Weltausstellung / Erbgroßherzog Guillaume und Tourismusminister Lex Delles besuchen Luxemburger Pavillon in Dubai
Erbgroßherzog Guillaume und Tourismusminister Lex Delles sind für einen Besuch auf der Weltexpo 2020 mit einer Delegation aus Wirtschafts- und Tourismusvertretern nach Dubai gereist. Das Tageblatt begleitet die Visite vor Ort.
Wie ein Beduinenzelt ragt der Luxemburger Pavillon hervor. Direkt neben dem britischen, der mit seinen eckigen Formen etwas klobig daherkommt, wirkt die Konstruktion der luxemburgischen Architekturfirma Metaform anmutig. Im Sommer wäre das Dach wohl von Hitzeflimmern überdeckt gewesen, im November reichen die 27 Grad nur dafür aus, die wartenden Gäste ins Schwitzen zu bringen. Die Weltexpo 2020 wurde mitten in der Wüste von Dubai errichtet. In Rekordzeit wurden hier 192 Pavillons aus dem Boden gestampft. Mittendrin steht der Luxemburger Pavillon, der am Samstag mit Erbgroßherzog Guillaume und Tourismusminister Lex Delles hohen Besuch empfangen konnte. Mit einer Delegation aus Tourismus- und Wirtschaftsvertretern im Schlepptau machten sich der Erbgroßherzog und der DP-Minister ein Bild von dem hierzulande nicht unumstrittenen Pavillon.
Die Luxemburger Mediendelegation wird vom Direktor des Pavillons David Sahr empfangen, der das Konzept hinter der Architektur erklärt. Bevor Sahr die Rampe hinauf führt, erscheint auf einem großen TV-Bildschirm das Ebenbild von Großherzog Henri, der den Gästen eine „faszinierende Reise durch das ressourcenreiche Luxemburg wünscht“. Musikalisch wird der Eingang von den Tönen eines sich einstimmenden Symphonieorchesters untermalt. Begleitet werden die Instrumente von warmen Stimmen, die die Besucher in verschiedenen Sprachen willkommen heißen. „Der Übergang in den Pavillon ist fließend“, führt Sahr ins Innere der weißen Stahlkonstruktion. „Sinnbildlich soll das für die schwindenden Grenzen um das Großherzogtum stehen.“
Die ersten Schritte in den Pavillon bleiben dennoch in Erinnerung. 30 Grad Celsius sind für Wüstenverhältnisse kühl – den Luxemburger Besucher, der bei sieben Grad am Findel losgeflogen ist, trifft die Kältewand im klimatisierten Pavillon mit aller Wucht. „Der Pavillon ist beeindruckend und überzeugt durch seine Vielfalt“, sagt Tourismusminister Lex Delles der Presse. „Die 70 Gesichter ziehen einen regelrecht in den Pavillon hinein.“ Tatsächlich schmücken 70 Bürger aus Luxemburg die linke Wand der sich windenden Spiralkonstruktion, die den Besucher in den Pavillon hineinführt. Jede Person soll in ihrer Einzigartigkeit die Vielfalt des Landes widerspiegeln, so die Überlegung der künstlichen Leiter.
Digital Overload
Während man den Gang entlang flaniert, verwandelt sich die Szenerie fließend. Die 70 Gesichter werden durch Anspielungen auf Luxemburgs Präsenz im Weltraum ersetzt, um schlussendlich in Erklärungen zur Kreiswirtschaft – das Stichwort Nachhaltigkeit scheint omnipräsent – zu münden. An der rechten Wand werden die plastischen Anführungsbeispiele durch Schriftzüge erklärt und mit Schlagwörtern ergänzt.
Apropos Schlagwörter: Am Höhepunkt der Spirale angekommen werden die Besucher in einen Raum hineingeführt, der das technische Know-how des Großherzogtums und die Verbundenheit mit dem Emirat Dubai anhand einer Videosequenz verdeutlichen soll. Die Gäste werden daran erinnert, dass auch Stahl und Glas aus Luxemburg im Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt und das Wahrzeichen Dubais, verbaut sind. Etwas verloren wirken hingegen scheinbar wahllos an die Wand projizierte Schlagwörter wie „Ingenuity“, auf das ohne Kontext „Orchestre philharmonique du Luxembourg“ eingeblendet wird. Ob Besucher aus anderen Ländern den Zusammenhang verstehen, scheint fraglich.
Die Verwirrung dürfte allerdings gleich der Begeisterung weichen. Der Rundgang wird nämlich mit dem Publikumsmagneten schlechthin, der Rutschbahn durch ein inszeniertes Müllerthal, fortgesetzt. „Man fühlt sich doch gleich wie im Müllerthal“, sagt Lex Delles, der es sich dann, genau wie Erbgroßherzog Guillaume, nicht nehmen ließ, sich durch die Plastikröhre wieder ein Stück weit in ihre Kindheit zurückzuversetzen. Auch Sheikh Hamdan bin Mohammed Al Maktoum, Kronprinz von Dubai, stattete dem Luxemburger Pavillon kurzfristig einen Besuch ab. „Eine Ehre, die Luxemburg noch mehr Sichtbarkeit verschafft“, wie der Tourismusminister Lex Delles erklärt.
Made in Luxembourg
Dass die Delegation aber nicht für Spiel und Spaß nach Dubai gereist ist, zeigt sich im „Melusina-Saal“, in denen über zwei Wochen verteilt zwölf Luxemburger Betriebe ihre Produkte vorstellen konnten. Neben Branchenriesen wie dem Luxemburger Milchproduzenten Luxlait konnten auch kleinere Geschäfte und Start-ups das Label „Made in Luxembourg“ und ihr Unternehmen vermarkten.
Eine dieser kleineren Firmen, die ihren Weg nach Dubai gefunden haben, ist das erst während der Pandemie gegründete Schmuckunternehmen „Romantico Romantico“. „Ich habe mich erst während der Pandemie selbstständig gemacht“, sagt die Gründerin und Designerin Fanny Bevrard. „Ich dachte mir: Wann, wenn nicht jetzt?“ Vor allem der Trend, wieder mehr lokal einzukaufen, habe ihr das nötige Selbstvertrauen gegeben. Dadurch, dass die Weltausstellung wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste, habe sie überhaupt erst die Möglichkeit gehabt, nach Dubai zu fliegen. Eine Reise, für die Bevrard eine eigene Kollektion entworfen hat.
Begonnen hat die Karriere als Schmuckdesignerin eher per Zufall. „Ich habe von meiner Großmutter eine Kiste voller Perlen geerbt. Diese habe ich durch meine Ohrringe gefädelt – und schon war mein erstes Design geboren.“ Mittlerweile bezieht die junge Geschäftsfrau ihre Süßwasserperlen aus Thailand von einer Farm, die sie selbst besucht habe. „Somit beziehe ich meine Ressource nicht über Mittelsmänner“, sagt Bevrard, die ihre Designs von einer Goldschmiedin aus Italien Realität werden lässt.
Dem Erbgroßherzog ist die junge Schmuckdesignerin bei seinem Rundgang ebenfalls aufgefallen. Interessiert lauscht er den Ausführungen von Bevrard. Nach dem Gespräch erzählt die junge Mutter mit abgeschlossenem Modestudium, dass sie überhaupt nicht nervös war. „Erbgroßherzog Guillaume war extrem nahbar und zeigte sich sehr interessiert“, lässt sie später wissen. Neben den persönlichen Begegnungen war der Trip nach Dubai aber auch geschäftlich ein voller Erfolg. In Zukunft sollen die luxemburgischen Schmuckstücke in einem Pop-up-Store in Dubai angeboten werden.
Außerdem standen Besuche im Schweizer, dem saudi-arabischen und dem pakistanischen Pavillon an, die mit ihrer imposanten Architektur und beeindruckenden Kunstinszenierungen die Kultur ihrer Länder vermitteln wollen. Der Direktor des Dubai Exhibition Center ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, Delles durch die neu errichtete Anlage zu führen.
Dieser erste Tag an der Weltexpo wurde von einem Mittagsessen und einer Rezeption im Luxemburger Pavillon abgerundet. In der Schengen-Lounge beköstigten Schüler der Hotel- und Tourismusschule aus Luxemburg die Gäste. Das Fazit von Delles fällt unter den erschlagenden Eindrücken des Tages denkbar kurz aus: „Wo Luxemburg draufsteht, ist auch Luxemburg drin.“
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ajo.déi iewescht 1000 dierfen machen,wat se wöllen.Eis gin dauernd nei Restriktiounen imposeiert an sie dann?Déi Madame Nagel huet schon Onsommen verschlong während sie zu Dubai soutz.Elo gin eis Promien och dohin de schéine Männchen machen.Wéén interesseiert dat eigentlech?Letzbuerg an Raumfahrt etc.Alles kabes.Et mengt één,mir wieren erem am Ancien Régime.
Also eine tolle sache wenn man den guillaume und den lex hier runtersausen sieht.
Umso unverstaendlicher,dass noch vor wenigen tagen ein editorialist hier einen artikel schrieb,der fast zum boykott der expo aufrief.
Wenn maggy mir jetzt auch noch ein ticket mit 3 naechten im 5 sternehotel schenkt,ueberleg ich mir glatt noch im winter runter zu fliegen.
Guten Tag,
ich habe in meinem Editorial keinesfalls zum Boykott der Weltexpo aufgerufen, sondern die politische Dimension einer solchen Visite hervorgehoben. Ich habe mich mit dem Tourismusminister Lex Delles in einem Gespräch auch über die Menschrechtslage hier vor Ort unterhalten. Seine Antwort können Sie morgen im Tageblatt lesen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sidney Wiltgen
Man höre und staune, man fliegt sehr nachaltig nach Dubai um durch eine Röhre zu rutschen und zu sehen wie ressourcenreich Luxemburg ist und wie der Kronprinz ……. vielleicht Schmuck….. Ich werde zu alt um das alles zu verstehen. Haben die denn wenigstens ihr Ticket aus der eigenen Tasche bezahlt? Das wäre doch mal ein Ansatz.
D‘Vollék op den Vélo an blechendoen mat CO2 Steier . D’Politiker an d’Prominenz kutschéieren monter mam Fliiger duerech d’Landschaft. Bravo fir d’Viirbildfunktioun an d’Solidaritéitt mam Vollék.
Merci un Tageblatt datt se sou Kommentaren online setzen,
iwwert déi onnëtz Geldverschwendung an Amusement
op dem Steierzueler seng Këschten.
Naja,am,, Lächerlich-Machen,,kriegen dei den Goldpokal,mit CO2-Steuer bezahlt!Bravoooo!!
Ein alter Guardian Vertrauter sagte mir dazu der nächste Burj Khalifa würde mit Glas aus Polen beliefert und die HE-Träger kämen aus Indien, stimmt das? Wäre nicht soo schlimm, solange wir noch unseren Kachkéis dorthin liefern dürfen.
Mir liewen an pardoxen Zeiten
Ich finde es unverantwortlich das kein Grüner Minister sich hier blicken lässt. Vertreten die unser Land nicht mehr?
Formidabel,
Ressourcenréich, Noohalteg, asw.
AAA
De Féierwon, den ass …
Elo fuert der jo och nach geschwën matt Schoulklassen dohin.
Aaremt Letzebuerg!
Git emol vléicht op Jerusalem den Yad Vashem besichen.
Daat wir méi wichteg, fir ons all wéi den Blödsinn an mauvais goût do.
Wou liewe mir dann zou Luxusbuerg?
Waat ass daat een Verpolfern vun Steiergelder bei deenen
korrupten Scheichen dohannen, muss déi eeler Mondorfer
Madame dorëm treppellen inklusiv nach aaner Parvenuën
op Steierkäschten,brauche mir iwerhaapt esou een Gedeessems,
hun mir nëtt Problemer genug zou Luxusbuerg ze léisen,
daat katzt een alles un. Merde alors.
Neireich an opgeblosen…passt zou Lëtzeburg.
Die angebliche ‚Erbgroßherzogin‘ (dixit ‚Wort‘) durfte nicht mit, ist die nicht geimpft?
@Grober J-P..
„Haben die denn wenigstens ihr Ticket aus der eigenen Tasche bezahlt?“
Die haben keine Taschen, die haben einen Untergebenen mit einem Sack Steuergelder der die hinterher trägt.
So Stelle ich mich das idealerweise vor: die Abdankung vom Grossherzog mittels Wäscherutsche. Ab in den Keller. Sanfte Mobilität…
@Bruno. Wusste nicht, dass wir das zahlen müssen. Haben wir dann später was davon oder heisst es wie so oft außer Spesen….
Hoffe die Designerin hat was erreicht. Also M. Wiltgen bitte am Ball bleiben, will wissen was dabei rauskommt, auch langfristig.
Kommt Greta auch? Vielleicht mit dem Segelgleiter? Lasst uns über diesen ganzen Schwachsinn lachen,denn sonst verlieren wir den Verstand. Sagte ich „Verstand“?
PS: Unsere Maggy-Nationale hätte ich gerne in der Röhre gesehen.Das hätte meinen Tag gerettet.
aah, dat Alles ass mol flott ze liesen,
„immer locker vom Hocker“
êt ass baal wéi am Märchen, d’Kinnegin, de Prênz an seng Suite..
an engem Luxus-Staat
êch hu schon êmmer gären schéi Geschichten erzielt krit vu menger Boom, do vergêsst een d’Realitéit an êt kann ee gut aschloofen ‚dobäi‘
richteg flot
@ Therese
„Déi Madame Nagel huet schon Onsommen verschlong“
Den Ierfgroussherzog war bal hiert Mëttesiesse ginn.
Gudd profitéieren vun dem Steierzueler,
Nagel & Co. wor schons zou Lëtzebuerg ësou,
ëtt gouffen deéck Gehälter ausbezuelt ouni eng Léschtung,
do wor déi Madame an och nach aaner Blo-Kumpanen
derbei,Platze vermaach,Privilegien opbebessert asw.
Ett geet nëtt méi op déi berühmten Kouhaut.
Weider ësou an dem korruptem Luxusbuerg.