Monument aux morts / Ehemals verschollene Gedenktafel soll wieder an ihren alten Platz in Differdingen
1948 wurde neben der Gegengeraden auf dem „Stade du Thillenberg“ ein Denkmal zu Ehren der Toten des Zweiten Weltkriegs errichtet. Vor vier Jahren wurde das Monument durch heftige Regenfälle so schwer beschädigt, dass es in sich zusammenfiel. Die Mauer des Monuments wurde mittlerweile wieder aufgebaut. Die Gedenktafel geriet jedoch in Vergessenheit.
In der letzten Sitzung des Differdinger Gemeinderates wollte Fred Bertinelli (LSAP) vom Schöffenrat wissen, wo sich eigentlich die Gedenktafel des „Monument aux morts“ befände und wann sie wieder an ihren angestammten Platz auf dem „Stade du Thillenberg“ angebracht würde. Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“) konnte diese Fragen nicht beantworten, versprach jedoch, sich beim technischen Dienst der Gemeinde zu erkundigen.
Bertinelli genügte das nicht und er stellte eigene Nachforschungen an. „Einer der Gemeindegärtner konnte sich erinnern, wo die Gedenktafel nach dem Zusammenfall des Monuments verstaut wurde. Sie lag in einem Raum unter der alten Haupttribüne aus Holz“, sagte Bertinelli bei einem Treffen vergangene Woche mit dem Tageblatt auf dem Thillenberg und präsentierte die mittlerweile frisch geputzte Gedenktafel aus Stahl.
Unter einem Kreuz aus Gold steht in goldenen Buchstaben „A nos morts 1940-1945“. Darunter sind die Buchstaben R, D und B zu sehen. „Die drei ineinandergreifenden Buchstaben stehen für Red Boys Differdingen“, erklärt Emile Schmit, einer der ehrenamtlichen Archivare des FC Déifferdeng und Mitglied der „Amis de l’histoire de Differdange“. Jahrzehntelang war das Stadion die Heimat der Differdinger Red Boys gewesen. Nach der Fusion bestritt der FC Differdingen 03 seine Heimspiele dort. Das letzte offizielle Fußballspiel der ersten Mannschaft fand am 18. Mai 2012 hier statt. Gegenüber der Haupttribüne wurde 1921 eine große Stehtribüne von Freiwilligen in die Felswand gehauen. Während der neun Monate andauernden Bauarbeiten trugen die Arbeiter 4.200 m3 an Bauschutt und Eisenerz ab. Am Fuße der Stehtribüne in Richtung Eingang ließen die Verantwortlichen des Vereins 1948 das Ehrenmal errichten.
„Die Mauer des ursprünglichen Monuments war aus Minettstein“, berichtet Erny Muller (LSAP). „Nach heftigen Regenfällen war sie löchrig geworden und das Monument ist vor vier Jahren zusammengebrochen. Die neue Mauer ist aus soliderem Stein und schon seit ein paar Jahren fertig. Sie wird auch heftigen Regenschauern standhalten. Jetzt muss nur noch die Erinnerungstafel angebracht werden. Nun ist es am Schöffenrat, schnell zu handeln.“
Auch Schmit würde die Gedenktafel am liebsten wieder neben der Stehplatztribüne hängen sehen. „Während des Zweiten Weltkriegs galt Differdingen als Hochburg des Widerstandes gegen die Nazis. In den Stollen und in den Waldstücken versteckten sich viele Zwangsrekrutierte, die sich dem Dienst in der Wehrmacht entziehen wollten“, erzählt der Hobbyhistoriker. „Aber auch unzählige Widerstandskämpfer wurden vom Gemeindeterritorium in die angrenzenden Länder geschleust. Am 5. August 1945 fanden aus diesem Grund die Resistenzfeierlichkeiten im Stadion statt. Neben der großherzoglichen Familie waren damals rund 12.000 Menschen dabei. Schon allein deshalb muss das Monument wieder hergerichtet werden.“
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