Space Forum / Ehemaliger ESA-Chef Dordain: „Luxemburg ist größer im Weltall als auf der Erde“
Luxemburgs Weltraumbranche wächst. Das beschrieb Wirtschaftsminister Franz Fayot in einer Videobotschaft anlässlich der ICT-Spring-Fachtagung, die derzeit auf dem Kirchberg stattfindet. Dabei sagte Fayot auch, die Luxemburger Weltraumbehörde LSA solle unabhängig werden.
Im Kongresszentrum in Luxemburg-Stadt findet in dieser Woche die Informations- und Telekommunikationskonferenz ICT Spring statt. Unter dem Eindruck der Pandemie nahmen viele Besucher und Redner nur auf digitalem Weg an der Veranstaltung teil, was dafür gesorgt hat, dass der große Veranstaltungsort am Dienstagmorgen nur wenig bevölkert war.
Neben der Digitalisierung, der Cybersicherheit und dem Fintech widmete sich ein Bereich der Konferenz am Dienstag dem Weltraum – das Space Forum. Unter den prominenten Gästen aus der Raumfahrt befand sich der ehemalige Chef der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Jean-Jacques Dordain, der heute die Luxemburger Regierung in Sachen Space Mining berät. Dordain führte die rund 40 physisch Anwesenden und die Zuschauer an den Bildschirmen durch den Morgen.
Einen großen Unterstützer der Weltraumbranche nannte Dordain den zuständigen Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP). Fayot befindet sich in seiner Funktion als Minister für Entwicklungszusammenarbeit auf einer Reise nach Jordanien und begrüßte die Gäste mit einer Videobotschaft.
Fayots Erfolgsbericht
„Seit der letztjährigen Konferenz und trotz der Pandemie freue ich mich, dass das luxemburgische Raumfahrt-Ökosystem weiterwächst“, sagte Fayot. Die Zahl der Firmen und Forschungsinstitutionen in der Branche sei von 50 auf nun 70 gestiegen. Das sei ein Zeichen dafür, dass Luxemburg Anstrengungen des Luxemburger Wirtschaftsministeriums und der Luxemburger Weltraumagentur LSA fruchten. (Dazu muss man anmerken, dass die Uni.lu allein schon mit vier verschiedenen Instituten im Weltraumverzeichnis der LSA vorkommt.)
Unter den von Fayot genannten Newcomern in Luxemburg befindet sich Flawless Photonics. Das Unternehmen plant, Glasfaserkabel in der Mikrogravitation herzustellen. Diese sollen eine bessere Qualität haben als Glasfaserkabel, die auf der Erde hergestellt werden.
Fayot erinnerte auch an das Space-Master-Programm der Universität, für das in diesem Jahr 28 von 156 Kandidaten ausgewählt worden sind. „Das zeigt, dass großes Interesse an dem Master besteht und dazu beiträgt, Talente für die Weltraumindustrie aufzubauen.“
Fayot verkündete zudem, dass die Weltraumagentur LSA nun unabhängig werden soll. Bislang ist sie an das Wirtschaftsministerium angegliedert. Die Agentur soll aber auch weiterhin mit Fayots Behörde zusammenarbeiten.
Schneiders Coup
Mit seiner Space-Resources-Initiative hatte Fayots Vorgänger im Amt, Etienne Schneider, 2016 einen Coup gelandet, mit dem fast niemand gerechnet hatte. Als Schneider 2016 vor die Presse trat, um seine Idee zu präsentieren, stand Dordain neben ihm. Seitdem hat Luxemburg ein Gesetz über die Verwendung von Weltraumrohstoffen, das Unternehmen Rechtssicherheit geben soll. Viele Unternehmen des „New Space“ haben sich im Großherzogtum angesiedelt.
„Als Minister habe ich gespürt, dass Interesse bestanden hat, dass aber viele meiner Ministerkollegen im Ausland keinen Draht dazu hatten“, hatte Etienne Schneider diesen Februar im Tageblatt-Interview gesagt.
Luxemburg ist erst 2005 der ESA beigetreten. Heute sei Luxemburg, gemessen am Bruttonationaleinkommen, der größte Beitragszahler, erklärte Dordain. „Das bedeutet, dass Luxemburg im Weltraum viel größer ist als auf der Erde“, so Dordain, der sich darüber zufrieden zeigte.
Im Anschluss unterhielt sich Dordain mit dem Direktor der südafrikanischen Weltraumbehörde Sansa, Valanathan Munsami, und dem ehemaligen Direktor des chinesischen nationalen Zentrums für Weltraumwissenschaften Wu Ji über die Zukunft der Raumfahrt. Diese sei geprägt von internationaler Zusammenarbeit. Wer aus einem Raumschiff heraus die Erde betrachte, dem werde klar, dass Grenzen nur eine Konstruktion des Menschen sind. Im Weltall gebe es solche Beschränkungen hingegen nicht.
Dordains Vision
Tatsächlich kann man sich manchmal nur wundern, wie gut die Nationen im Weltall zusammenarbeiten. Auf der internationalen Raumstation ISS befinden sich derzeit Raumfahrer und Raumfahrerinnen aus Russland, den USA, Japan und Frankreich. Die Station wird sowohl von russischen Sojus-Raumschiffen wie von Crew-Dragon-Raumschiffen der privaten US-amerikanischen Raumfluggesellschaft SpaceX angeflogen.
Federführend bei der kommenden Artemis-Mission zum Mond, bei der nach Jahrzehnten wieder Männer und zum ersten Mal eine Frau den Trabanten betreten sollen, sind zwar die USA, jedoch arbeiten sie eng mit internationalen Partnern zusammen.
Auch Luxemburg ist in die internationale Raumfahrt eingebunden. Das Großherzogtum ist nicht nur Mitglied der ESA, sondern hat auch Partnerschaften mit den USA, China, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland, Belgien, Polen, der Tschechischen Republik und Portugal.
„In der heutigen Welt ist es nicht mehr relevant, dass die US-Flagge als Erstes auf dem Mond stand“, so Dordain. „Der Moment, als zum ersten Mal Menschen von der Rückseite des Mondes hergeflogen kamen und die Erde aufgehen sahen, ist sicherlich die wichtigste Errungenschaft des Apollo-Programms, und auch heute noch wichtig“, sagte Dordain über die Apollo-8-Mission – die zweite bemannte Weltraummission der Menschheit und der erste Flug zum (und um den) Mond. Die Astronauten hatten sich aufgemacht, um den Mond zu erkunden und hatten die Erde entdeckt, so Dordain. „Im Weltall gibt es keine Souveränität. Auf der Erde haben wir diese künstlichen Grenzen erschaffen. Wir haben nur ein Zuhause – den Planeten Erde. Wir müssen darauf aufpassen und zusammenarbeiten“, sagte noch Munsami.
Da bin ich mir nicht sicher dass Grenzen nur von Menschen gemacht werden. Viel Rethorik um den Wind nicht aus den Segeln zu nehmen.
Es gibt aber auch Grenzenloses nach Albert Einstein. Uns fliegt das Klima um die Ohren und wir schauen nach den Sternen.Aber egal.Endlich sind wir berühmt. Wer ausser Bezos und E.T. will auf einem anderen Planeten leben? Freiwillige vor.
Kaum sind wir den einen Spinner ( E.S. ) los kommen schon neue aus den Löchern was wollen wir im Weltraum wir kommen schon hier auf der Erde mit unseren Problemen nicht klar und dann kommt die Regierung auf die glorreiche Idee noch mehr Geld in solche Unternehmen zu pumpen, meine Damen und Herren von der Regierung das sind Steuergelder die da nutzlos verplempert werden schaut erst einmal das hier in unseren Ländchen alles in geordnete Bahnen kommt.
Wenn das euer eigenes Geld wäre würdet ihr es bestimmt nicht investieren.