Flut 2021 / Eine Million Euro an Spenden in den Gemeinden Echternach und Rosport-Mompach verteilt
Vergangenes Jahr wurde Luxemburg, genau wie weite Teile Belgiens und Deutschlands, von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Die Gemeinden Rosport-Mompach und Echternach waren besonders stark betroffen. Nach der Flut schwappte dann eine Welle der Solidarität den Katastrophenopfern entgegen. Auf dem Spendenkonto der beiden Gemeinden kamen mehr als eine Million Euro zusammen. Dieses Geld wird nun verteilt.
Allein in der Gemeinde Rosport-Mompach wurden damals 300 Häuser überschwemmt. 15 wurden derart beschädigt, dass sie vorübergehend unbewohnbar waren. Die privaten Schäden in der Gemeinde beliefen sich auf rund 4,9 Millionen Euro. Auch in Echternach entstanden Schäden in Millionenhöhe. Die Versicherungen zahlten in einer ersten Phase mehr als drei Millionen an die Opfer des Hochwassers aus. Vom Familien- und Wirtschaftsministerium wurden noch einmal rund drei Millionen ausgezahlt. Wer trotz dieser Unterstützungen noch finanzielle Einbußen zu beklagen hatte, der konnte sich bei den beiden Gemeinden melden und in den meisten Fällen konnte, dank der Spendengelder, geholfen werden. „Durch die Unterstützung von 1.576 privaten Spendern gingen auf den Spendenkonten der beiden Gemeinden mehr als eine Million Euro ein. Zusätzlich spendeten die beiden Gemeinden jeweils 100.000 Euro an die Hochwassergeschädigten“, so Ricardo Marques, Zweiter Schöffe der Abteistadt.
Bislang wurden insgesamt 709.310 Euro an die Katastrophenopfer ausbezahlt. Die restlichen Spenden, in Höhe von 396.761 Euro, werden am 18. Oktober an die noch ausstehenden Antragsteller verteilt. Insbesondere Betriebe warten derzeit noch auf eine Rückmeldung des Wirtschaftsministeriums und wurden noch nicht vollkommen entschädigt. Die dann noch übrigbleibenden Spendengelder werden auf alle Antragsteller prozentual je nach Schadenshöhe verteilt. „Wir wollten die Spenden so transparent wie nur möglich unter den Betroffenen aufteilen. Wer einen Antrag bei der Gemeinde eingereicht hat, musste auch nachweisen, welche Schäden bereits von der Versicherung gedeckt wurden. Die Hilfen der Gemeinden sind alle sozial gestaffelt. Luxusartikel wurden nicht übernommen“, so Patrick Hierthes, Erster Schöffe der Fusionsgemeinde Rosport-Mompach.
2.900 Briefe wurden verschickt
Doch die Menschen spendeten nicht nur an die Gemeinden. Auch beim gemeinsamen „Office social“ gingen Spenden in Höhe von 49.100 Euro ein. Hiervon wurden 40.904 Euro für die Wiederanschaffung von Elektrogeräten, wie Waschmaschinen oder Trockner verwendet. Doch das „Office social“ kam auch für Schulmaterial auf und übernahm die Unterbringungskosten in Hotels und verteilte Essensgutscheine. Das restliche Geld wird auf Wunsch der Spender einem anderen karitativen Zweck zugutekommen.
Doch nicht nur Geldspenden gingen bei der Gemeinde ein. In den Tagen nach der Flut kamen auch viele Freiwillige in die betroffenen Dörfer, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen. In Echternach waren es bereits mehr als 500 Freiwillige, die eine Hand mit anpackten. „Die Gemeinde Rosport-Mompach hat zudem Unterstützung aus mehr als 30 Gemeinden erhalten“, sagte Bürgermeisterin Stéphanie Weydert. Doch auch das administrative Personal der Gemeinden hatte mit den Folgen der Flut zu kämpfen. „Die Verteilung der Spenden beanspruchte die Arbeit einer einzigen Person und das über das ganze Jahr verteilt. Insgesamt mussten mehr als 2.900 Briefe in diesem Kontext verfasst werden“, stellte Yves Wengler, Bürgermeister der Abteistadt, klar.
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