Luxemburg-Stadt / Ein Weiher als potenzielle Gefahr: Gemeinde überprüft Sicherheit von Spielplatz in Bonneweg
Nicht nur die Sicherheit von Fußgängern, auch die von Kindern war am Montag in der Sitzung des städtischen Gemeinderats Thema. Denn nach den Zebrastreifen ging es um einen beliebten Spielplatz in Bonneweg – der in den Augen der städtischen Sektion von „déi Lénk“ sicherer werden soll.
Gemeinsam einen Spielplatz in Bonneweg besuchen – das wollen die Mitglieder des Stadtrats bald tun. Was im ersten Moment etwas lustig klingt, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Denn: Ein Weiher im Park „Kaltreis“ könnte zur Gefahr vor allem für Kleinkinder werden. Davon ist zumindest Ratsmitglied Nathalie Oberweis („déi Lénk“) überzeugt, die den Spielplatz am städtischen Boulevard Kaltreis laut eigener Aussage oft besucht.
„Für mich ist die Frage nicht, ob dort einmal ein Kind ertrinken wird, sondern vielmehr, wann das passiert“, sagte das Oppositionsmitglied am Montag in der städtischen Ratssitzung. In unmittelbarer Nähe zum Spielplatz – samt Sandkasten für Kleinkinder – ist dort nämlich ein Weiher ohne Umzäunung. „Ich selbst kenne zwei, drei oder vier Menschen, die ihre Kinder im Park nur für kurze Zeit aus den Augen verloren hatten, und sie dann beim Spielen im Weiher gefunden haben.“
Rat Gabriel Boisanté (LSAP) konnte das Anliegen seiner Vorrednerin nachvollziehen und pflichtete ihr bei: „Der Spielplatz befindet sich sehr nah an der Wasserfläche und die ist auch tiefer als andere.“ Er brachte die Idee eines sicheren Ortes für Kleinkinder ins Spiel – also ein umzäuntes Areal, in dem die Jüngsten bedenkenlos spielen können. „Natürlich sind aber auch die Eltern in der Verantwortung“, unterstrich das Oppositionsmitglied.
Bisher keine Vorfälle
„Der angesprochene Park existiert seit sieben Jahren und es ist noch nie etwas dort passiert, das an unsere Dienste weitergegeben wurde“, meinte Maurice Bauer (CSV). Der Erste Schöffe wies darauf hin, dass bisher im Kaltreis-Park keine versteckten Gefahrenquellen identifiziert wurden. „Der Weiher ist keine, da dieser gut zu erkennen ist. Es ist ja auch viel Schilf drumherum“, so Maurice Bauer. – „Das macht es umso gefährlicher, weil man das Wasser nicht sieht. Natürliche Elemente wie Bäume oder Hecken sind ja schön und gut. Daran sind Kinder aber schnell vorbei – und schon sind sie im Wasser“, konterte Oberweis.
Der Weiher am Spielplatz in Bonneweg ist derweil nicht der einzige inmitten eines Parks, fand Lydie Polfer (DP). Die Bürgermeisterin erklärte, dass es auch bei der neuen Grünanlage in Gasperich oder im städtischen Park große Wasserflächen gibt: „Das kann man doch nicht umzäunen, das würde ja schrecklich aussehen.“ Sie wies allerdings darauf hin, dass Kinder nicht alleine am Wasser spielen sollen, und gab zu, dass Spielplatz und Weiher im Bonneweger Park nah beieinander liegen.
Eine Abzäunung sieht auch Maurice Bauer nicht als Lösung und schlug vor, sich gemeinsam mit dem zuständigen Gemeindedienst vor Ort ein Bild der Lage zu machen. „Der Dienst hat so viel Erfahrung, der arbeitet von morgens bis abends daran, die Sicherheit von Bürgern und Kindern zu gewährleisten. Ich habe 1.000 Prozent Vertrauen in unsere exzellenten Dienste, dass die keine Gefahrenquelle schaffen“, so der Erste Schöffe. Am Ende wurde sich zum gemeinsamen Ausflug auf den Spielplatz geeinigt. Fortsetzung folgt also.
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