Corona-Krise / Ein Stück Normalität: Der Müll wird ordnungsgemäß abgeholt
Im Rahmen der Covid-19-Krise spielt die Hygiene eine zentrale Rolle. Deshalb funktioniert die Müllabfuhr quasi normal weiter. Hinter den Kulissen der Müllsammel- und Verarbeitungsbetriebe mussten jedoch Anpassungen erfolgen. Wir sprachen mit Alain Jacob, dem Geschäftsführer von Lamesch-Suez.
Tageblatt: Wie hat die Firma Lamesch auf die Ankunft der Pandemie in Luxemburg reagiert?
Alain Jacob: Wir haben sofort unser gesamtes Personal aufgefordert, die von der Regierung vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Gegen eine Pandemie können wir nichts tun, außer wachsam zu bleiben. Wir mussten in diesem Zusammenhang aber unsere Organisation der Realität anpassen, sei es im Büro oder „auf dem Terrain“. So werden unter anderem zusätzliche Fahrzeuge und Mannschaften eingesetzt, um das ordnungsgemäße Müllsammeln zu garantieren.
Wie sind Sie dann beim Lockdown, der am 15. März beschlossen wurde, vorgegangen?
Diese Entscheidung war ein logischer Schritt, da auch in den Nachbarländern solche Lockdowns beschlossen wurden. Um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen, ist es wichtig, die Aktionen und Maßnahmen über die Grenzen hinweg zu koordinieren. Auf wirtschaftlicher Ebene ist es natürlich schwer für die Betriebe. Lamesch ist da keine Ausnahme. Ein Großteil unserer Aktivität ruht. Manches davon wird es auch nach der Teilöffnung noch – zum Beispiel Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit den Sommer-Events geplant waren.
Sicherheit geht vor
Sie sagten vorhin, man müsse Vorsicht walten lassen und sich vorbereiten. Welche Sicherheitsmaßnahmen wurden eingeführt?
Die Sicherheit unserer Arbeitnehmer hat für uns absoluten Vorrang. So wurde sofort die Regel der „social distance“ eingeführt. In einigen Bereichen haben wir auf Telearbeit umgestellt. Die Außendienstmitarbeiter sind weniger unterwegs. Das technische Personal wurde umgehend mit allem notwendigen Schutzmaterial ausgestattet. Zudem wurden die Touren neu gestaltet. So wurde die Anzahl der Mitarbeiter pro Fahrzeug auf zwei begrenzt. Auf diese Weise ist es leichter, den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einzuhalten. In unseren Gebäuden werden alle Büros, Umkleideräume, Sanitäranlagen und andere Gemeinschaftsräume mehrmals am Tag gründlich gereinigt und desinfiziert.
Wie hat das Personal auf die Änderungen reagiert?
Unsere Mitarbeiter begrüßen die Maßnahmen, weil sie ihre Sicherheit verbessern. Das ist wichtig, denn wir sind auf unser Personal angewiesen. Unsere Angestellten sind viel in Kontakt mit anderen Menschen. Die Arbeiter mussten sich aber zuerst an die neuen Regeln gewöhnen. Es ist nicht einfach, Abstand zu anderen Menschen zu wahren. Wir müssen unsere Gewohnheiten ändern und das passiert nicht von heute auf morgen.
Hat Lamesch-Suez auf Kurzarbeit zurückgegriffen?
Durch den teilweise drastischen Rückgang der Aktivitäten in einigen Bereichen waren wir gezwungen, die Interim-Arbeitsverträge zu beenden, um Entlassungen zu vermeiden.
Welche Dienstleistungen sind im Augenblick noch garantiert?
Der Großteil unserer Aktivitäten liegt brach, weil wir viel mit der Industrie, dem Horeca-Bereich oder dem Handel zusammenarbeiten. Die Abholung des Hausmülls in den Gemeinden läuft aber weiter. Auch das Beseitigen von Verstopfungen und das Entleeren der Klärgruben wird noch durchgeführt. Wir beseitigen aber auch den Müll der Krankenhäuser. Hier ist die Menge seit dem Ausbruch der Krankheit erheblich angestiegen. Es ist im Augenblick eine sehr wichtige Aufgabe.
Corona wird ernst genommen
Sind in Ihrem Betrieb Personen am Coronavirus erkrankt?
Leider ja. Ich glaube, wie in vielen anderen Unternehmen. Glücklicherweise ist niemand schwer krank. Mehrere betroffene Mitarbeiter sind wieder genesen oder befinden sich auf dem Weg der Besserung. Wir lassen große Vorsicht walten und lassen die Betroffenen nicht zu früh wieder anfangen. Auf diese Weise wollen wir verhindern, dass andere Angestellte infiziert werden. Wir befolgen zudem die offiziellen Regeln. Wenn ein Arbeitnehmer positiv auf das Virus getestet wurde, wird er sofort unter Quarantäne gestellt. Wenn er Kontakt zu anderen Personen hatte, werden auch diese umgehend nach Hause geschickt.
Wird diese Gesundheitskrise den Müllverarbeitungssektor verändern?
Man muss nach dem Ende der Pandemie natürlich zuerst eine Bilanz ziehen, aber es scheint klar, dass diese Virus-Krise Spuren hinterlassen wird. So muss in Zukunft den Vorbeugemaßnahmen sowie den Notfall- und Organisationsplänen eine viel größere Bedeutung zukommen.
Feedback
Laut Alain Jacob zeigt die Bevölkerung große Solidarität mit der Müllabfuhr. So fänden die Müllmänner oft Zeichnungen oder Dankesschreiben auf den Tonnen. Manchmal seien sogar kleine Geschenke dabei. „Diese Gesten wissen unsere Mitarbeiter zu schätzen. Sie sind jeden Tag auf der Straße, um zu gewährleisten, dass die Leute ein würdevolles und sauberes Leben führen können“, so Jacobs. Das Personal sei in diesem Zusammenhang auch vom Anruf von Großherzog Henri gerührt gewesen. Der Staatschef hatte sich vor einiger Zeit über die Arbeit bei Lamesch informiert und sich bei dem Unternehmen für dessen Engagement bedankt. Aber nicht nur der Staatschef zeigt sich dankbar. „Würde Lamesch nicht jede Woche kommen, würden wir unter einem Müllberg ersticken“, so Justine aus Redingen/Attert. „In Krisenzeiten ist Hygiene wichtig. Die Müllbeseitigung wird in diesem Zusammenhang oft unterschätzt. Durch die Krise könnten auch die Müllmänner und -frauen eine Aufwertung ihres Berufes erfahren, und das ist gut so“, betont seinerseits Mike aus Mersch.
Das Personal indes ist mit den Schutzmaßnahmen zufrieden. „Eine Ansteckung kann man nie ganz ausschließen, aber die Firmenleitung hat alles getan, um das Risiko zu minimieren“, so der Kommentar eines Mitarbeiters.
Das Unternehmen
Das Unternehmen Lamesch wurde 1962 von Jean Lamesch gegründet. Die Firma beschäftigt etwa 550 Personen. 200 Fahrzeuge zählt der Fuhrpark. Die Aktivitäten von Lamesch sind vielfältig. Der Betrieb ist für das Sammeln jeglicher Art von Müll (Haushalte, Baustellen, Industrien, Krankenhäuser, Garagen, Sonderabfälle …) verantwortlich. Nur explosive Stoffe und Atommüll werden nicht behandelt. Der Betrieb ist ebenfalls im Recycling und der Abfallverwertung aktiv. Auch die industrielle Reinigung und Sanierung zählen zu den Tätigkeiten. Auch mobile Toiletten werden von Lamesch vermietet.
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Een decke Merci un eis Jongen vum Kiwel! Sie sinn emmer fir eis do, ech haat elo emol zwou gudd Fläschen Cremant fir sie bei de Kiwel als klengen Merci gestallt. Daat an der Nuecht an ech hoffen et huet keen Oneierlechen daat geklaut an meng Fläschen sin bei hinnen ukomm.
Bleiwt all gesond❣❣❣