Schreckensnacht / Ein Jahr nach dem verheerenden Brand in Kayl soll Wohnhaus abgerissen werden
Ein Bauzaun erschwert Neugierigen den Zutritt zur Ruine. Den Blick auf den Ort des tragischen Geschehens lässt er jedoch weiterhin zu. Auch ein Jahr nach dem dramatischen Brand in der Handelsstraße in Kayl werden Passanten und Autofahrer an die schrecklichen Ereignisse erinnert, die sich vor einem Jahr hier abgespielt haben. Ein sechsjähriger Junge hatte dabei sein Leben verloren.
Es war in der Nacht zum 6. Dezember, als kurz vor 3 Uhr bei der Notrufzentrale der erste Alarm einging. Ein Mehrfamilienhaus in der Kayler Handelsstraße stand in Flammen. Als die Polizeistreifen und Rettungswagen vor Ort eintrafen, hatten bereits mehrere Bewohner auf dem Dach Schutz vor den Flammen gesucht. Nachdem mehrere Personen, u.a. auch vom Dach des Gebäudes, gerettet werden konnten, wurde ein sechsjähriger Junge bewusstlos aus dem Hausinneren geborgen, so die Polizeimeldung zu dem Geschehen. Ein Mann erlitt schwere Verbrennungen. Beide wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Doch das Leben des Kindes konnten die Ärzte nicht mehr retten. Es verstarb wenig später. Zehn weitere Personen wurden leicht verletzt und mit Verdacht auf Rauchvergiftung behandelt. Rund 50 Personen wurden in Sicherheit gebracht, die Nachbarhäuser vorsorglich evakuiert.
Dramatische Szenen spielten sich in dieser Nacht vor den Augen der zahlreichen Nachbarn ab, die ebenfalls aus ihren vier Wänden evakuiert wurden, schrieb damals das Tageblatt. „Fünf Menschen standen bereits auf dem Dach, als wir mit unserer Leiter eingetroffen sind. Eine Person ist aus dem Haus evakuiert worden und drei Menschen sind entlang der Fassade heruntergerutscht oder heruntergesprungen“, erklärte CGDIS-Einsatzleiter Guy Bernar. Rund 80 Einsatzkräfte der CGDIS und aus dem nahen Grenzgebiet kämpften gegen die Flammen, die auf die anliegenden Wohnungsblöcke überzugreifen drohten. Zwei Rettungswagen aus Frankreich halfen beim Transport der Verletzten in die Krankenhäuser.
23 Personen lebten in dem Sechs-Familien-Haus, von dem heute nur noch verkohlte Mauern übrig geblieben sind. Sie wurden in einer ersten Phase in Hotels untergebracht. Später fanden sie eine vorübergehende Bleibe in Räumlichkeiten, die ihnen die Stadt Esch zur Verfügung gestellt hatte. Doch die Suche nach einer neuen Unterkunft erwies sich als schwierig. Mehrere Personen wohnten noch einen Monat nach der Brandkatastrophe in der Notunterkunft, schrieb das Tageblatt am 6. Juni 2023. Mittlerweile haben vier Familien neue Wohnungen in Nachbargemeinden gefunden. Zwei leben heute in kommunaleigenen Wohnungen in Kayl und Tetingen, bestätigte Bürgermeister Jean Weiler.
67.000 Euro gespendet
Der Großbrand hatte eine Solidaritätswelle ausgelöst. Rund 67.000 Euro wurden in wenigen Tagen gespendet, Kleidung und Mobiliar zur Verfügung gestellt. Das Geld war wenig später schnell und unbürokratisch an die Opfer der Brandkatastrophe verteilt worden.
Ob anstelle der Brandruine ein neues Wohnhaus errichtet wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Der Besitzer der Immobilie habe bisher noch keine Baugenehmigung beantragt, heißt es beim Bauamt der Gemeinde. Die Genehmigung zum Abriss der Gemäuer liege hingegen vor.
Vonseiten der Behörden liegen noch keine abschließenden Ergebnisse zur Brandursache vor. Verschiedene Sachverständigengutachten würden in der Zwischenzeit vorliegen, doch abgeschlossen ist die Arbeit des Untersuchungsrichters noch nicht. Die Ermittlung werde wohl noch etwas Zeit benötigen, hieß es am Montag von der Pressestelle der Justizbehörden.
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Appart six étages. A vendre avant construction. Man kennt die Leier ja mittlerweile. Gut für die Not leidende Baubranche.
JJ
Gut gebrüllt Löwe. 🙁