Triathlon / Eine einzigartige Erfahrung: Alle sechs X3M-Snooze-Athleten im Ziel
Die inzwischen schon legendäre Ironman-WM auf Hawaii war für sechs Triathleten des Teams X3M Snooze der große Saisonhöhepunkt, auf den alle sehnsüchtig hingefiebert hatten. Am Ende schafften es alle ins Ziel, auch wenn zwischendurch schon mal der innere Schweinehund gefragt war.
„Nie mehr Ironman Kona“, waren die ersten Gedanken von Anja Dziadek, immerhin Europameisterin ihrer Altersklasse (35-39 Jahre), nachdem sie das Ziel nach 10:52:58 Stunden endlich erreicht hatte. Bereits am Donnerstag bestritten die Damen ihr Rennen, da aufgrund der Corona-Pandemie und der Absagen 2020 und 2021 die Anzahl der Starter mit rund 5.000 doppelt so hoch war wie zuvor. Am Start und auf den ersten Metern der insgesamt 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke ging es dann auch richtig hart zur Sache, überall herrschte Gedränge und um jeden Meter wurde gekämpft. Der Luxemburgerin fiel es schwer, den anderen Teilnehmerinnen aus den Füßen zu kommen oder an ihnen vorbeizuschwimmen. Mit „Zickenkrieg“ beschrieb Dziadek die Lage im Wasser, das sie nach 1:05:02 Stunden verließ. Auf dem Rad folgte dann recht früh die nächste Ernüchterung. Denn wie auch bei den Profis, wo es den früheren Sieger Patrick Lange und Mitfavoritin Laura Philipp erwischte, bekam auch Dziadek früh eine Fünf-Minuten-Strafe aufgebrummt. Dies gab es beispielsweise fürs Fahren im Windschatten, ließ die deutschen Athleten aber mit einem großen Fragezeichen zurück. Die fünf Minuten kratzten jedenfalls stark an der Moral der Luxemburgerin, für die infolgedessen ein langer mentaler Kampf anstand. Die 180 Kilometer lange Radstrecke schloss sie nach 5:42:11 Stunden ab. Auf dem abschließenden Marathon fühlte sich Anja Dziadek zuerst gut, konnte schließlich auch das berüchtigte „Energy Lab“ überwinden und schließlich die Ziellinie überqueren. Einen Tag nach ihrem Rennen war dann auch das „nie wieder“ vergessen und es folgte ein neues Motto: „Hawaii, ich komme zurück und werde es besser machen.“
Ein fast perfektes Rennen
Vom fast perfekten Rennen sprach derweil Thierry Majerus, der als Starter der Altersklasse 50-54 Jahre ebenfalls schon am Donnerstag ran musste. Die Erkältung, die ihn noch zwei Tage vor dem Startschuss geplagt hatte, behinderte ihn dann auch nicht mehr. Im Wasser fühlte sich der Teilnehmer der Masters-Kategorie fast schon pudelwohl, hätte nach den 3,8 Kilometern sogar noch weiterschwimmen können. Die heißen Temperaturen waren auf der Radstrecke verständlicherweise nicht ideal, doch sein persönliches Ziel, gerade hier nicht zu überpacen, erreichte er. Auf dem zweiten Teil der anschließenden Marathon-Strecke stiegen die Temperaturen noch einmal in die Höhe. Doch auf den letzten beiden Kilometern schaffte es Thierry Majerus, noch einmal Vollgas zu geben und das Ziel in 10:32:30 Stunden zu erreichen. Den Marathon legte er dabei in 3:28:05 Stunden zurück.
Ewen unter zehn Stunden
Stark in Form präsentierte sich derweil Jérôme Ewen, der in der Vorbereitung auf die WM sogar ins Höhentrainingslager gereist war. In weniger als einer Stunde, nach 59:53 Minuten, verließ er am Samstag – seine Altersklasse war eine Stunde nach den männlichen Profis gestartet – das Wasser. In seiner stärksten Disziplin, dem Radfahren, näherte sich Ewen sogar den Top Ten, kassierte dann, einen Kilometer vor dem Ende der zweiten Disziplin, ebenfalls eine Fünf-Minuten-Zeitstrafe. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf dem zwölften Rang. Im abschließenden Marathon musste sich Ewen dann jedoch durchkämpfen, denn von Beginn an hatte er Probleme, seine Körpertemperatur zu senken. Um nicht zu überhitzen, musste Ewen das Tempo drosseln und erreichte das Ziel dennoch in weit unter zehn Stunden, in 9:31:05, und sorgte damit für die beste Zeit des Teams X3M Snooze.
Ein Lächeln auf dem Gesicht hatte derweil Brice Faucheux, als er nach 10:19:13 Stunden die Ziellinie überquerte. Diese positive Energie verließ ihn zu keinem Zeitpunkt auf dem Parcours in Kona. Und so konnten ihn nach einer starken Schwimm-Performance und einem soliden Rad-Abschnitt auch Knieschmerzen nicht stoppen und Faucheux erreichte in seiner Altersklasse (45-49 Jahre) schließlich Rang 137. Als „Lucky Qualifier“ hatte sich derweil Georges Reding bezeichnet, der in der gleichen Alterskategorie startete, denn nach seinem erst dritten Ironman hatte er bereits das Ticket für Hawaii in der Tasche. Sein Ziel hieß vor allem ankommen, und dies schaffte er auch nach 11:35:51 Stunden. Dabei konnte er auch einen Schreckmoment überwinden, als er bei der Verpflegung mit dem Rad über eine Flasche fuhr und einen Sturz gerade noch vermeiden konnte, genauso wie die Fußschmerzen, die er fast den ganzen Marathon über aufgrund von aufgeweichten Füßen hatte. Dabei sein und ankommen ist in Hawaii für die meisten Starter eben alles und glücklicher hätte Reding dann im Ziel auch nicht sein können: „Ich habe die Stimmung genossen und aufgesaugt.“
Im Überblick
Anja Dziadek: 37. der Altersklasse F35-39 in 10:52:58 Stunden (1:05:02/5:42:11/3:54:42)
Anja Rehlinger: 74. der Altersklasse F35-39 in 11:35:38 (1:26:46/6:00:26/3:55:43)
Thierry Majerus: 63. der Altersklasse M50-54 in 10:32:30 (1:16:17/5:38:49/3:28:05)
Jérôme Ewen: 64. der Altersklasse M35-39 in 9:31:05 (0:59:53/4:47:30/3:37:07)
Brice Faucheux: 137. der Altersklasse M45-49 in 10:19:13 (1:08:01/5:20:47/3:41:47)
Georges Reding: 414. der Altersklasse M45-49 in 11:35:51 (1:24:32/5:33:41/4:27:24)
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