/ Ein Tisch, zwei Teams und Spannung pur: Düdelingen und Howald ringen um die Meisterschaft im Tischtennis
Vor dem ersten Meisterschaftsfinale am Sonntagnachmittag hat sich das Tageblattt mit dem Düdelinger Gilles Michely und dem Howalder Ademir Balaban unterhalten.
Gilles Michely und Düdelingen wollen den siebten Titel holen
Am Mittwochabend kam Gilles Michely von der Weltmeisterschaft zurück,
wo er eines seiner zwei Gruppenspiele gewinnen konnte. Seitdem ist sein Fokus auf das erste Spiel des im Modus „Best of 3“ ausgetragenen Finales der Mannschaftsmeisterschaft gerichtet. Das Tageblatt hat sich mit dem mehrfachen Landesmeister unterhalten.
Tageblatt: Bei den letzten beiden Einzelweltmeisterschaften waren Sie nicht mit von der Partie. In Budapest konnten sie ein Spiel gewinnen. Was ist Ihr persönliches Fazit?
Die WM 2017 fand zeitgleich mit den Spielen der kleinen Nationen statt und die WM 2013 war in China. Wegen der Arbeit wollte ich die lange Reise damals nicht auf mich nehmen. Meine Leistung in Budapest war ganz anständig. Nach meinem 4:1-Erfolg gegen einen Spieler aus Kasachstan musste ich gegen Marcelo Aguirre aus Paraguay, die Nummer 81 der Weltrangliste, antreten. In den beiden ersten Sätzen konnte ich meine Chancen nicht verwerten. Danach spielte er befreit auf und ich war auf verlorenem Posten. Die Stimmung in der Mannschaft war aufgrund der gezeigten Leistungen sehr gut. Nur Eric Glod war mit seinen Ergebnissen unzufrieden.
Wie lief die Vorbereitung auf das Meisterschaftsfinale?
Wir haben uns im vergangenen Monat ganz normal vorbereitet. Nach den fünf Tagen in Budapest gehe ich seit Mittwoch wieder meiner Arbeit nach und trainiere abends mit den Teamkollegen.
Sie haben die Möglichkeit, den siebten Titel in Serie zu holen. Wie groß ist die Motivation Ihrer Mannschaft?
Wir wollen diesen siebten Titel unbedingt holen. Die Motivation ist diesmal vielleicht noch größer, da zwei Spieler neu im Team sind. Zudem ist der DT Howald, der ausgeglichener besetzt ist, diesmal in der Favoritenrolle. Allerdings steht unser Gegner unter Zugzwang und muss unbedingt gewinnen. Wir können das Finale hingegen etwas entspannter angehen.
Dennoch haben Sie den Pokal gegen Howald gewonnen und in der Meisterschaft nicht gegen das Quartett um Irfan Cekic verloren …
In der Konstellation drei gegen drei, wie dies im Pokal der Fall ist, sind wir leicht im Vorteil. Einmal haben wir unentschieden gespielt. Bei unserem 6:4-Erfolg hat Ademir Balaban gefehlt.
Wie wichtig ist der Heimvorteil und die Mannschaftsaufstellung?
Wir haben uns entschieden, das erste Spiel in eigener Halle zu spielen. Im Tischtennis, anders als beispielsweise im Fußball, ist der Heimvorteil jedoch nicht ausschlaggebend. Was die Mannschaftsaufstellung anbelangt, so kann ich auf Position zwei oder drei spielen. Im hinteren Paarkreuz bin ich in beiden Begegnungen in der Favoritenrolle.
Wird die Entscheidung am Ende wieder im abschließenden Doppel fallen?
Das ist nicht ausgeschlossen. Es gibt zuvor ein paar Schlüsselspiele, wie das Duell zwischen Zoltan (Fejer-Konnerth) und Irfan (Cekic). Auch die Begegnungen von Fabio Santomauro im hinteren Paarkreuz sind 50:50-Spiele. Ich gehe davon aus, dass kein Team höher als 5:3 gewinnen wird.
Für kommende Saison wurde der Deutsche Dennis Müller vom 1. FSV Mainz 05 verpflichtet. Mit dieser Verstärkung sollen weitere Titel folgen. Ist davon auszugehen, dass Zoltan, Fabio und Sie dem Team treu bleiben?
Genau. Mit Dennis, der ähnlich stark spielt wie Christian Kill, werden wir wieder so stark sein wie vorletzte Saison. Natürlich hoffen wir aber erst einmal, den siebten Titel zu holen, um dann zusammen mit unserem Neuzugang die Serie fortsetzen zu können.
Balaban und Co. wollen den Serienmeister Düdelingen vom Thron stoßen
In der vergangenen Saison verpasste der DT Howald den ersten Titelgewinn seiner Vereinsgeschichte im Entscheidungsspiel nur denkbar knapp. Am Sonntag unternehmen Irfan Cekic, Luka Bakic, Marc Dielissen und Ademir Balaban den zweiten Versuch, Serienmeister DT Düdelingen endlich vom Thron zu stoßen. Letztgenannter gab sich im Vorfeld des Showdowns optimistisch, dass es diesmal klappen wird.
Tageblatt: Im Halbfinale konnten Sie studienhalber nicht gegen Echternach dabei sein. Stimmt Ihre Form trotz des Examensstresses?
Ademir Balaban: Die Examen sind mittlerweile vorbei und das vierte Semester hat vor einem knappen Monat begonnen. Diese Woche habe ich zweimal in Aachen trainiert. Am Freitag und am Samstag trainiere ich mit der Mannschaft. Was die Form anbelangt, bin ich optimistisch.
Die Qualifikationsrunde der Meisterschaft haben Sie mit einer Bilanz von 17 Siegen bei nur sieben Niederlagen abgeschlossen. Worauf ist diese Steigerung im Vergleich zur Vorsaison zurückzuführen?
Diese Saison habe ich mehr trainiert als in den Jahren zuvor, was sich in den Resultaten widergespiegelt hat. Bis aufs Pokalfinale bin ich mit meinen Leistungen ganz zufrieden.
Lastet am Sonntag auf Ihnen und der gesamten Mannschaft nach den verpassten Titeln in der Meisterschaft und im Pokal ein noch höherer Leistungsdruck?
Eigentlich nicht. Wir haben uns mit Luka Bakic verstärkt und Düdelingen musste die Abgänge von Christian Kill und Mike Bast verkraften. Dadurch sind unsere Chancen auf den Titel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ich selbst verspürte keinen größeren Druck als beim letzten Meisterschaftsfinale. Im Pokal ist das anders, da dort jede Niederlage mehr ins Gewicht fällt. Leider habe ich damals das vorentscheidende Spiel gegen Fabio Santomauro verloren.
Euer Gegner ist froh, euch diesmal die Favoritenrolle zuschieben zu können …
Unsere Chancen sind gestiegen, das heißt aber noch nicht, dass wir favorisiert sind. Die Chancen für beide Teams sind absolut identisch, es ist ein absolutes „Fifty-Fifty“-Match. Düdelingen ist an Nummer vier mit Vincent Kempfer vielleicht etwas schwächer besetzt, dafür ist es auf den drei anderen Positionen leicht im Vorteil. Einiges wird natürlich wieder vom Ausgang des Topspiels zwischen Irfan (Cekic) und Zoltan (Fejer-Konnerth) abhängen.
Düdelingen hat sich bereits für kommende Saison verstärkt. Wie sieht die Planung beim DT Howald aus?
Was die Transferbestrebungen anbelangt, so bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Ich weiß nur, dass der Verein auf der Suche nach einer Verstärkung ist, da Luka (Bakic) uns eventuell nach einer Saison wieder verlassen wird. Vieles wird aber vom Ausgang des Finales abhängen.
Sie gehören zum Kreis der besten einheimischen Spieler. Hegen Sie Ambitionen auf einen Platz in der Nationalmannschaft?
Kurzfristig sicherlich nicht. Ich werde noch mindestens vier Jahre studieren und trainiere nur zwei- bis dreimal pro Woche, was für höhere Ambitionen, zumal bei meiner unorthodoxen Spielweise, nicht ausreichend ist. Ich glaube, dass ich mein Potenzial in dieser Saison weitestgehend ausgeschöpft habe.
Beide Interviews von unserem Korrespondenten Mario Nothum
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