Festa Bella Ciao / Ein Fest mit Nudelbüffet gegen rechts
Jahrzehntelang organisierte die italienische PCI in praktisch allen größeren, mittelgroßen und kleinen Gemeinden, in Städten und selbst in Dörfern eine „Festa dell’unita“, ein geselliges Zusammensein mit kulturellem und politischem Hintergrund. Die Tradition wurde von der Nachfolgeorganisation der kommunistischen Partei Italiens, der PDS, übernommen.
Auch in Luxemburg, genauer in Esch, fand alljährlich ein solches Fest auf dem „Gaalgebierg“ statt, das sich nicht nur bei der italienischen Immigrantengemeinschaft großer Beliebtheit erfreute. Als die Tradition vor einigen Jahren zu verschwinden drohte, übernahm die Escher Lokalsektion des OGBL die Veranstaltung und war seitdem auf der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort.
Früher konnte das Fest in einem von der Stadtverwaltung für ihre Personalfeier angemieteten Zelt, das einfach einige Tage länger stand, kostengünstig auf dem Galgenberg ausgetragen werden. Da die Gemeinde mittlerweile kein Zelt mehr mietet, mussten Alternativen her. Wie Sektionspräsident Nando Pasqualoni erklärte, scheint mit der Escher Waldschule nun der bestmögliche Ort für die Festa, die nun „Festa Bella Ciao“ heißt, gefunden. Nach Veranstaltungen im Boulodrome Riganelli und auf dem Galgenberg überzeugt die Waldschule durch ihren überschaubaren, fast familiären Charakter und die vielfachen Gestaltungsmöglichkeiten für ein solches Fest, das sowohl Vorträge als auch Vorführungen, Konzerte, Gastronomie und Tanz umfasst.
Und so wird wohl eine neue Tradition in Esch entstehen: die der Festa Bella Ciao kurz nach Beginn der Sommerferien in der lokalen Waldschule.
Bekenntnis gegen alte und neue Faschos
Unabhängig vom Veranstaltungsort bleibt die Festa ein gesellschaftliches Bekenntnis gegen die extreme Rechte, wie Pasqualoni, aber auch Jean-Luc De Matheis (OGBL-Exekutive) und Schöffe Christian Weis (CSV) während der offiziellen Eröffnungsfeier mit (élections obligent) mehr Nationalpolitikern bzw. Kandidaten fürs Parlament als in anderen Jahren üblich.
Nando Pasqualoni verwies auf die Neuheit in diesem Jahr: die „Spaghettata antifacista“, ein kostenloses Nudelessen, wie es am 25. Juli 1943 nach der Absetzung Mussolinis von den Gebrüdern Cervi, Agrarproduzenten in Albinea (Emilia Romagna) veranstaltet wurde und seitdem an vielen Orten der Erde Ende Juli als Zeichen gegen Rechts veranstaltet wird; jetzt können also auch jährlich in Esch Nudeln gegen Faschismus verköstigt werden.
DJ Zibi, die Zumba Chicas und Les Gavroches vervollständigten das diesjährige Porgramm der gut besuchten Festa Bella Ciao, die voraussichtlich nun ihren neuen Stammplatz im Escher Wald gefunden hat.
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