Untersuchungsgefängnis Sanem / Ein Häftling beschwert sich über nächtliche Ruhestörung
Ein Häftling beschwert sich. In einem Leserbrief schreibt er von systematischer nächtlicher Ruhestörung im Untersuchungsgefängnis in der Gemeinde Sanem. Die Gefängnisverwaltung will der Sache nun angeblich auf den Grund gehen.
Ein Untersuchungshäftling schreibt einen Leserbrief. („Kaméidi nuets am CPU“, Tageblatt heute, Seite 22). Im „Centre pénitentiaire d’Uerschterhaff“ (CPU), dem Untersuchungsgefängnis in der Gemeinde Sanem gebe es ein großes Problem, heißt es in dem Brief. Systematisch würden einige Häftlinge jeden Abend und bis in die Nacht hinein Lärm verursachen, manchmal bis 3 Uhr in der Früh. Es würde zum Beispiel geschrien und Tiergeräusche nachgemacht, Fenster zugeknallt und die Musik laut aufgedreht. An echte Nachtruhe und erholsamen Schlaf sei dabei nicht zu denken. In seinem Leserbrief schreibt der Häftling von Stress und Schlafentzug, unter dem er nicht alleine leiden würde.
Das Personal im Gefängnis wirke hilflos, es hieße, sie könnten nichts gegen die Probleme unternehmen, schreibt der Mann. Er wirft auch die Frage auf, was denn die Bewohner in der Nachbarschaft zum Lärm sagen würden. Er gibt zu verstehen, dass er und seine Leidensgenossen nicht wüssten, an wen sie sich wenden könnten, deshalb habe er sich nun an die Presse gewandt.
Interne Untersuchung
Von der Verwaltung des Untersuchungsgefängnisses war am Montagnachmittag nicht viel zu erfahren. Man habe Kenntnis von einem Brief, den ein Häftling an die Direktion geschickt habe. Nun solle eine interne Untersuchung eingeleitet werden, um auszuloten, wie darauf zu reagieren sei, so die Pressestelle der Gefängnisverwaltung. Offenbar sollte am Montag in dem Rahmen auch eine Versammlung einberufen werden. Bestätigt wurde das bisher nicht. Genauso wenig wurde darüber informiert, was in dem Brief an die Gefängnisleitung steht und ob es deckungsgleich mit dem Leserbrief ist, der ans Tageblatt geschickt wurde.
Die Vereinigung „Eran, eraus … an elo?“ prangert Probleme in den Gefängnissen an und vertritt die Interessen der Inhaftierten – nach ihrer Freilassung, aber auch bereits während ihrer Zeit in Haft. Mit einer Beschwerde über Ruhestörung im Untersuchungsgefängnis in Sanem habe sich aber bisher niemand an sie gewandt, so Präsident Christian Richartz. Was also an den Vorwürfen dran sei, wisse er nicht. Richartz zeigt sich aber durchaus etwas skeptisch ob der Beanstandungen. Wenn wirklich systematisch Party und Lärm gemacht und Untersuchungshäftlinge sich ungebührend benehmen würden, hätte die Aufsicht der Anstalt Mittel, das zu unterbinden. Einen guten Rat hat Christian Richartz aber: Der Häftling solle eine offizielle Beschwerde an die Verwaltung des Gefängnisses richten, was er anscheinend ja bereits getan habe.
Auch Simone Asselborn-Bintz, Bürgermeisterin von Sanem, sagt, sie habe bisher eigentlich keine Beschwerden über aus dem Untersuchungsgefängnis stammenden Lärm erhalten. Vor geraumer Zeit habe sich allerdings einmal eine Person darüber beklagt, dass auf einer Art Dachterrasse der Haftanstalt lautstark gestritten worden sei.
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