Studie / Durchatmen: Die Luftqualität in Luxemburg verbessert sich
Die Stickstoffdioxid-Konzentration in Luxemburg liegt überall unter dem europäischen Grenzwert – und ist sogar rückläufig. Bis 2030 muss aber noch einiges passieren.
Tief durchatmen – das ist in Luxemburg bedenkenlos möglich. Das Umweltamt und die „Klima-Agence“ haben für die 5. nationale Kampagne zur Messung von Stickstoffdioxid (NO2) vergangenes Jahr an 123 Punkten im ganzen Land Messungen durchgeführt. Und gute Nachrichten im Gepäck: Der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde an keinem Standort überschritten, meldet das Umweltamt am Dienstag.
NO2 ist ein Reizgas, das tief in die Lunge eindringen und dort die Schleimhäute reizen und Entzündungen auslösen kann. Es entsteht bei Verbrennungsprozessen, zum Beispiel in Motoren. NO2 gilt außerdem als Indikator für die Luftqualität allgemein, weil es unter anderem eine Vorläufersubstanz für die Bildung von Feinstaub ist.
Der Grenzwert von 40 Mikrogramm ist in der Richtlinie über die Luftqualität zum Schutz der menschlichen Gesundheit festgelegt. Und er wurde nicht nur nicht überschritten, sondern die Jahresmittelwerte für NO2 „waren im Vergleich zum Vorjahr sogar rückläufig“, schreibt das Umweltamt. Und das müssen sie auch. Denn ab 2030 gilt der neue europäische Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Die Spitzenwerte von NO2-Konzentration wurden im Februar 2023 beobachtet. Das sei auf ein trockenes, sonniges Wetter und Inversionswetterlagen zurückzuführen. Generell „sind die Konzentrationen von NO2 in den Wintermonaten höher, was hauptsächlich auf Emissionen aus Heizanlagen und ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist“, schreibt das Umweltamt. Im Juli und August waren die Werte hingegen besonders niedrig, was am deutlichen Rückgang des Straßenverkehrs liege.
„Seit 2018 ist ein kontinuierlicher Rückgang der NO2-Jahresmittelwerte zu verzeichnen“, schreibt das Umweltamt. Das liege an den neuen Abgasnormen bei Fahrzeugen und der Zunahme an Elektroautos. Der allgemeine Anstieg des Straßenverkehrs nach der Pandemie habe diesen Rückgang jedoch teilweise gebremst. Es seien laut der Behörde auf jeden Fall weitere Anstrengungen notwendig, um das Ziel von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2030 zu erreichen.
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