Erster Klimatag / Düdelinger suchen gemeinsam nach Lösungen gegen den Klimawandel
Wo steht Düdelingen im Kampf gegen den Klimawandel? Wie kann gegen Energiearmut vorgegangen werden? Am vergangenen Samstag sollten die Teilnehmer des ersten Klimatages über diese und andere Fragen diskutieren und nach Lösungsvorschlägen suchen.
Beim ersten Klimatag kamen am Samstag rund 50 Teilnehmer zusammen, um gemeinsam bei den verschiedenen Workshops mitzuwirken. Zur Diskussion standen die Themen Unabhängigkeit von Gas und Öl, die Steigerung der lokalen Stromerzeugung, der Kampf gegen die Energiearmut und die Förderung der Renovierung der eigenen vier Wände. Unter den Teilnehmern waren Einwohner, Vertreter des Gemeinderates sowie Mitglieder des Klima-Teams.
Besonders stark war das Interesse an der Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema Energiearmut auseinandersetzte. Aufgefallen sei, dass einfach nicht genug Hilfen existierten, sagt Daniel Hurt vom Düdelinger Umweltdienst. Und jene, die diese am meisten gebrauchen könnten, wüssten am wenigsten über ihre Möglichkeiten Bescheid. Während des Workshops entstand die Idee, die finanzielle Unterstützung an die Höhe des Einkommens anzupassen. Ein Vorschlag, um das Problem des Informationsflusses in den Griff zu bekommen, war, ein Bürgerkollektiv zu schaffen, bei dem Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten zusammen diskutieren können. Der administrative Aufwand, um die verschiedenen Hilfen beantragen zu können, sei laut Hurt außerdem zu hoch. Hierbei sei mehr Unterstützung gefordert, wie auch eine Vereinfachung der Sprache.
In naher Zukunft werde der „Service écologique“ die Ergebnisse des ersten Klimatages aufarbeiten. „Nur beim Thema Energiearmut war die übereinstimmende Meinung, dass schneller gehandelt werden muss“, so Patrick Hoss, Leiter des Umweltdienstes. Da sei es nun an den Vertretern des Gemeinderates, aktiv zu werden.
Ein Klimatag pro Jahr
Am Samstag waren Menschen jeden Alters und aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten vertreten. Ein Teilnehmer der Gruppe über Energiearmut schilderte dabei seine eigene prekäre Situation. Hieraus entstand der Kontakt zu einer Gemeinderätin, die sich nun mit ihm in Verbindung setzen möchte, um schneller helfen zu können. Demnach sei bereits etwas Positives aus dem Klimatag entstanden, so Daniel Hurt.
„Durch den Tag hinweg haben wir gemerkt, dass unsere Kommunikation – obwohl wir bereits sehr viel machen – bei den Bürgern nicht so ankommt, wie wir es uns vorgestellt haben“, erzählt Patrick Hoss weiter. Viele der Teilnehmer hätten beispielsweise nicht gewusst, dass die Stadtverwaltung wie auch der Staat finanzielle Förderungen vorsehen. Jetzt stehe der „Service écologique“ vor der Aufgabe, eine Sprache zu finden, die den Bürger auch erreicht.
„Der Klimatag ist die Umsetzung einer Maßnahme aus dem Klimapakt 2.0“, erzählt Lis Cloos, ebenfalls beim Umweltdienst tätig. Es ginge darum, den Stand der Projekte vorzustellen, die die Stadt Düdelingen in Sachen Klimaschutz umsetze. Zielsetzung war es, zusammen mit den Bürgern nach neuen Wegen zu suchen.
Die Workshops wurden zusammen mit dem „Centre for ecological learning Luxembourg“ (CELL) durchgeführt. Das von der Stadt Düdelingen gegründete Klima-Team war ebenfalls maßgeblich an der Organisation des Klimatages beteiligt. Es zählt 20 Mitglieder und besteht zur Hälfte aus der breiten Öffentlichkeit.
Nach den Workshops und einem Mittagessen wurde anschließend eine Führung durch lokale und partizipative Klimaschutzprojekte angeboten. Der Klimatag soll in Zukunft einmal jährlich stattfinden.
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