100 Jahre Kommunistische Partei Luxemburg / Ein Gedenkstein in der „Hiel“
Die Niederkorner rue de Longwy ist aus mehr als einer Perspektive politisch und historisch interessant. Als Aufstieg zum „Col de l’Europe“ heute bei Radsportlern gefürchtet, war sie im Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der lokalen Resistenz; von hier aus wurde u.a. die „Galerie Hondsbësch“, ein wichtiges Versteck vor der deutschen Besatzungsmacht, mit Essen versorgt. Und hier wurde vor hundert Jahren auch die KPL gegründet.
Die Gründungsversammlung fand am 2. Januar 1921 im Café Anen (heute Taverne Battin) statt, noch während der Kongress der Sozialistischen Partei im Differdinger Saal Heidel ausklang. Die kommunistische Fraktion hatte nach Vorgaben der Kommunistischen Internationale versucht, die 21 von Lenin formulierten Bedingungen zum Beitritt in ebendiese Internationale durchzusetzen, was trotz der Präsenz der illegal eingereisten deutschen Kommunistin Clara Zetkin scheiterte. Die kommunistischen Delegierten verließen den Kongress am 2. Januar, zogen in die Niederkorner Gaststätte und vollzogen dort auch formal die Spaltung zwischen Reformern und Revolutionären, die bis heute nachwirkt. Clara Zetkin war zu dem Zeitpunkt allerdings schon wieder abgereist und kam so nicht in den Genuss der Niederkorner Gaststättenkultur …
Eigentlich sollte der Gedenkstein, für den die KPL lange Jahre stritt und der nun zum 100. Jubiläum eingeweiht werden konnte, bereits zu Jahresbeginn feierlich enthüllt werden; die Pandemie verhinderte dies allerdings, sodass die Stadtverantwortlichen erst am Samstag zusammen mit internationalen Gästen von KP-Präsident Ali Ruckert und Vizepräsident Alain Herman zu Klängen der „OGBL-Musék“ in der „Hiel“ begrüßt werden konnten.
Die nächsten hundert Jahre …
Herman übernahm hierbei die Aufgabe des Chronisten und erinnerte an die Entwicklungen, die zur Gründung der KPL geführt hatten, ging aber auch auf die aktuellen politischen Herausforderungen ein und qualifizierte den Gedenkstein auch als Wegweiser für die „nächsten hundert Jahre kommunistischen Engagements“.
Nach der offiziellen Einweihung lud die Partei zu einem Empfang in ein anderes der einst weitaus zahlreicheren lokalen Cafés, ins nahe Café „beim Fiisschen“, wo Ali Ruckert ein weiteres Mal programmatisch sprach.
Ruckert ist ebenfalls Autor des kürzlich erschienenen Buches „100 Jahre KPL – Die Geschichte einer revolutionären Partei“, dessen erster Teil (Jahre 1921 bis 1970) vorliegt und u.a. bei der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek bezogen werden kann; Teil 2 soll im kommenden Herbst erscheinen.
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Ein Gedenken für 100 Jahre Beharren auf einer vordergründig gerechten, in Wirklichkeit jedoch zutiefst inhumanen Gesellschaftsidee, die überall dort, wo man sie umsetzen wollte, immer nur für Leid und Elend gesorgt hat – und das bis heute.
Auf verlorenem Posten.Die Eiterpickel des Kommunismus heißen heute Putin,Kim oder Lukachenko. Was Mao,Castro,Lenin,Stalin einst säten ist zum Unkraut der Menschheit geworden. Der Kapitalismus hat sicher seine Schattenseiten,aber ihn durch Kommunismus zu ersetzen ist wohl reine Phantasie. Sogar die Chinesen haben gemerkt,dass man umdenken muss und sie haben auf kapitalistische Wirtschaftsformen zurückgegriffen und eine Art Wohlstand für Systemtreue zugelassen.Von Menschenrechten für alle keine Spur.