Wonschstär / Ein Auto für Melanie
Die Stiftung „Wonschstär“ hat einer jungen Frau, die im Rollstuhl sitzt, ihren Traum vom eigenen, behindertengerechten Fahrzeug erfüllt. Sobald sie den Führerschein hat, kann sie wie Gleichaltrige autonom mit dem Auto reisen.
Melanie ist 23 Jahre alt. Mit neun Jahren war sie an einem schweren Verkehrsunfall beteiligt. Seitdem ist die junge Frau an den Rollstuhl gefesselt. Trotz aller Hürden versucht Melanie ihr Leben so selbstständig wie nur möglich zu meistern. Doch auch in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich nicht vorstellen können, einmal selbstständig ein Fahrzeug zu steuern – und dennoch wird dieser Traum in baldiger Zukunft in Erfüllung gehen.
Möglich gemacht haben diesen Traum zum einen ihr Vater, der ihr einen schwarzen Jeep kaufte, sowie die Stiftung Wonschstär, die das Auto mit Unterstützung von Sponsoren behindertengerecht umbauen ließ. Die Stiftung Wonschstär hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die sich in schweren Lebenssituationen befinden, zu helfen.
Steuerung
Rund 40.000 Euro hat der Umbau gekostet und ist einmalig in dieser Form in Luxemburg. Zugang zum Fahrzeug erhält Melanie mit ihrem Rollstuhl über eine Rampe, die sich automatisch aus dem Kofferraum ausfahren lässt. Einen Beifahrersitz gibt es nicht. Im vorderen Bereich des Wagens hangelt sich die junge Frau auf den Fahrersitz. Gas- oder Bremspedale gibt es keine, alles wird manuell mit der Hand gesteuert. Bis Melanie Platz hinter dem Steuer nehmen und losfahren kann, vergehen höchstens zwei bis drei Minuten.
„Ich bin wirklich froh, jetzt ein Auto zu haben und nicht mehr auf meinen Vater angewiesen zu sein. Bislang habe ich allerdings noch keinen Führerschein. Ich nehme zurzeit noch Fahrstunden. Ich hatte zwar bereits 2018 mit dem Führerschein angefangen, wurde dann aber leider durch die Pandemie ausgebremst. Im Mai habe ich einen Prüfungstermin“, erklärte Melanie.
Sobald die junge Frau den Führerschein hat, möchte sie dann auch die Straßen Europas erkunden und zum ersten Mal selbstständig ein Konzert besuchen. „Am liebsten Gzuz, das ist genau meine Musik“, sagt sie und lacht.
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