Wasser in Luxemburg / Ein (eigentlich) repariertes Ventil hat die neue Verschmutzung der Korn ausgelöst
Im April ist wieder ein Fluss in Luxemburg verschmutzt worden. Nachdem im Industriepark „Gadderscheier“ erst ein Unternehmen nicht adäquat reagiert hat, versagte schließlich ein Rückhaltebecken – obwohl es eigentlich nach einem ähnlichen Vorfall repariert worden war. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage verspricht das Umweltministerium, dass jetzt wirksame Änderungen anstehen.
Im Sommer und Herbst 2019 ist es zu einer Reihe von Verschmutzungen in Luxemburger Flüssen gekommen, etwa durch Unfälle oder technische Fehler. Mehrfach hat das den DP-Politiker Gusty Graas auf den Plan gerufen. Jetzt hat der 62-Jährige auf eine neuerliche parlamentarische Anfrage zu einem aktuellen Fall eine Antwort erhalten. Daraus geht hervor, dass eine Verschmutzung der Korn im April 2020 eng mit einem Vorkommnis vor rund einem Jahr zusammenhängt.
Graas beklagt in der Anfrage mit der Nummer 2056, dass die Korn schon im Juli 2019 schwer durch Löschwasser verunreinigt wurde. Seinerzeit, im August 2019, erhielt Graas in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage die Erklärung, dass ein Sicherheitsventil des Rückhaltebeckens im Industriegebiet „Gadderscheier“ nicht ordnungsgemäß geschlossen werden konnte. Das wurde auf das Alter und die mangelnde Wartung der Anlage zurückgeführt.
In ihrer aktuellen Antwort bestätigt die Umweltministerin Carole Dieschbourg, dass ein Interventionsteam der Wasserwirtschaftsverwaltung am 10. April 2020 über eine starke Färbung der Korn am Kreisverkehr Biff informiert worden sei: „Die Mitarbeiter begaben sich sofort an den Standort und stellten eine Verschmutzung der Korn fest.“ Eine Untersuchung sei unverzüglich eingeleitet worden. Und: Wieder konnte die Verschmutzung bis zum Regenrückhaltebecken im Gebiet „Gadderscheier“ zurückverfolgt werden.
Vertreter eines ortsansässigen Unternehmens hätten „nach internen Untersuchungen“ bestätigt, dass die Verschmutzung hier ihren Ursprung gehabt habe. Offenbar habe sich in der Nacht auf den 10. April ein Ventil im Filterwaschbehälter innerhalb der Anlage „aus bisher unbekannten Gründen“ geöffnet, schreibt Dieschbourg. Zwar sei das Ventil am Morgen geschlossen worden – doch das Unternehmen habe niemanden über den Vorfall informiert.
Unzureichend wirksame Abdichtung
„Eine sofortige Benachrichtigung der zuständigen Behörden hätte schnelle und angemessene Maßnahmen zur Begrenzung der Verschmutzung der Korn ermöglicht“, schreibt Dieschbourg. Letztlich seien etwa 150 Kubikmeter Wasser, das Holzpartikel, Formaldehyd, Ammoniumnitrate und andere chemische Komponenten enthielt, in die Korn geflossen – allerdings über Stunden und zunehmend mit Frischwasser verdünnt.
Das Rückhaltebecken, in dem sich das Wasser zuletzt befand, war tatsächlich dasselbe, das nach dem Brand im vergangenen Sommer eine unrühmliche Rolle gespielt hatte, wie die Umweltministerin einräumt. Dort sei ein betreffendes Ventil zwar „ersetzt und repariert“ worden, aber: Die wirksame Abdichtung erwies sich als offensichtlich unzureichend, während die Betonkonstruktion des Beckens selbst ohnehin nicht wasserdicht ist. Inzwischen sei das Ventil neuerlich repariert worden, „um den Abfluss aus diesem Becken zu minimieren“. Das Wasserwirtschaftsamt erarbeite derzeit zusammen mit dem Rettungskorps CGDIS organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmen, „um die Verantwortlichkeiten im Falle eines Brandes in den Industriezonen klar zu definieren“.
Das betroffene Unternehmen sei verpflichtet worden, so bald wie möglich ein neues Konzept zur Erkennung und automatisierten Behandlung von standortspezifischen Wasserlecks zu entwickeln. Dabei seien zuverlässige Verfahren einzuführen und Verantwortliche zu sensibilisieren, um zu verhindern, dass sich solche Vorfälle wiederholen. In diesem Zusammenhang habe das Unternehmen den Bau eines eigenen Rückhalte- und Sedimentationsbeckens für das von seinem Standort kommende Wasser geplant. Die Inbetriebnahme sei für 2021 vorgesehen. Dann soll das „Gadderscheier“-Einzugsgebiet ausgebaggert und vollständig saniert werden.
Zudem werde derzeit geklärt, wie das Rückhaltebecken, das nur als letzte Sicherung vor einer Verschmutzung dienen soll, im Falle eines Falles adäquat von dreckigem Wasser befreit werden kann – und wie es ausgekleidet werden muss, um tatsächliche Dichtheit zu gewährleisten.
- „Ganz schlimm“: Luxemburgs oberster Richter sieht bei Politikern fehlenden Respekt vor der Justiz - 31. Januar 2024.
- Wenn alles glattgeht: Probleme durch Eisregen werden wohl weniger – Richtung Donnerstag kommt Schnee - 17. Januar 2024.
- Wetterwoche wird wohl winterlich-weiß: Gut für Schlitten-, schlecht für Autofahrer - 15. Januar 2024.
Dann muss der Reparaturdienst eben haften.
Firmen mat Comodo missten aus hiren Benefisser jaehrlech eng Bankgarantie speisen fir Emweltschied a.s.w. ze reparei’eren !