Schießen / Ein Rekord zum Jubiläum: 282 Schützen bei der 40. Ausgabe des RIAC im Einsatz
So zahlreich wie noch nie: 282 Schützen aus aller Welt stehen ab Donnerstagmorgen beim 40. RIAC in Strassen vor den Zielscheiben. Für die Luxemburger geht es darum, im elitären Teilnehmerfeld internationale Erfahrung zu sammeln – und möglicherweise ein Finale zu erreichen. Das Tageblatt hat sich im Vorfeld des Turniers mit Organisationspräsident Mil Manderscheid unterhalten und erfahren, warum der Schießverband FLTAS im Ausland so einen guten Ruf genießt.
„Soweit ich weiß, kommen die Athleten und Verbände gerne nach Luxemburg“, formulierte es Mil Manderscheid. Der Mann, der alle Zahlen und Fakten des RIAC („Rencontre internationale de tir aux armes à air comprimé“) kennt, kann sich vorstellen, warum es diesmal einen neuen Rekord an Teilnehmern zu verzeichnen gibt: „Wir waren schon etwas überrascht über den Andrang. Aber die Olympischen Spiele im kommenden Jahr tragen ihren Teil zum Erfolg bei. Es sind viele Jugendliche angemeldet. Die Verbände haben bereits die Spiele 2028 im Blick und wollen den Nachwuchs beobachten.“
Zu den 282 gemeldeten Schützen gehört aber auch die internationale „Crème de la crème“. Gleich drei Damen, die im Luftgewehr-Wettbewerb antreten, gehören zu den Top 30 der Welt: Seonaid McIntosh (GB/WRL-5.), Jenny Stene (NOR/19) und Chiara Leone (CH/29). Auch bei den Herren ist das Luftgewehr-Plateau sehr stark besetzt. Besonders stolz ist man, den Schweizer Jason Solari (Nummer 9 der Welt) zu den Pistolen-Schützen zählen zu dürfen. „Wir sind aber erst komplett zufrieden, wenn das Ganze gut abgelaufen und vorbei ist. Wir schauen ja nicht nur auf die Luxemburger Ergebnisse, sondern haben einen internationalen Blick. Für den Ruf des RIAC ist es wichtig, dass gut geschossen wird.“
Rundum versorgt
Würde ein FLTAS-Athlet es bis ins Finale schaffen, wäre das bereits ein großer Erfolg. Sylvie Schmit (Luftpistole) hat sich eine Auszeit vom Schießsport genommen, sodass lediglich Simona Lohan in dieser Disziplin vor die Scheiben treten wird. Einziger Junior (Luftgewehr) ist Luca Klein. „Es steht national gesehen nicht so gut um unseren Sport“, meinte Manderscheid. „Das liegt daran, dass es kostspielig ist und gleichzeitig noch immer eine negative Konnotation hat, zum Beispiel mit Krieg in Verbindung gebracht wird, weshalb es kaum Nachwuchs gibt.“
Dabei ist das Startgeld von 60 Euro international gesehen sehr günstig. Große Einnahmen macht der Verband beim RIAC nie. Es ist auch vielmehr der zeitliche Aufwand der „Bénévoles“, der zum Erfolg beiträgt. Dazu gehört auch das Rundum-Paket, das den Sportlern erlaubt, unter besten Bedingungen antreten zu können. Die Organisatoren haben in diesem Jahr gleich drei unterschiedliche Hotels gebucht, um die internationalen Schützen zu beherbergen. Zudem werden die Athleten mit Bussen nach Strassen gebracht. „Für Notfälle steht uns der Kleinbus des COSL zur Verfügung.“ Der wurde in der vergangenen Jahren aber nur einmal gebraucht: „Einer der Schützen wartete vor dem Hotel an einer falschen Haltestelle, an der nie ein Bus vorbeikam“, erinnerte sich Manderscheid.
Kleinere Pannen wie diese schweißen die internationale Schießfamilie nur noch enger zusammen. Diesmal haben sich sogar erstmals Gäste aus Ägypten und der Mongolei für die 40. Ausgabe des RIAC angemeldet. Inzwischen kann der Verband die Organisation auch nicht mehr alleine stemmen: „Es werden rund 20 Freiwillige im Einsatz sein, aber diese kommen nicht nur aus Luxemburg. Die Zielscheiben sind geliehen – und der Lieferant hat uns sein Personal zur Verfügung gestellt.“ Nach 40 Jahren kann die FLTAS beim RIAC aber nicht mehr viel aus der Ruhe bringen …
Der Ablauf
In sämtlichen Kategorien wird von Donnerstag bis Samstag geschossen. 75 Minuten stehen den Schützen jeweils zur Verfügung, um 60 Schüsse auf die Zielscheiben abzugeben. Die acht Besten schaffen es ins Finale. Dort wird dann in Serien von zwei Schüssen der spätere Sieger ermittelt – nach jeder Runde scheidet der Letzte aus.
Gesetz geändert
Während im Ausland oft schon ab zehn Jahren geschossen werden darf, musste in Luxemburg eine Gesetzesänderung abgewartet werden: „Inzwischen darf man schon mit elf trainieren, vorher musste ein Jugendlicher 14 Jahre alt sein, um überhaupt schießen zu dürfen. Wir hinken der internationalen Konkurrenz also hinterher. Die Waffe, mit der trainiert wird, muss einem Erwachsenen mit Waffenschein gehören“, fasste Manderscheid zusammen. Etwa ein Dutzend Luxemburger Klubs bieten Luftschießen an.
Das Programm
Am Donnerstag (RIAC 1):
8.00 Uhr: Pistole (Damen, Juniorinnen), Gewehr (Juniorinnen)
9.55 Uhr: Pistole (Herren, Junioren)
ab 11.40 Uhr: Finals
14.05 Uhr: Gewehr (Herren, Junioren)
16.00 Uhr: Gewehr (Damen, Juniorinnen)
ab 17.45 Uhr: Finals
Am Freitag (RIAC 2):
8.00 Uhr: Pistole (Herren, Junioren)
9.55 Uhr: Pistole (Damen, Juniorinnen), Gewehr (Juniorinnen)
ab 11.40 Uhr: Finals
14.05 Uhr: Gewehr (Damen, Juniorinnen)
16.00 Uhr: Gewehr (Herren, Junioren)
ab 17.45 Uhr: Finals
Am Samstag (IBIS-Cup):
8.00 Uhr: Pistole (Herren, Junioren)
9.55 Uhr: Pistole (Damen, Juniorinnen), Gewehr (Juniorinnen)
ab 11.40 Uhr: Finals
14.05 Uhr: Gewehr (Damen, Juniorinnen)
16.00 Uhr: Gewehr (Herren, Junioren)
ab 17.45 Uhr: Finals
Die Teilnehmer
Die FLTAS-Schützen:
Pistole (Damen): Simona Lohan
Pistole (Herren): Clive Cherry, Tom Kies, Dimitar Dinev, Angelo Moruzzi, Roland Quetsch, Tom Scheerer, Laurent Schons, Marc Weis
Luftgewehr (Damen): Violeta Palanska
Luftgewehr (Junioren): Luca Klein
Gesamtteilnehmer:
Luftgewehr (Damen): 49
Luftgewehr (Herren): 47
Luftgewehr (Junioren): 26
Luftgewehr (Juniorinnen): 46
Luftpistole (Damen): 26
Luftpistole (Herren): 49
Luftpistole (Junioren): 18
Luftpistole (Juniorinnen): 21
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