Bürden / Ein Dorf und eine Gemeinde wehren sich weiter gegen ein geplantes Windrad
Die Gesellschaft Nordenergie (Gemeinden Ettelbrück und Diekirch) plant zusammen mit der 2001 gegründeten „Société luxembourgeoise des énergies renouvelables S.A.“ (Soler), an der SEO („Société électrique de l’Our S.A.“) und Enovos Luxembourg S.A. jeweils zur Hälfte beteiligt sind, den Bau des „Windparks Nordenergie“. Vorgesehen ist ein Windrad in der Nähe von Karelshof, ein zweites, mit einer Gesamthöhe von 230 Metern, soll am Ort „auf dem Hasenbach“ bei Bürden errichtet werden, zum Ärgernis der Dorfbewohner und vieler Bürger aus benachbarten Ortschaften.
In den vergangenen drei Monaten ist es still um das Projekt „Windpark Nordenergie“ geworden. Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Energie mat Verstand“ trauen dieser Ruhe nicht, bleiben wachsam und rufen nun zu weiteren Aktionen auf, nachdem sie unter anderem um Unterstützung bei Premierminister Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert gebeten haben und sich Ratschläge bei einem Juristen eingeholt haben.
Es soll das bis dato größte Windrad Luxemburgs werden, hatte ein Mitarbeiter der Firma Soler in einer Informationsversammlung am 9. Juli letzten Jahres angemerkt. Es würde zudem die Windkraftanlage, die am nächsten an Wohnhäusern stehen wird, und zwar in einer Entfernung von nur 750 Metern.
Weder die Bürger der Ortschaft Bürden noch der zuständige Gemeinderat aus Erpeldingen/Sauer sind jemals mit in die Planung einbezogen worden. Ganz im Gegenteil. Das Projekt wurde bereits 2015 in Angriff genommen, die Gemeindeväter aus Erpeldingen/Sauer wurden laut eigenen Aussagen aber erst 2018 in Kenntnis gesetzt, ohne Einzelheiten zum Projekt zu erfahren. Zudem hatte man die Einwohner Bürdens erst am 9. Juli vergangenen Jahres auf einer Informationsversammlung ins Bild gesetzt, obschon bereits drei Tage zuvor die Kommodo-Inkommodo-Prozedur für dieses Projekt begonnen hatte.
„Wir hegen gesundheitliche und umweltrelevante Bedenken gegen den Bau dieser Anlage und den gleichzeitig geringen Abstand zum Wohngebiet“, so die Bürger aus Bürden in einem Brief vom 20. Juli 2020 an den Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf (CSV) und an sein Schöffenkollegium. Zum geplanten Standort sei bemerkt, dass das gigantische Windrad auf einem Areal errichtet werden soll, das wohl noch zur Gemeinde Ettelbrück gehört, doch nur 330 Meter von der Gemarkung der Nachbargemeinde Erpeldingen/Sauer entfernt liegt.
Weiter auf den Barrikaden
In der Zwischenzeit haben die betroffenen Bürger eine Vereinigung mit dem Namen „Energie mat Verstand“ gegründet und sich damit eine Möglichkeit geschaffen, juristisch gegen das Projekt vorgehen zu können, sollte es denn einmal nötig sein. Sie wollen sich aber nicht nur kritisch mit der geplanten Windkraftanlage in Bürden auseinandersetzen, sondern bieten der Öffentlichkeit auf ihrer Internetseite www.energiematverstand.lu eine breit gefächerte Informationspalette zum Thema Windräder.
Im September 2020 hatte Erpeldingens Bürgermeister Claude Gleis einen alternativen Standort (auf dem „Leezefeld“ nahe „Fridhaff“) ins Gespräch gebracht. Im Januar dieses Jahres wollten wir vom Energieminister wissen, ob der erwähnte alternative Standort auf die Machbarkeit hin untersucht wird. Hier wurden wir an die Firma Soler weiterverwiesen. Paul Zeimet, CEO von Soler, gab uns dann schriftlich zu verstehen, man habe den alternativen Standort zur Kenntnis genommen und den Besitzer des Areals kontaktiert. Fast zeitgleich habe man mit der Machbarkeitsstudie (Flugverkehr, Auswirkungen auf Fauna und Flora, …) begonnen.
Damit sich jeder ein Bild von der Größe der geplanten Windkraftanlage machen kann, lässt die Bürgerinitiative am Nachmittag des 22. April einen Heißluftballon auf die Höhe von 230 Metern über dem geplanten Standort in Bürden steigen und anhand einer Drohne sollen Bilder, die das Ausmaß der „Monster“-Anlage sowie die kurze Distanz zu den Wohnanlagen festhalten, gemacht werden.
Für den 5. Mai (19.30 Uhr) lädt die Vereinigung die Einwohner aus Bürden und aus dem benachbarten Warken zudem zu einer Informationsversammlung ins Kulturzentrum „A Maesch“ in Bürden ein. Da die Zahl der Teilnehmer wegen den Covid-Schutzmaßnahmen begrenzt ist, muss sich jeder vorher unter der Telefonnummer 621-488 472 anmelden. Sollte das Interesse größer als die erlaubte Teilnehmerzahl sein, bestehe am darauffolgenden Tag die Möglichkeit, eine zweite Informationsversammlung am gleichen Ort abzuhalten (mehr dazu unter www.energiematverstand.lu).
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Läut Wikipedia kruten di Gréng bei de leschte Chamber-Walen an der betreffender Gemeng 16,63% vun de Stëmmen a louchen domat op der 3. Plaz. Dat sinn nawell vill gréng Stëmmen, fir elo, beim éischte grénge Projet op der Plaz, direkt op d’Barrikaden ze klammen. Maja, léiw Bierdener, ech hoffen, Dir huet dräus geléiert…
Wer aus der Ak-Energie aussteigt muss das Land eben mit Windrädern zuspargeln.Nachts scheint keine Sonne und der Wind bläst auch nicht immer.Ein Dilemma…
@Realist: Die mit grünem Flair angehauchten „ Bierdener Wieler/ innen „ sind jetzt die Weisen die durch Irrtum zur Weisheit reisen .Dreht erst das Windrad , werden sie bei jeder Drehung des Rotorblattes durch das Geräusch daran erinnert , welch fatalen Irrtum sie unterlagen.
Hannert mein Haus dirften se gär esou e Rad stellen, well ech benotzen Elektresch heiheem an hätt am léifsten esou vill wéi méijlech grénge Stroum. D’Fliijere mat deenen ech an d’Vakanz fléien, fléien och quasi iwer mein Haus an ech beschwéiere mech net, well ech jo och mol gär verreesen. Wa jiddereen seet: Net hannert mengem Gaart, da musse mer bescheide ginn. Et wir flott wann se da winstens kinnten mat hiirem Alternativ-terrain e Kompromiss fannen. Ech haalen d’Daumen!
Dass durch Räder ob vom Wind und Wasser getrieben Elektrizität gewonnen wird ist bekannt. Bei den Windräder stellt sich lediglich die Frage ob es sich lohnt diese aufzustellen was nicht nur den Ertrag betrifft.sondern auch im Vergleich mit den Nachteilen für Mensch und Tier.
Der Anlagekostenpunkt kann auf den Cents errechnet werden. Der Ertrag hängt jedoch jedoch von vielen bekannten und unbekannten , Ort-und Naturabhängigen FAKTEN ab.
Dass , wie allgemein üblich die Nachteile von der allwissenden die Grünen zum Regieren brauchender Obrigkeit herab gespielt werden liegt auf der berühmten Hand .
Bleibt die Gretchenfrage , bringt uns dieses Zeug einen Vorteil und im schlimmsten Fall , wieviel und was kann es uns kosten. Unter Kosten verstehen wir ja auch die o.g. Nachteile für Mensch und Tier.
Wünschen wir den Bierdener also GUT WIND .
Dass unsere Grünlinge uns hierauf eine Antwort geben werden die überprüfbar ist, ist ja von vorne ausgeschlossen.
Leute die ein Vorteil für sich und ihre Umgebung in einem Windpark sehen sollen auch in Zukunft GRÜN wählen und glücklich werden.
Da ein lokaler Nukleargau dank der Betreiberländer , unseren lieben EU,-PARTNER sowieso immer möglich möglich bleibt , sollten wir hieraus unser Profit und die benötigte nicht zu teuere Elektrizität auch weiterhin beziehen., oder ?
@Nadine: Grünen Strom applaudieren, aber mit der CO2 Schleuder Flugzeug in die Ferien fahren.Gegensätzlicher kann Argumentation nicht sein .Wer A gleich Klimaschutz sagt, muss auch B- Bleiwen Doheem sagen.
Mir scheint, die Erzeugung von Strom mittels Windkraft ist hierzulande bis zum Maximum ausgereizt.
@Nadine: Naives kontraproduktives Handeln .Einerseits den grünen Strom konsumieren, andererseits mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen.Das nennt man dann wohl CO2 Zertifikat Politik.
Alle verbrauchen immer mehr Energie, Strom , Internet etc. Viele davon sind umweltbewusst , bis zu einem gewissen Masse. Sie fordern zwar alternative Energiequellen und dazu zählt nun einmal die Windenergie, gehen aber auf die Barrikaden wenn ein Windrad in ihrer Gegend aufgestellt werden soll. Also doch klammheimlich lieber Atomenergie aus einem weit entfernten Meiler? “ Den Aalen Dino “ trifft den Nagel auf den Kopf, 100%ig.
@Jemp
Korrekt, Offshore bietet mehr Wachstumspotential. Bleibt nur der Transport.