/ Ein Stahlwerk wird zum Wohnviertel: Pläne für „Quartier Alzette“ im Schmelzarbeitermuseum ausgestellt
Mehr als 100 Menschen haben bisher an der Entwicklung jenes Viertels gearbeitet, das auf der Industriebrache zwischen Esch und Schifflingen für 10.000 Menschen entstehen soll. Was bisher in einer Entwurfswerkstatt erarbeitet wurde und wie das „Quartier Alzette“ einmal aussehen könnte, ist nun im Schmelzarbeitermuseum auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerkes öffentlich ausgestellt.
Das Architektenbüro „Cobe“ konnte sich gegen vier konkurrierende Stadtplaner durchsetzen und hat besonders mit sanfter Mobilität und der Nutzung des einzigen noch im Süden verbleibenden Kühlturmes punkten können. Die Sonderausstellung mit dem Modell des Zukunftsviertels wurde am Donnerstagabend eröffnet.
Die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Esch und Schifflingen, waren sich über die Wichtigkeit des Projektes einig. Beide Kommunen werden durch das Entstehen des neuen Wohnviertels enger zusammenwachsen. Der Grünflächenvernetzung zwischen den Naherholungsgebieten von Esch und Schifflingen wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Aus dem letzten noch bestehenden Kühlturm im Süden des Landes soll ein Kulturzentrum werden. Auch das Schmelzarbeitermuseum soll seinen Platz im „Quartier Alzette“ erhalten. Im Oktober oder November ist eine Versammlung mit allen Gemeinderäten aus Esch und Schifflingen geplant, in der die nächsten Schritte des Projektes besprochen werden sollen. „Es liegt noch ein weiter Weg vor uns“, bemerkte Schifflingens Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) während der Gemeinderatssitzung am Freitag. Es werde bestimmt noch zwischen 20 und 40 Jahre dauern, bis dieses Projekt abgeschlossen sein wird.
Mobilität als Herausforderung
Der Bürgermeister der Stadt Esch, Georges Mischo (CSV), will, dass das neue Viertel eine Success Story, ähnlich der von Belval, wird. „Es ist eine der letzten Flächen, die Esch zur Verfügung hat“, rief er in Erinnerung. Es sei ein visionäres Projekt, bei dem besonders die Mobilität eine Herausforderung darstelle. Einzig mit dem Namen „Quartier Alzette“ zeigte sich Georges Mischo nicht zufrieden. „Da müssen wir uns noch etwas Kreativeres ausdenken.“
Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung, lobte vor allem die Brücken, die durch das neue Viertel geschaffen werden. Zum einen zur Geschichte, zum anderen aber auch zur Zukunft. Kreislaufwirtschaft soll ebenfalls eine große Rolle bei dem Projekt spielen. Der Beton, der sich aktuell auf den Flächen befindet, soll zum Beispiel beim Bau mitverwendet werden.
„Die größte Herausforderung ist es, dass sich die 10.000 Menschen, die hierher ziehen, sich von Anfang an zu Hause fühlen“, sagte Turmes am Donnerstag. Zu diesem Thema plane er, sich Modelle im Ausland anzusehen.
Agora hatte eine Machbarkeitsstudie zur Wiederbelebung der Industriebrache in Auftrag gegeben und sich dabei für einen partizipativen Prozess entschieden. Vier Expertenteams hatten im April jeweils ein Projekt mit städtebaulichen und landschaftsplanerischen Leitkonzepten erarbeitet. Die vier Teams arbeiteten jedoch nicht alleine. Sie waren sieben Tage lang direkt vor Ort und standen im direkten Austausch mit den Gemeinden Esch und Schifflingen, deren Einwohnern, lokalen Akteuren und der interessierten Öffentlichkeit.
Das Ergebnis waren vier völlig unterschiedliche Ideen, aus denen eine Beratungs- und Empfehlungskommission ein Projekt ausgewählt hat. Alle Projekte der Entwurfswerkstatt sind nun im Rahmen der Sonderausstellung im Schmelzarbeitermuseum zu sehen. Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Oktober täglich, auch an den Wo21chenenden, von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
- Erste Einblicke ins Escher „Bâtiment IV“, wo Cueva an seinem bisher größten Projekt mit 106 Künstlern arbeitet - 24. Oktober 2020.
- Esch will Vorreiter in Sachen Sport werden - 24. Oktober 2020.
- Nach Transition zurück auf der Bühne: Luxemburger überzeugt zum zweiten Mal bei „The Voice of Germany“ - 21. Oktober 2020.
Wei‘ ass et mat Terrain Sanei’erung ??
Mir bezuelen! Wei emmer!!! ??????. ??
Wird denn Herr Mittal die Entsorgung dieser Industrie-Brache bezahlen oder sind wir wieder einmal die Gelackmeierten: d.h. der Staat, die Gemeinden: der Steuerzahler am Ende…?