Mirza Mustafic gegen Belmin Muratovic / Duell der „Ex-Pjanics“
Mirza Mustafic (Fola) und Belmin Muratovic (Niederkorn) sind beide 23 Jahre alt, galten in ihrer Jugend als Toptalente, wurden beide mit Miralem Pjanic verglichen und sind heute nach ihrer Rückkehr nach Luxemburg Leistungsträger ihrer Mannschaften. Im direkten Duell treffen die beiden Techniker am Samstag (18.00 Uhr) aufeinander.
Ihre Form
Mirza Mustafic hatte mehrere starke Auftritte in der Conference League und erzielte drei Tore für die Fola in diesem Wettbewerb. In der BGL Ligue wurde er bisher noch geschont und wird auch am Samstag gegen Niederkorn wohl nicht in der Startelf stehen. Schuld ist diesmal die Quarantäne nach einer Corona-Infektion (siehe untenstehenden Kasten). Auf internationalem Parkett zeigte Mustafic, dass er eine wichtige Rolle bei den Eschern in dieser Saison einnehmen wird. „Es läuft gut. Im Europapokal habe ich Selbstvertrauen getankt und bin jetzt bereit für die BGL Ligue“, sagt der ehemalige Gladbacher.
Belmin Muratovic ist einer der großen Gewinner der ersten vier BGL-Ligue-Spiele. Drei Tore und zwei Vorlagen stehen zu Buche. Nach seinem Verletzungspech scheint der kleine Offensivspieler endlich in Tritt zu kommen. „Letzte Saison hatte ich Pech und musste wegen einer Zyste operiert werden. Der Trainer vertraut mir und deshalb kann ich auch Leistung bringen. Ich habe aber auch, als ich nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, viel an mir gearbeitet und das zahlt sich heute aus“, erklärt Muratovic, der beim FC Metz ausgebildet wurde.
Der Saisonstart
Niederkorn ist Spitzenreiter mit zehn Punkten aus vier Spielen, die Fola sammelte auch bedingt durch den Europapokal erst vier Punkte aus drei Spielen und steht auf Rang elf. „Die Conference League hatte Priorität in den ersten Wochen, deshalb wurde bei uns viel rotiert und viele junge Spieler kamen zum Einsatz. Auch finanziell war es für den Verein wichtig, so weit wie möglich zu kommen. Unsere bisherigen drei Spiele in der BGL Ligue waren weder gut noch schlecht. Jetzt wollen wir eine Serie starten“, sagt Mustafic.
In Niederkorn hat man nach der schwierigen letzten Saison wieder Fahrt aufgenommen. „Vergangenes Jahr musste der ehemalige Trainer Roland Vrabec wegen anhaltender Verletzungsprobleme an jedem Wochenende eine andere Elf aufstellen. Die Automatismen fehlen. Mit dem neuen Trainer haben wir wieder Spaß und sind eine richtige Mannschaft. Der Anteil von Stéphane Léoni am Erfolg ist groß. Er hat wieder den familiären Aspekt in den Verein gebracht, der vorher gefehlt hat.“
Die Verletzungen
Eigentlich hatte Mustafic geplant, vergangene Saison in Elversberg neu durchzustarten, eine Schulter-OP hinderte ihn jedoch daran. „Derzeit fühle ich mich gut und ich hoffe, dass mir Corona keinen Strich durch die Rechnung machen wird“, sagt der Fola-Regisseur. Länger ist die Verletzungshistorie von Muratovic. Als Jugendlicher hatte er zwei Kreuzbandrisse, die seine Entwicklung bremsten. Es besteht jedoch Hoffnung: „Ich arbeite seit einem Jahr mit einem kroatischen Arzt zusammen. Dass ich heute fit bin, verdanke ich zum Großteil ihm. Schade, dass ich ihn nicht früher kennengelernt habe.“
Mirza über Belmin, Belmin über Mirza
Beide besuchten bereits als Kinder die Fußballschule des FC Metz. Zwei Jahre spielten sie zusammen, dann wechselte Mustafic zu Borussia Mönchengladbach. Seitdem stehen beide regelmäßig in Kontakt, spielten aber weder zusammen noch gegeneinander. „Belmin war früher sehr gut, ein starker Techniker. Ich habe ihn jedoch schon sehr lange nicht mehr spielen sehen“, sagt Mustafic. „Mirza ist ein Spieler, den man ab und zu 50 Minuten nicht sieht und im nächsten Moment entscheidet er ein Spiel mit einer Aktion. Auch wenn er es im Profibereich nicht geschafft hat, bleibt er ein super Spieler und es ist ja nie zu spät“, sagt Muratovic.
Das direkte Duell
Mustafic gibt ehrlich zu, dass er die BGL-Ligue-Vereine nicht kennt: „Ich lerne alle Spieler nach und nach kennen. Aber der Trainer wird uns schon gut auf Niederkorn vorbereiten.“ Muratovic kehrte bereits im Februar 2019 nach Luxemburg zurück und kennt die Fola besser: „Sie stehen noch nicht dort, wo sie hingehören. Eine Mannschaft mit Qualität, die jetzt die Strapazen des Europapokals hinter sich gelassen hat.“
Die Zukunft
Die beiden 23-Jährigen galten als große Talente, schafften den großen Durchbruch noch nicht, haben ihre Träume aber noch nicht aufgegeben. Bei Mustafic ist der Gedanke Profiverein jedoch präsenter. „Wenn ich in dieser Saison starke Leistungen zeige, dann werden die Nationalmannschaft und das Ausland hoffentlich wieder zum Thema“. Muratovic hat derzeit noch andere Prioritäten: „Für mich ist es zunächst einmal wichtig, eine Saison durchzuspielen, gute Leistungen zu bringen und gesund zu bleiben. Wenn sich in puncto Ausland oder Nationalmannschaft etwas ergeben sollte, wäre das ein Plus, aber derzeit ist das kein vordergründiger Gedanke.“
Der Fola-Cluster
Die Fola hatte ein besonderes „Geschenk“ aus Kasachstan mitgebracht. Nach dem Auswärtsspiel in der Conference League gegen Kairat Almaty wurden sieben Spieler und ein sportlicher Verantwortlicher positiv auf Covid getestet. Diogo Pimentel musste daraufhin sein Debüt in der FLF-Auswahl verschieben. Mittlerweile sind alle Spieler aus der Quarantäne raus, nahmen aber erst am Donnerstag wieder am Mannschaftstraining teil. (del)
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