Sensationsfund / Ein Temnodontosaurus auf Cloche d’Or
In einem neu angelegten Bachlauf in der Nähe der rue Emile Bian auf Cloche d’Or haben Freiwillige und Mitarbeiter des Naturmuseums (MNHNL) versteinerte Knochenreste gefunden. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass es sich um die Überreste eines Temnodontosaurus, eines Fischsauriers, handelt. Am Donnerstag wurde eine systematische Grabung vor Ort durchgeführt.
„Wir haben bereits einen Teil der Wirbelsäule und mehrere Rippenfragmente gefunden. Anhand dieser Funde können wir davon ausgehen, dass das Tier ca. sieben Meter lang war“, erklärte Dr. Ben Thuy, der leitende Paläontologe des Naturmuseums, gegenüber dem Tageblatt. Schätzungsweise wurden diese Fischsaurier bis zu zwölf Meter groß. Sie ernährten sich von kleineren Meerestieren. Vor rund 190 Millionen Jahren bevölkerten diese Saurier ein Meer, dort, wo sich heute der europäische Kontinent befindet.
Trotz der glühenden Hitze kamen die Grabungen am Donnerstag gut voran, was auch an der durchsuchten Bodenschicht lag. So konnte das Team aus Freiwilligen und Mitarbeitern des MNHNL viele Knochenfragmente bergen. Um keinen Schaden anzurichten, mussten die Ausgrabungen ohne technische Hilfsmittel und lediglich mit Hacke und Spaten durchgeführt werden. „Es sieht nach nicht sehr viel aus, doch der Fund ist eine kleine Sensation. Überreste von so einem Saurier wurden bislang nur einmal in Deutschland gefunden. Zudem sind die Knochen sehr gut erhalten und müssen nicht weiter bearbeitet werden“, so der Paläontologe weiter.
Die geborgenen Knochenreste werden nun dokumentiert und wissenschaftlich untersucht. Auch die Ausgrabungen werden in einen geologischen Kontext gesetzt. Die Ergebnisse werden dann in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. „In ein paar Wochen können wir dann hoffentlich erste Ergebnisse bekannt geben. Bis das gesamte Projekt abgeschlossen ist, brauchen wir noch Zeit“, so Dr. Thuy.
Erst danach werden die Funde im MNHNL ausgestellt, wo bereits ein anderer Fischsaurier ausgestellt wird. Arbeiter hatten nämlich in den 1990er-Jahren in der Nähe von Sanem bei Erdarbeiten unzählige Knochenreste gefunden. Erst später, nach der jahrelangen Präparation, stellten die Paläontologen fest, dass es sich dabei um ein fast komplett erhaltenes Skelett eines Plesiosaurus handelte. Plesiosaurier lebten von der späten Obertrias bis zum Ende der Kreidezeit vor rund 182 Millionen Jahren in den Weltmeeren.
- Tierschutzverein findet verhungerte Tiere in Messi-Wohnung – und zwei tote Hunde in Tiefkühler - 10. Oktober 2024.
- Das größte Tipi Europas kommt auf den Weihnachtsmarkt - 27. September 2024.
- 81 Nationen leben in der Abteistadt - 25. September 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos