Editorial / Ein Songtipp für die Rockerin Christianne Wickler
Cargolux und François Bausch haben ein Problem: Mick Jagger ist vernünftiger als Christianne Wickler. Mehr dazu später.
Seit Mittwoch ist Wickler neue Verwaltungsratspräsidentin. Vorgeschlagen hat sie ein Parteikollege: der grüne Transportminister Bausch. Problematisch ist dies in vielerlei Hinsicht. Da wäre: Schlüsselposten in Schlüsselunternehmen nach Parteifarbe statt nach Qualifikation zu besetzen. Ein System mit Tradition – Luxemburg, wie es leibt und lebt.
Noch problematischer: Wicklers Ansichten sind ein Schlag ins Gesicht der zivilen und politischen Pandemiebekämpfer, eine Delegitimierung von wissenschaftlicher und journalistischer Arbeit. In einem bemerkenswert entlarvenden Radio-Interview reagiert sie auf Kritik an ihrer Schwurbel-Webseite „Expressis-Verbis“. Ist Wickler eine Corona-Skeptikerin, -Leugnerin oder gar eine Querdenkerin? „Ech si weder eng Querdenkerin nach eng Leegnerin. Ech hunn e Problem domat, dass mer d’Mënschen an d’Angscht dreiwen. Ech weess, datt de Virus do ass.“
Nach gewohnt unaufgeregtem Nachfragen trifft 100,7-Kollege Maurice Molitor einen Nerv. „Expressis-Verbis“ bediene sich aber z.T. einer ähnlichen Rhetorik wie die „Lügenpresse“-Verschwörungstheoretiker. Wicklers Antwort: „Fillt Dir Iech elo e bëssen op de Schlips getrëppelt, oder …?“ Die Attitüde verrät viel über die neue Verwaltungsratspräsidentin – und all jene konspiratorischen Denkweisen, mit denen sie angeblich nichts zu tun haben will.
Menschen wie Wickler fühlen sich als Ur-Grüne und wurden durch echte Querdenker sozialisiert: Aktivisten, Publizisten und Wissenschaftler, die in den 1970er-Jahren vehement gegen AKWs, die Verwüstung unserer Umwelt, kapitalistisches Establishment, überlebte wissenschaftliche Theorien und die Entstehung von Boulevardblättern protestierten. Umso erstaunlicher ist, wie verdammt ängstlich diese liberalen Geister von einst heute klingen. Wo früher unbequeme Wahrheiten und Fakten ins Megafon geschrien wurden, flüstern heute Schwurbler in digitale Wohlfühloasen wie „Expressis-Verbis“.
Versteckt wird ihre Angst hinter Provokation, die reiner Selbstzweck ist. So sagt Wickler im gleichen Interview über ihre kurze Zeit in der Chamber: „De Mick Jagger op enger Opernbühn, dat passt net.“ Was humorvoll und geistreich klingt, verliert durch Relativieren viel Kraft. Denn die selbsternannte Rockerin kann angstfrei eine Schwurbel-Webseite unterstützen, z.T. faktenbefreite Meinungen verbreiten – und wird dafür auch noch mit einem neuen Posten bei einer Luftfrachtgesellschaft be- sowie entlohnt. Umso unhaltbarer ist ihr indirekter Vorwurf, in Luxemburg müsse man Angst haben, seine Meinung zu äußern.
Ja, der diskursive Austausch über Fakten und Argumente kann einem viel abverlangen. Aber Widerspruch gehört zur freiheitlichen Demokratie. Besonders, wenn Meinungen von keiner Sachkenntnis getrübt sind. Das weiß übrigens auch die in die Jahre gekommene Stones-Legende Jagger. Er hat vor kurzem einen Pandemie-Song mit Nirvana- und Foo-Fighters-Ikone Dave Grohl veröffentlicht: Der Text sei „a piss-take“ auf Verschwörungstheorien, Corona-Geschwurbel und Klimawandelskepsis.
- Der Schattenboxer Xavier Bettel - 14. Juli 2022.
- Die Impfpflicht: Wer setzt sich in Luxemburg durch? - 7. Juli 2022.
- Luxemburgs halbherzige Sanktionspolitik - 17. Juni 2022.
Irgendwie erinnert mich der besagte Artikel in „ Expressis Verbis „ an das Vorgehen der grünen Taktiker in der Klimawandelpolitik. Fakten werden vermischt , der Bürger getäuscht und in Angst, Schrecken versetzt um im Endeffekt Umweltsteuern und Umwelttaxen zu instruieren, eine Verbotspolitik durchzusetzen bis zur Ökodiktatur einer heilen , naturbezogenen Welt. Mick Jagger wird wohl eher auf einer Opernbühne auftreten als die Grünen eine heile, naturbezogene Welt erschaffen. Jagger und grüne Politiker haben etwas gemeinsam, sie treten auf einer Bühne auf sich die Konten zufüllen .
Exzellenter Artikel. Es ist schon erstaunlich, dass die Luxair (CEO) und Cargolux (Präsident) Nominierungen von Herrn Bausch nicht mehr in die Schlagzeilen geraten sind. Eigentlich haarsträubend, wenn man Qualifikation und Jobansprüche vergleicht. Diese „et wärt scho goen“ Attitüde ist auf der einen Seite gefährlich für die betroffenen Gesellschaften, und aber auch total demotivierend für diejenigen, die die geforderten Qualifikationen haben. Luxemburg legt biel zu wenig Wert auf Qualifikation und Erfahrung, wenn es um solche Jobs geht.
Dat ass de Nol op de Kapp! Besser hätt keen dat kéinte soen!
N.b. Merci fir de Clip vum Mick! Easy sleezy!
solche Entscheidungen von F. Bausch kann man eigentlich nur mit Redewendungen kommentieren wie z.B.
“ Einen Alkoholiker zu Chef einer Schnapsfabrik zu machen “ oder
“ Den Bock zum Gärtner “ oder
“ einen Milchmann der nur Quark redet „,
letzteres trifft auf unsere Regierung zu, es wird langsam Zeit das die alte Herrenriege abtritt und jungen dynamischen Leuten Platz macht.
Ich persönlich bin immer noch der Meinung das wir härtere Auflagen brauchen um diese blöde Pandemie los zu werden, wenn ich schon mal durch die Fußgängerzone in Esch/Alzette laufe und sehr wie unvernünftig die Menschen auf den Terrassen sitzen, fragen ich mich allen Ernstes wie man nur so dumm sein kann und dann wollen diese Menschen auch noch in Urlaub fahren bzw. fliegen, es kann doch nicht so kompliziert sein sich an Regeln zu halten was geht bei diesen Menschen im Kopf vor, Vernunft abgeschaltet und der Spaßfaktor aktiviert.
Was mich am meisten stört ist das auf der Gemeinde alles wegen Corona heruntergefahren wird um Mitarbeiter zu schützen aber genau diese Menschen sitzen dann auf den Terrassen und tun so als wäre alles in bester Ordnung, was für ein Hohn.
In diesem Sinne schönes Wochenende an alle und bleibt Gesund.
Eigentlich misst den gringen Fränzi elo sangen ,,Auf Wiederseh’n-goodbye,, an sein Hut huëlen,oder?!
Das ist so hochpeinlich und wirklich „ganz unten angekommen“. ein internationales aushaengeschild fuer luxembourg wie die cargolux derart zu besetzen ist erbaermlich – wenn und weil das selbstgenannte hauptqualifikationsmerkmal der pass sei. Aber es wird ja schon damit geworben, eine unguided missile zu sein, viel spass dem management mit diesem vwr. ps: der staat hat leider immer wieder ein „haendchen“ fuer fehlbesetzungen bewiesen, parteiuebergreifend und nicht nur bei der cargolux (wobei man dort ja zumindest gebrochen englisch verstehen/sprechen koennen sollte, was ja nicht jeder vwr-praese in der vergangenheit konnte (und entsprechend durch absenz glaenzte. kann dann ja auch was gutes haben)
Bausch sucht sich eine Stelle für nach der Politik..Bananenverkäufer im Pallcenter..
Nach der Gartenhäuschen Affäre (welche bei der Justiz geparkt wurde) war es still geworden bei der grünen Elite.
Diese Zeiten sind nun vorbei, man will ja vorankommen, deshalb muss man im Gespräch bleiben.
Grün wirkt wieder.
„Da wäre: Schlüsselposten in Schlüsselunternehmen nach Parteifarbe statt nach Qualifikation zu besetzen. Ein System mit Tradition – Luxemburg, wie es leibt und lebt. “
Wenigstens glaubt die Dame nicht an sprechende Schlangen.
All denen déi aus fir mech onerklärlechen Grenn a mat topechen Theorien nach emmer Zweifel un der Gravitéit vum Covid-19 schüren roden ech sech an der ARD Mediathek d’Série „Charité Intensiv-Station 43“ unzekucken. Do kréien se d’Realitéit op den Intensivstatiounen ouni Filter gewisen. Do kritt een och eng Idee waat d’Cliniquepersonal matt mecht. Awer och eng Notioun vum ganze Misère ronderem, Eng absolut gutt gemachte Mini serie vu 4 Episoden matt deelweis ganz schwéier ze erdroenden Biller awer trotzdem net voyeuristesch.
@claire
Richtig, die glaubt ausschiesslich an den Mammon
Chez Luxair un informaticien, Chez cargolux une epiciere et aux CFL un homme avec unique competence de sourcils épais.
@Claire Hmmmm …… wer weiss, wer weiss ……