/ „Ein Slogan ersetzt kein Programm“: Ex-CSV-Chef Spautz sucht Schuldige für das schlechte Wahlergebnis
Für die CSV liefen die Parlamentswahlen 2018 überhaupt nicht wie gedacht. Von wegen großer Erfolg, vielleicht sogar absolute Mehrheit: Die Wähler straften die Volkspartei ab – die Konservativen verloren 5,37 Prozentpunkte gegenüber 2013. Damit wurde der Weg für eine Wiederholung der Dreierkoalition frei – und die CSV rutschte erneut auf die Oppositionsbank.
In der Partei sucht man offenbar händeringend nach den Gründen für das schlechte Abschneiden. Marc Spautz, der bei den Wahlen Parteipräsident war, zieht Bilanz. In einem Dokument, das auf Dezember 2018 datiert ist und am Freitag auf RTL veröffentlicht wurde, zählt er die Gründe für das Wahlergebnis auf. Dabei macht der Ex-Chef die Schuld bei vielen aus – außer direkt bei sich selbst.
Nicht genug Profil gezeigt
Für Spautz ist beim Wahlkampf alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen konnte. Die Partei habe nicht genug Profil gezeigt. Das Wahlprogramm sei gleichzeitig zu vage und zu komplex gewesen. Die CSV habe die Wähler nicht erreicht. Die sozialen Medien habe man nicht gezielt genug eingesetzt. Die Partei wäre sich zu sicher gewesen – und die Presse unfair. Außerdem habe Jean-Claude Juncker gefehlt. Und in einem Wahlsystem mit vier Bezirken könne man nicht mit einem Spitzenkandidaten gewinnen. So die Hauptaussagen von Spautz. Ob oder inwieweit er selbst als Parteipräsident die Entscheidungen im Wahlkampf mitgetragen und Verantwortung für einen Teil der aufgelisteten Verfehlungen hat, darüber schweigt sich der Politiker aus.
CSV-Fraktionschefin Martine Hansen meinte gegenüber dem Tageblatt, dass das Dokument die persönliche Meinung von Marc Spautz widerspiegele. „Über das Dokument wurde nicht innerhalb der Partei diskutiert“, sagt Hansen. Die Universität habe der CSV aber erste Resultate ihrer Wahlanalyse vorgestellt. „Jede Partei wird jetzt daraus ihre Schlüsse ziehen“, sagt die CSV-Fraktionschefin.
Parteipräsident Frank Engel wollte nicht viel zu dem Dokument sagen. Genau wie die CSV-Fraktionschefin meinte er, dass es sich um die Meinung von Marc Spautz handele. Die Überlegungen des vorherigen Parteipräsidenten würden berücksichtigt werden. „Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, so Engel.
Die wichtigsten Aussagen von Marc Spautz:
Zum Programm
„Permanent ze soen ,Mir hunn e Plang‘, geet net duer. De Plang muss op enger konkreter politescher Offer stoen, déi iwwerzeegend presentéiert gëtt. E Slogan ersetzt kee Programm.“
„D’CSV hat keen Thema, dat am Gudden oder am Schlechte mat hir associéiert ginn ass.“
Zum Wahlsystem
„Doriwwer eraus ass de Lëtzebuerger Wahlsystem net fir e Spëtzekandidatewahlkampf predestinéiert. Egal wéi, de nationale Spëtzekandidat kann ëmmer nëmmen an engem Bezierk direkt gewielt ginn.“
Zur Oppositionsarbeit der CSV
„Mir waren iwwert déi 5 Joer einfach ze brav an ze fein, eis Oppositiounspolitik huet a ville Beräicher net gegraff, jo war plazeweis net präsent.“
Zum Spitzenkandidat Claude Wiseler:
„Zwëschen dem Spëtzekandidat an der grousser Majoritéit vun den CSV-Kandidate war e Gap.“
Zur Einstellung gegenüber der Partei im Wahlkampf
„E falscht Sécherheetsgefill och duerch d’Ëmfroen, déi permanent gesot hunn, datt d’Wahle praktesch gelaf sinn an di eenzeg relevant Froe bei de Chamberwahlen ass, wie mat der d’CSV d’Koalitioun mécht.“
Zum Verhalten der Partei im Wahlkampf
„Mir hunn net genuch d’Equipe gespillt an d’Stäerkte vun deenen eenzelen Deputéiert an deenen eenzele Kandidaten net genuch no vir bruecht.“
„D’Verhale vun eenzele Kandidate fir sécher Regierungsposten (a verschiddene Gemengen goufen am Summer schonns Schäfferéit nom Oktober decidéiert) huet zu Rivalitéiten op Poste gefouert, di nach net do waren an huet den Teamgeescht net gestäerkt.“
Zur Presse, insbesondere dem Luxemburger Wort
„Negativ fir eis war och d’Distanz vum Lëtzebuerger Wort vis-à-vis der CSV, wat iwwert Joerzéngten e Garant fir d’CSV war. Net nëmmen eng Distanz, d’Wort huet massiv d’Regierungsparteien ënnerstëtzt iwwert déi 5 Joer. D’Wort huet och eng Rei CSV-Politiker systematesch ignoréiert oder an e schlecht Liicht gestallt. D’Impressioun ass ganz staark, datt et keng redaktionnell Ligne gëtt, et bei verschiddene Journalisten à la tête du client ass.“
Zu Jean-Claude Juncker
„De JCJ huet eis des Kéier esouwuel am Süde wéi och national gefeelt. (…) Et war sécherlech e strategesche Feeler, net en nationalen Optrëtt vum JCJ während der Wahlkampagne gemaach ze hunn. An et war e Feeler, him net d’Wuert ze ginn op de grousse Parteiveranstaltungen.“
Zur Partei insgesamt
„Iwwer vill Militanten, iwwer d’Memberen an de Gremien bis zu verschiddene Mandataire war d’CSV net genuch mobiliséiert.“
Zur Jugendpartei CSJ
„Idem hu mir et net fäerdegbruecht, déi Jonk an nei Wieler ze erreechen, och do musse mir zesummen mat eiser CSJ d’Virgoensweis hannerfroen. Mir hunn op di Jonk gewaart, wann di aner bei di Jonk gelaf sinn.“
Zu den Koalitionsaussagen
„D’Exklusioun géint den ADR auszespriechen, och wa mir eis all eens waren, net mam ADR ze koaléieren, hätte mir misste besser analyséieren, éier mir no bausse gaange sinn.“
Zur Kirchentrennung
„Trennung vu Kierch a Staat a Meenungsverschiddenheeten zweschent Bistum a SYFEL respektiv de Katechetinnen a Katecheten hunn eis och näischt bruecht.“
- „Nach all dem was passiert ist, ist man verunsichert“ - 15. November 2024.
- Bei den Wahlen in den USA ist das Chaos vorprogrammiert - 2. November 2024.
- Rechte für Menschen mit einer Behinderung: Es reicht mit den leeren Versprechungen - 14. Oktober 2024.
Schuldige? Die Namen beginnen mit S, W, Z.
Ich möchte lösen! Seimet, Wpautz und Ziseler!
So ungefähr! 😀
„…bei vielen aus – außer direkt bei sich selbst.“ Die C-Partei hat doch viele Slogans in ihrem Parteibuch stehen.
„Wer von euch ohne Schuld ist….“ oder “ …dem halte auch die rechte Wange hin.“ oder,mein Favorit,“Liebe deinen Feind“ usw. Die Gesellschaft ändert sich rasant und ein Gott der durch Abwesenheit glänzt und dazu die Ausschweifungen seiner Vertreter auf Erden,tragen nicht zu viel Vetrauen beim Wahlvolk bei. Konservativismus heißt Stagnation und Stagnation heißt den Anschluss verlieren. Glauben ist Privatsache,aber Wissen ist lebenswichtig. “ De séchere Wee“??…und wenn es der falsche ist?? Ich bin Luxemburger und kein Christ,so wie viele Mitbürger und wenn die Christen in ihrer Zentrale so weitermachen wie bisher,dann werden sie fällig für die Rote Liste der bedrohten Arten. Als Partei sollte man sich das ausmalen.
Sehr lustig sind auch diverse Aussagen…
– Eine Koalition mit dem 5/6-Verein auszuschließen war die einzig richtige Entscheidung im CSV-Wahlkampf.
– Der Katzenjammer über den Rausschmiss der Kirche aus den öffentlichen Bildungsanstalten.
– Der Katzenjammer über den Streit zwischen Syfel und Bistum… tja… wenn man die Seite des Syfel ergreift und sich gegen das eigene Bistum stellt, braucht man auch nicht mit allzuviel konservativer Schützenhilfe aus den Gaspericher Wiesen zu rechnen… „keine gemeinsame Linie“ hat durchaus seinen Grund.
– Das Geheule über die Abwesenheit von JCJ und dessen Aura…. Häh?! Ich dachte Wiseler wäre so ein toller Kandidat gewesen? Wieso dann der ganze Zauber über dessen Kür, wenn Dr. Fernet und Mr. Branca die Karre aus dem Misthaufen herausziehen hätte sollen.
– Das Geheule über mangelnde Oppositionsarbeit. Heulen darüber dass die Regierung was tut und man selbst Jahrzehnte auf der faulen Haut lag, vor allem in den Bereichen Justiz, Umwelt und Transport? (Man denke an Dieschbourgs unzählige Brandherde zu Beginn ihrer Amtszeit und an Bauschs gefühlte halbe Milliarde Gesetzesprojekte, an Braz‘ 100+ Gesetze in nur 5 Jahren) „Heul, die Regierung tut was, nicht gut, Jammer, da sind wir dagegen“. Selbst schuld, wenn man nix tut und dann zu Recht von Bettel und Co. vor niedergetrampelt wird.
Wellt de Jang elo d’Absolutio’un ????
jang, haal dach ob mat deem Gejei’mers, daat brengt guer an glaat naischt !
De Jang? Pssst.. et ass de Marc… Mer si schonn eng rietskonservativ erzkathoulesch Generatioun weider.
Pardon, de Marc, jo !
Der Mann, der die rosa Polizeiuniformen erfand, stellte der Partei ein Bein.
… indem er mehrere Jahre zu früh einen damit angreifbaren Spitzenkandidaten kürte, mit der Hybris, dass der Wahlkampf bereits gewonnen sei.
Und jetzt zerstört die Partei sich weiter mit dem Hahnenkrampf Ilmes gegen Wengel. Lassen wir sie dabei!
Ja, wir sollten die Kinder auf keinen Fall beim Spielen stören. Eine Tribüne zum Zuschauen ist aber auch sehr nett.
Ja, Herr Spautz, im Nachhinein ist man immer klüger und schuld sind stets die andern! Dass die Trennung zwischen Kirche und Staat der CSV nichts bringen würde, war im Voraus schon so klar wie “ Bullettenzopp “ ! Die CSV ohne ihren Jean-Claude : ein Häufchen Elend! 5 Jahre zu brav und zu fein? Und vorher?
Sou Typen gehéieren komplet ausgemustert. Dat wir déi enzeg Chance fir des Partei een Dag eventuel mol nees no vir ze kommen. Awer den nächten rechthaberichen Typ steht schon an den Startlächer. Oh jeh! Déi well Madame muss Sau well gin an hanselen,… pardon.. handelen. Mir brauchen Fudder… fir d’Satire.
Vläicht stellt se jo dowéinst souvill parlamentaresch Froen iwwer de Fuuss. Se huet wuel Angscht ëm hiren Héngerstall.
Honnerte Kierche sinn zougespaart, an déi di nach op si gi manner wéi en hallwe Prozent vun der Bevëlkerung an d’Mass, an de Groussdeel vun deene ginn net wielen, wëll se Auslänner sinn.
2 Drëttel vun de Kanner ginn net méi gedeeft an si ginn alleguer net méi an de Schoule mat deene lugubre Reliouns-Geschichten aus der Eisenzäit gepéngegt.
Den ‚C‘ ass dout, léiwen Här Spautz, vun deene Jonke braucht Der näischt méi z’erwaarden.
Man muss nicht nach Schuldigen suchen,
die CSV hat ausgedient, mit solchen Leuten kann
man diese Partei nicht mehr regieren, unkomptent und
infekt, ein komplettes Umdenken und Umkrempeln ist notwendig,
sonst sind bald alle weg vom Fenster.
Der schönste Streit, ist der, der in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Davon hat jeder etwas.
Wien hält dann elo de Fändel vun der CSV héich, wa kee starken Aarm méi do ass ?