Basketball / Ein letzter Tanz: Die EuroCup-Kampagne endet für Düdelingen am Donnerstag gegen Benfica Lissabon
Am Donnerstag endet das EuroCup-Abenteuer des T71 Düdelingen mit einem letzten Heimspiel gegen den derzeitigen Tabellenführer Benfica Lissabon. Eine Gruppenphase, die gleichzeitig eine Premiere in der Vereinsgeschichte darstellt und in der die Luxemburgerinnen mehrmals auf sich aufmerksam machen konnten. Grund, vor der letzten Partie schon einmal einen Blick zurückzuwerfen.
Grandioser Auftakt: Der Beginn der Gruppenphase Ende Oktober gegen Namur war ein Spiel, das man in der „Forge du Sud“ so schnell nicht mehr vergessen wird. Denn die T71-Damen überraschten nicht nur den Gegner, sondern irgendwie auch sich selbst. Voller Euphorie starteten Spielführerin Catherine Mreches und ihre Teamkolleginnen in diese erste, lang herbeigesehnte Partie und spielten den EuroCup-erfahrenen Gegner in der ersten Halbzeit quasi an die Wand. Am Ende holte Düdelingen in Belgien einen, auch in dieser Höhe, bemerkenswerten 72:60-Sieg. Direkt zum Beginn der Europakampagne hatte der luxemburgische Meister somit eine Duftnote gesetzt und gezeigt, dass sich auch ein Klub aus dem Großherzogtum auf diesem Level nicht verstecken muss.
Die Entdeckung: Die Entwicklung der gerade erst Ende Oktober 17 Jahre alt gewordenen Ehis Etute war bereits in den vergangenen Monaten beeindruckend. Allein in den letzten acht Wochen hat das Nachwuchstalent einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht. 31,8 Minuten stand die junge Düdelingerin im Schnitt im EuroCup auf dem Parkett. Ihre Verschnaufpausen auf der Bank machten sich dabei deutlicher im T71-Spiel bemerkbar als die der zweiten Profispielerin – sei es nun Jade Compton oder später dann Zykera Rice. Mit ihrem Schnitt von zehn ist Etute dann auch die wichtigste Rebounderin im Kader der Düdelingerinnen. Bemerkenswert, wie routiniert sie in ihrem jungen Alter unter dem Korb bereits gegen erfahrene Profispielerinnen agiert. Mit ihren durchschnittlich 11,8 Punkten setzte Ehis Etute auch in der Offensive bedeutende Akzente.
Die Konstante: Shalonda Winton bestreitet derzeit ihre fünfte Saison im Trikot des T71 Düdelingen. Erfahrung bringt sie in Luxemburg auch von den Musel Pikes mit, für die sie vier Jahre lang auf dem Parkett stand. Die 31-Jährige kennt den luxemburgischen Basketball bestens und gerade von dieser Routine profitiert man auch beim T71. In vier von fünf EuroCup-Spielen war Winton die tragende Kraft und am Ende dann auch die effizienteste Düdelinger Spielerin. Im Schnitt erzielte die US-Amerikanerin in den bisherigen fünf Partien 18,6 Punkte, ohne dass sie dabei aber aus dem starken T71-Kollektiv ausbricht und zu sehr in Einzelaktionen verfällt.
Zum Vergessen: Der T71 holte bisher einen Sieg aus fünf EuroCup-Partien. In drei Spiele gewannen die Düdelingerinnen zudem mindestens ein Viertel, hielten über bestimmte, mal längere oder kürzere Phasen, mit den Profi-Teams mit. Nur in einem einzigen Spiel wollte rein gar nichts klappen, im Rückspiel zu Hause gegen Namur. Keine Sekunde in Führung, kein gewonnenes Viertel, ein Minuswert von sechs Punkten in einem Abschnitt und am Ende eine 52:89-Niederlage. Ein Spiel zum Vergessen und das tat der T71 auch, denn in der folgenden Begegnung in der vergangenen Woche in Fribourg waren Mreches und Co. so nah am Sieg dran wie seit der Auftaktpartie in Belgien nicht mehr.
Führung: In den bisherigen fünf Partien dieser Europakampagne lag der T71 Düdelingen insgesamt 65:39 Minuten in Führung. 36:53 Minuten in der Auftaktpartie gegen Namur, 28:46 Minuten im bisher letzten Spiel in Fribourg, kurioserweise in zwei der drei Auswärtsbegegnungen. Etwas, das man sicherlich am liebsten am Donnerstag vor heimischer Kulisse gegen Benfica Lissabon ändern würde.
Gewonnene Viertel: Mit der Ausnahme des Heimspiels gegen Namur gewann der T71 bisher in jeder Partie mindestens ein Viertel, insgesamt waren es sechs. Zwei zum Auftakt gegen Namur, zwei in der zweiten EuroCup-Partie zu Hause gegen Fribourg und jeweils eines in Lissabon – hier sprang auch noch ein Viertel heraus, das unentschieden ausging – sowie in der letzten Woche in Fribourg.
Punkte: In jeder der bisherigen fünf Partien erzielte Shalonda Winton mehr als zehn Punkte. Ehis Etute schaffte dieses Kunststück in vier Begegnungen und Mandy Geniets in drei Partien.
Der Abschluss: Mit Benfica Lissabon wartet zum Abschluss des EuroCup der Tabellenführer auf die T71-Damen. Bis vor einer Woche hatten die Portugiesinnen eine perfekte Gruppenphase gespielt, verloren dann aber doch etwas überraschend gegen Namur. Dennoch hat der portugiesische Meister den Gruppensieg bereits in der Tasche, da er mit zwei Siegen den direkten Vergleich gegen Fribourg auf seiner Seite hat. Somit geht es im direkten Duell zwischen den Schweizerinnen und Namur noch um Rang zwei in der Tabelle. Der T71, der den direkten Vergleich gegen Namur verloren hat, wird die Gruppe auf dem vierten Rang beenden. Doch das Team von Trainer Jérôme Altmann will sich vor heimischer Kulisse mit einer positiven Note von der europäischen Bühne verabschieden und noch einmal zeigen, welche Entwicklung das Team in den vergangenen Wochen durchlaufen hat.
Im Überblick
Gruppe G, 6. Spieltag:
Am Donnerstag:
20.00: T71 Düdelingen – SL Lissabon
20.30: Basket Namur Capitale – BCF Elfic Fribourg
Tabelle: 1. SL Benfica 5 Spiele/9 Punkte, 2. BCF Elfic Fribourg 5/8, 3. Basket Namur Capitale 5/7, 4. T71 Düdelingen 5/6
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