Carole Hartmann / Echternachs neue Bürgermeisterin will Arbeit des Gemeinderates transparenter machen
Seit ein paar Monaten hat Echternach mit Carole Hartmann eine neue Bürgermeisterin. Die DP-Politikerin möchte mehr Transparenz in den Gemeinderat bringen und trotz aller geerbten Bauprojekte der Abteistadt ihren eigenen Stempel aufdrücken.
Am Montag leitete Carole Hartmann (DP) bereits ihre dritte Gemeinderatssitzung als Bürgermeisterin. Knapp drei Stunden trug sie die verschiedenen Punkte auf der Tagesordnung vor. Bei Unklarheiten stellten die anwesenden Räte zusätzliche Fragen. „Diese Sitzungen sind noch ziemlich anstrengend für mich. Aus diesem Grund versuche ich immer, bestens vorbereitet zu sein. Doch ich möchte mit der Zeit auch meine Art und meinen Stil mit in die Sitzungen hineinfließen lassen“, sagt die 36-Jährige.
Dabei ist Hartmann bei weitem kein Neuling mehr in der Politik. „Ich bin über meinen Vater zur Politik gekommen. In den Schulferien haben wir auch schon mal über Wahlprogramme diskutiert“. André Hartmann, ihr Vater, war jahrzehntelang in der Echternacher Kommunalpolitik engagiert.
Während ihrer Arbeit in der Opposition bemängelte Carole Hartmann öfters die fehlende Transparenz und mangelnde Kommunikation der damaligen Mehrheit. Das möchte sie nun verbessern. Als neue Bürgermeisterin der Abteistadt hat sie zudem eine ganze Reihe von Bauprojekten von der vorigen CSV-LSAP-Mehrheit geerbt. So zum Beispiel den Bau der Umgehungsstraße und des Campus Gare. Diese Projekte müssen noch in dieser Legislaturperiode fertiggestellt werden. Aufgrund der steigenden Schuldenlast der Gemeinde müssen andere notwendige Vorhaben gut ausgesucht werden. Ganz weit oben auf der Wunschliste steht bei Hartmann, die Umgestaltung des Stadtzentrums weiter voranzutreiben. Sollte der Marktplatz wieder in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde fallen, dann würde die DP vorschlagen, dort einen Shared Space einzuführen. Ampeln, Bürgersteige, Schilder und Zebrastreifen würden dann dort der Vergangenheit angehören. Zudem sollen Pflaster verschwinden, damit auch Personen mit eingeschränkter Mobilität diesen öffentlichen Raum besser nutzen können. Doch auch das Areal der „Petite Marquise“ soll ausgebaut werden, genau wie die angrenzende Fußgängerzone. „Hier sollen die alten Mülleimer und Sitzbänke ersetzt werden. Zusätzlich sollen dort Fahrradständer aufgestellt werden“, sagt Hartmann.
Outlet-Eröffnung verschiebt sich
Im Kampf gegen den Leerstand soll in der Abteistadt eine Art Outlet entstehen. Im Fokus sollen Outdoor-, Wander- und Sportmarken stehen. „Ich habe mich jetzt ein bisschen informiert. Es sind tatsächlich viele Marken, die bereit wären, in diesem Zusammenhang nach Echternach zu kommen. Diese sollen keine Konkurrenz für die bestehenden Geschäftsleute sein, sondern das Angebot erweitern. Die bestehende Geschäftswelt muss aktiv in dieses Projekt mit eingebunden werden. Hier müssen wir verstärkt mit den Bürgern in den Dialog treten“, merkt Hartmann an. Eigentlich sollte das Outlet kommenden Frühjahr eröffnet werden. Dieser Zeitplan kann allerdings nicht eingehalten werden.
Doch auch die Hochwasserschäden von 2021 sind noch nicht ganz beseitigt. „Wir brauchen eine neue Sporthalle und ein neues Schwimmbad. Das ist Fakt. Da die finanzielle Situation der Gemeinde nicht sehr gut aussieht, müssen wir in diesen Fällen sehr eng mit den zuständigen Ministerien zusammenarbeiten, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten“, erklärt die Bürgermeisterin, die in einer eingetragenen Partnerschaft lebt und einen kleinen Sohn hat.
Ablenkung findet Hartmann beim Sport oder genauer beim Tischtennis. „Mir bleibt im Augenblick nicht viel Zeit fürs Training, doch ich werde auch ohne Training wieder bei den Meisterschaften antreten“, verrät Hartmann.
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Transparenz ass wuel mat deen wichtegsten Deel fier eng erfolegraich Gemengen-Politik. Et gif een sech wenschen, dass dest och an anneren Gemengen den Fall wier. Zu Sandweiler zum Beispill, do hellt dei nei Majoriteit dest leider net esou ganz eescht…