Ehnen / Ein „Wäinhaus“ für die Mosel: Es gibt endlich konkrete Pläne für das Weinmuseum
Léon Gloden wäre es am liebsten, die Gäste gingen nach einem Besuch im neuen „Wäinhaus“ mit Taschen voller Wein nach Hause. Geht es nach dem Willen des Präsidenten der „Entente touristique de la Moselle“, soll sie der Genuss des Produktes an die Mosel erinnern. Der Wunsch erstaunt nicht. Seit Jahren ist ein „Centre mosellan“ im Gespräch, während das Weinmuseum als Baustelle vor sich hindümpelt. Am Montag gab es eine Enthüllung und Konkretes.
Die Geschichte einer Retrospektive, die die Moselgegend in all ihren Facetten beleuchtet, hat einen Bart. Nicht erst seit 2005 – in dem Jahr hat die „Entente touristique de la Moselle“ den Betrieb des Weinmuseums in Ehnen übernommen – gibt es Pläne für ein „Centre mosellan“. Für eines, das den Namen verdient. Ende 1990 wurde das bestehende, aber aktuell geschlossene Museum eingeweiht. 2008 wurden erste Pläne wegen der Finanzkrise ad acta gelegt, um sie 2012 wieder aufleben zu lassen.
2018 gibt es sogar eine symbolische Grundsteinlegung. Arbeiten beginnen, dann kommt die Pandemie. Lange Zeit vermittelt die Baustelle nicht den Eindruck, als ob es dort richtig vorwärtsgeht. Seit Montag nun sind die Pläne raus. Ein neuer Komplex ersetzt das alte Weinmuseum, „Wäinhaus“ soll er heißen. Der Entente-Präsident und Député-maire von Grevenmacher, Léon Gloden (CSV), hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass das neue Projekt den „Miseler Way of Life“ widerspiegeln soll.
Medienwirksam enthüllte er am Montag, gemeinsam mit Tourismusminister Lex Delles (DP), schon mal die Plakette mit dem Namen. Dem Tourismusminister, der nach der Pandemie den Kongresstourismus wiederbeleben will, spielt das Projekt in die Hände. Neben Bistro und interaktiver Dauerausstellung rund um den Weinbau gibt es nach Fertigstellung Räume, in denen 150 bis 200 Gäste empfangen werden können, die dort tagen. Ein Neubau soll es nicht werden, und das ist die Schwierigkeit.
12 Millionen Euro insgesamt soll es kosten
Die neuen Pläne kombinieren den Charme von denkmalgeschützten Gebäuden, die aus dem 16. und 18. Jahrhundert stammen, mit den Bedürfnissen moderner Ausstellungsräumlichkeiten. Sie sollen in der momentan entkernten und dann renovierten Maison Schentgen unterkommen. Spüren, riechen, schmecken – das ist der Auftrag an die Ausstellungsmacher für das Kulturgut, das die Gegend prägt. Mit Vinothek, zusätzlichen Wechselausstellungen und drei „salles immersives“ soll das verwirklicht werden.
Der Erwartung, neben Schengen ein weiteres „Eingangstor zur Mosel“ zu sein, wird man darüber hinaus mit der Ansiedelung des Fahrradverleihs „Rent a Bike“ und einer Touristeninfostelle gerecht. Zahlen belegen die Anbindung. 1.200 Hektar Weinbau gibt es entlang der Mosel. 1.200 Quadratmeter groß ist die zukünftige Ausstellungsfläche. Die Mitglieder der „Entente“, zu denen sieben Gemeinden, neun Tourismusverbände und Winzer- sowie Weinhandelsverbände gehören, haben an den Plänen mitgearbeitet.
Sie haben nicht nur Platz bekommen, sich zu zeigen, sondern auch die Geschichte der Gegend zwischen „haut a muer“ zu erzählen. Die Herausforderungen sind genauso klar definiert wie die Lehren aus der Geschichte. „Angesichts des Klimawandels kommt auf den Bioweinbau eine wachsende Rolle zu“, sagte der Entente-Präsident bei der Vorstellung des Projektes. Es war den Verantwortlichen deutlich anzumerken, dass es so viele Jahre später, nach mehreren Planänderungen und der Bekämpfung eines Pilzes im Fachwerk endlich Konkretes gibt.
12 Millionen Euro kostet das Vorhaben, die Eröffnung soll 2025 sein. Und noch etwas soll sich ändern. Zwischen 18.000 und 20.000 Besucher hatte das Weinmuseum in Ehnen durchschnittlich bis 2018. Im neuen Weinhaus sollen es deutlich mehr werden, denn dort bekommen sie die Inspiration, die Moselgegend weiter zu entdecken. Sollte sich das realisieren, könnte auch der Traum des Entente-Präsidenten in Erfüllung gehen.
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Wiederum dieser Viparchitekt
mit futuristischem unpassenden
Gebäude,was alles andere als
Moselcharakter darstellt,
Budget wird sowieso überschritten und mangelnde,
unbequeme Ausführungen sind
nicht auszuschließen, z.B.wie
Schengen-Museeum,etwas
beigelernt wurde nicht,
Hauptsache überteuertes
unpraktisches Prestige-Objekt.
Totale Geldverschwendung.