#icicestesch / Eine Facebook- und Instagramseite wird zur Bewegung
#icicestesch ist mehr als nur eine Facebook- und Instagramseite. Es ist ein Lebensgefühl, eine Bewegung. Davon ist jedenfalls der „Stack-Escher“, der hinter dem Hashtag steckt, überzeugt. Um seine Person macht er ein Geheimnis. Es soll nicht um ihn gehen, sondern um die Gemeinschaft – ganz neutral und ohne politischen Hintergedanken.
#icicestesch ist überall dabei. Ob bei sportlichen und kulturellen Veranstaltungen, wenn ein neues Restaurant in der Stadt auftaucht oder eine bekannte Institution sich etwas Innovatives einfallen lässt. Über 3.000 Follower auf Instagram und 900 auf Facebook werden so wöchentlich über alles auf dem Laufenden gehalten, was sich in Esch bewegt. Dem Mann dahinter geht es dabei um Menschen und Orte, die seine Heimatstadt voranbringen.
Er ist in Esch aufgewachsen, hat sein Leben lang dort Sport gemacht und lebt und arbeitet auch heute in der „Minett“-Metropole. Mehr will er nicht von sich preisgeben. „Bei #icicestesch geht es nicht um mich. Es geht um alle, die stolz auf ihre Stadt sind.“ Jeder passionierte Escher könne die Seiten an seiner Stelle weiterführen. Er beschreibt #icicestesch als eine Art revolutionäre Bewegung, gegen jegliche Negativität, die der Stadt entgegengebracht wird. Ganz nebenbei macht ihm die Geheimnistuerei Spaß. Viele Escher wissen, wer sich hinter dem Hashtag versteckt – viele andere wollen es wissen.
Ursprung bei der Jeunesse
Seinen Anfang nahm #icicestesch auf der Escher „Grenz“. Ultras des FC Metz, die eine Fanfreundschaft mit den Jeunesser Fans pflegten, haben den Slogan vor etwa zehn Jahren dort eingeführt. Ursprünglich geht der Slogan auf Ultras des Vereins Paris Saint-Germain („Ici c’est Paris“) zurück. Von dort aus hat er sich in ganz Frankreich verbreitet. 2011 übernimmt der mysteriöse Escher den Leitspruch und bringt ihn weiter unter die Leute. Zusammen mit Freunden feuert er lokale Mannschaften bei Sportveranstaltungen damit an. „Das ging durch alle Vereine und hat sich langsam verbreitet“, sagt er.
Die Bewegung wird auch durch Enttäuschungen stärker. Als vor neun Jahren das Diva-Café zum Verkauf steht, schicken fünf junge Escher ihren Businessplan an die Gemeinde, darunter auch der Mann hinter #icicestesch. Eine Antwort erhalten sie nie. Später habe es geheißen, das wäre ja wohl nicht ernst gemeint gewesen.
2016 fällt der Entschluss, mehr aus dem Leitspruch zu machen. Die Facebookgruppe „icicestesch“ wird ins Leben gerufen. Kurze Zeit später entsteht die gleichnamige Instagramseite. Beide Accounts werden seitdem regelmäßig mit Fotos aus Esch gefüttert. „Die Fotos mache ich meistens selbst“, sagt der Mann hinter den Social-Media-Kanälen, „ich poste allerdings immer erst, nachdem ich schon weg bin.“ So kann er sicher gehen, dass ihn niemand damit in Verbindung bringt. Fotografieren sei schon immer eines seiner Hobbys gewesen.
#icicestesch ist nicht politisch. Darauf besteht der Begründer „Lokale Politiker jeder Couleur benutzen den Hashtag, und das ist auch gut so.“ Um den multikulturellen Aspekt der Bewegung auszudrücken, ist der Name auf Französisch gehalten. Esch sei französisch, kapverdisch, portugiesisch – einfach alles. Das repräsentiert #icicestesch.
5.000 Posts mit dem Hashtag
Mittlerweile gibt es fast 5.000 Posts auf Instagram, die den Hashtag benutzen. Persönlichkeiten wie Raphael Fiegen oder Institutionen wie die Universität oder die Kulturfabrik benutzen ihn ebenfalls. Die neutrale Marketingstrategie für ein positives Stadtbild trägt Früchte. Restaurants wie „Beet“ und „Snooze“ seien unter anderem deswegen in die Stadt gekommen, sagt der Begründer. Er habe genügend Kontakte, um hier und da ein gutes Wort einzulegen und Menschen zusammenzubringen.
#icicestesch sei nur ein Teil des Puzzles, der aus motivierten und stolzen Eschern besteht. Roby Gengler trage mit seiner Facebookgruppe „Esch/Uelzecht“, die 2.300 Follower auf Facebook hat, mindestens genau so viel dazu bei. Dabei spricht er eine etwas ältere Zielgruppe an.
Für die Zukunft ist eine interaktive #icicestesch-Karte geplant, die ohne Sponsoring funktioniert. Darauf soll jeder erscheinen, dem die Stadt am Herzen liegt und der sie voranbringt – unverfälscht. Wer also keine Veranstaltung und keine Neueröffnung mehr verpassen will, sollte #icicestesch auf Facebook und Instagram folgen.
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Geheimnis? Ich dachte da wäre Klarnamenpflicht?
Da muss er natürlich sofort gesperrt werden.
Hab gerade eine Beschwerde eingelegt.