrt werden ebenfalls der Beruf des Schlossers, Schreiners und Elektrikers, aber auch wer beispielsweise als Landschaftsgärtner oder im Verwaltungsbereich arbeiten möchte, kann sich an die Stadt Düdelingen wenden. Die Ausbildung wird mit einem DT (Techniker-Diplom), DAP (Diplom über die berufliche Reife) oder einem CCP (Berufsbefähigungsbescheinigung) abgeschlossen.
Wie Ana Barbosa vom Personalamt der Stadt Düdelingen, berichtet, sei die Durchfallquote niedrig. Nur in einzelnen Fällen müsse ein Jahr wiederholt werden.
Wenig Interesse der Jugend fürs Handwerk
In den vergangenen Jahren wurden viele Anstrengungen für die Förderung der Ausbildungen und Praktika unternommen worden, erklärt Barbosa. In Zahlen bedeutet dies, dass die Stadt während des Schuljahres 2018/2019 insgesamt 14 Auszubildende betreut hat. Für diese „Rentrée“ werden es 29 sein. Eine Entwicklung, die sich sehen lässt. Doch genauso wichtig ist die kontinuierliche Betreuung durch die Tutoren, merkt Barbosa an. Das Personalamt und das lokale Amt für Beschäftigung behalten die Laufbahn der Azubis deswegen ebenfalls im Blick.
Die jeweils freien Ausbildungsplätze müssen bei der ADEM gemeldet werden. Doch auch in den Schulen erfahren die Schüler von den Ausbildungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund sind Vertreter der Stadtverwaltung bei verschiedenen Schülermessen vertreten, die von Schülern oder dem SNJ organisiert werden.
Bei dem handwerklichen Ausbildungsangebot hat die Stadt Schwierigkeiten, einen Lehrling zu finden. Das Interesse junger Menschen am Erlernen eines Handwerks sei in den vergangenen Jahren gering gewesen, sagt Barbosa. Doch auch die Voraussetzungen, um in der Berufsschule angenommen zu werden, würden sich öfters ändern. So wurde etwa der nötige Mathematikdurchschnitt, um eine Schreinerlehre beginnen zu können, vor kurzem wieder angehoben.
„Service local pour l’emploi“ nur in Düdelingen
Der „Service local de l’emploi“ der Stadt Düdelingen übernimmt die Nachbetreuung im letzten Jahr der Ausbildung. Stefania Mangini gehört diesem Dienst an. Durch eine Weiterbildung sollen die Auszubildenden auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, erklärt sie. Was sind die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern oder wie soll ein Lebenslauf aussehen – das sind Themen, die in dieser Phase im Mittelpunkt stehen. Die Weiterbildung soll auch dazu dienen, herauszufinden, was die eigenen Stärken und Schwächen sind. Das Personalamt und der „Service à l’égalité des chances“ sind ebenfalls daran beteiligt.
Nach einem erfolgreichen Abschluss bietet die Stadtverwaltung einen Vertrag von drei Monaten an. So haben die Absolventen Zeit, nach einer Arbeitsstelle zu suchen, erklärt Mangini. In den drei Monaten haben sie alle zwei Wochen einen Termin beim lokalen Beschäftigungsamt.
Sozialschöffe René Manderscheid (LSAP) erinnert gegenüber dem Tageblatt daran, dass Düdelingen als einzige Gemeinde in Luxemburg einen „Service local pour l’emploi“ betreibt. Dieser geht auf die Zeit zurück, als die Arbeitslosigkeit hierzulande vor 30 Jahren Rekordhöhen erreichte. Das damalige „Comité local pour l’emploi“ bestand aus einer Vollzeitstelle. Heute leiten drei Frauen auf Vollzeitbasis diesen Dienst.
Neben der Ausbildung bietet die Stadtverwaltung auch Studenten die Möglichkeit, sich in den Semesterferien etwas dazuzuverdienen. Etwa 100 Studierende pro Jahr bekommen so einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Auch das Angebot eines Praktikums wird immer beliebter, denn immer mehr Schulen und Hochschulen schreiben das Absolvieren eines oder mehrerer Praktika vor.
Nützliche Adressen
„Service local pour l’emploi“:
www.dudelange.lu
„Maison de l’orientation“:
www.maison-orientation.public.lu
„Agence pour le développement de l’emploi“:
www.adem.public.lu
Lokale Zweigstelle des „Service national de la jeunesse“:
www.hey.snj.lu
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