Fast alles digital / Eine „Studentefoire“ im Hybrid-Modus: Hochschulminister Meisch stellt neue Plattform vor
Für manchen Schüler ist diese Entscheidung keine leichte: Spätestens auf 1re sollte man sich Gedanken darüber machen, ob, was und wo man studieren möchte. Die alljährliche „Studentefoire“ soll den Schülern bei ihrer Entscheidung unter die Arme greifen. Dieses Jahr findet die Veranstaltung zum großen Teil virtuell statt. Aber nicht nur.
Es ist eine Entscheidung, die weitreichende Folgen haben kann und die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dabei geht es um die Frage, ob man nach dem Abitur den Weg eines Studiums einschlagen sollte. Beantwortet man die Frage mit Ja, dann folgen weitere: Was will ich studieren und wo? Welchen Beruf will ich später ergreifen?
LINK Lesen Sie zum Thema auch das Editorial: „Wie Digital-Meisch die Post-Covid-Zeit plant“
Die 35. „Studentefoire“ soll den Schülern der 2e und 1re entweder bei der Entscheidungsfindung helfen, sie in ihrer getroffenen Wahl bestärken oder aber ihnen davon abraten. Bis Mittwoch werden den Schülern der Klassen 2e und 1re sogenannte Diskussionstage angeboten. Dort können sich die Schüler innerhalb ihrer Klasse über ihre Studienwünsche austauschen und sich mit der vom Hochschulministerium angebotenen digitalen Plattform vertraut machen. Am Donnerstag und Freitag findet dann die eigentliche „Studentefoire“ statt und wird, wie bereits vergangenes Jahr, rein digital ausgetragen. Dennoch spricht Hochschulminister Claude Meisch auf der Vorstellung der Veranstaltung am Montag von einer Hybrid-Version. Denn am Samstag haben die Schüler die Möglichkeit, sich während einer „Journée de rencontre“ in der „Maison du savoir“ der Uni.lu in Belval in Präsenz auszutauschen. Diese findet von 9 bis 15.30 Uhr unter Covid-Check-Regeln statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Diskussionstage sollen laut Meisch die Schüler dazu anregen, sich im Vorfeld der „Studentefoire“ Gedanken zu machen und sich darauf vorzubereiten, welche Fragen sie gerne beantwortet hätten. Diese können sie am Donnerstag und Freitag auf der eigentlichen digitalen „Foire“ stellen und versuchen, Antworten darauf zu bekommen.
Neue Plattform mit lokalem Partner entwickelt
An der virtuellen Veranstaltung sind über 200 Aussteller aus 17 Ländern vertreten. „Das sind mehr als in den vergangenen Jahren“, sagt Meisch. Der Minister führt dies auf das digitale Konzept zurück, das bei den Ausstellern Anklang finde. Zu den Ausstellern zählen Universitäten, Hochschulen, Botschafter, Ministerien sowie Studentenvereinigungen aus verschiedenen Studienländern. Vor allem den Austausch mit Letzteren bezeichnet Claude Meisch als einen Mehrwert für die Schüler, da sie auf diese Weise direktes Feedback von Studenten bekommen und nicht nur auf die offiziellen Vertreter angewiesen sind. Zudem finden die Schüler dort auch Vertreter aus der Berufswelt, aus den Bereichen Kultur, Gesundheit, öffentlicher Dienst und „Life Long Learning“.
Des Weiteren stehen den interessierten Schülern Vertreter des Hochschulministeriums zur Verfügung, um Informationen zu den staatlichen Beihilfen und Studienbörsen zu erhalten. Auch können sich die angehenden Studierenden über die Anerkennung der Diplome informieren, die u.a. dafür ausschlaggebend sind, ob man eine Studienbörse bekommt oder nicht. Darüber sollten sich die Schüler rechtzeitig informieren, mahnt Meisch.
Wir bieten auf der neuen Plattform die ganze Bandbreite digitaler Kommunikationswege anHochschulminister
„Dieses Jahr geht es uns darum, die zukünftigen Studenten so gut wie möglich über Studienmöglichkeiten, Studentenleben sowie Perspektiven im Beruf zu informieren“, sagt der Minister. Deshalb setze man auf den direkten Austausch mit allen Vertretern. Zu diesem Zweck biete die neue digitale Plattform viele Möglichkeiten. Diese neue Webseite mit der URL studentefoire.lu wurde zusammen mit einem neuen lokalen Partner entwickelt und baut auf der Plattform und den Erfahrungen vom vergangenen Jahr auf, als die „Foire“ pandemiebedingt rein virtuell stattfand.
30 Tage lang Zugriff auf die Webseite
Konkret bietet die diesjährige Plattform die Möglichkeit von Eins-zu-eins-Gesprächen zwischen einem Schüler und einem Vertreter an. Es können aber auch Gruppengespräche mit maximal zehn Personen geführt werden. Daneben kann man sich in klassische Konferenzen und Webinare einloggen und dort zuhören. „Wir bieten auf der neuen Plattform die ganze Bandbreite digitaler Kommunikationswege an“, sagt Meisch. Als wahren Mehrwert ordnet der Hochschulminister die Tatsache ein, dass die Schüler 30 Tage lang auf sämtliche Webinare und Konferenzen zugreifen können, falls sie etwas nicht verstanden haben und sich eine Information noch mal anhören wollen. Bis zum 28. November kurz vor Mitternacht bleibt der Zugriff darauf möglich.
Isabelle Reinhardt, Mitarbeiterin des Hochschulministeriums, stellte auf der Pressekonferenz die neue Plattform im Detail vor. Die Webseite ist in sechs große Blöcke eingeteilt: Studieren in Luxemburg, Studieren in den Nachbarländern, Studieren in und außerhalb von Europa, Studentenleben, Orientierung und Information sowie Arbeitswelt. Unterhalb dieser Blöcke befinden sich weitere Einteilungen: Webinare, das Hochschulministerium und eine Testmöglichkeit zur ausreichenden Internetverbindung, um an den Veranstaltungen teilzunehmen.
Ruft man einen Stand auf, zum Beispiel jenen des Hochschulministeriums, dann sieht der User eine Abbildung dieses Standes samt digitaler Poster und Videos, die er anklicken kann. Darüber hinaus gibt es eine Bibliothek, wo zahlreiche Broschüren und Informationsmaterial hinterlegt sind. Diese kann er ebenfalls anklicken, einsehen oder herunterladen.
Verschiedene Möglichkeiten der Interaktion
Das große Highlight der Plattform sind laut Reinhardt die Interaktionsmöglichkeiten. Es können einerseits Einzelgespräche geführt werden. Statt einen Termin zu beantragen, geht der User in eine Warteschleife. Sobald man an der Reihe ist, wird man vom Gesprächspartner angeschrieben. Wie diese Einzelgespräche stattfinden sollen, kann der User entscheiden. Entweder in Form eines schriftlichen Chats oder mit zugeschalteter Kamera samt Mikrofon- und Lautsprecherfunktion.
Neben den Einzelgesprächen gibt es den kollektiven Präsentationsraum. Dort können bis zu zehn User gleichzeitig interagieren. Es wird angezeigt, wie viele User schon im Raum sind. Ist noch ein Platz frei, kann man sich einloggen. Auch hier kann man zwischen dem schriftlichen Chat und dem Video wählen. Daneben wird auch das klassische Webinar angeboten. Auf der Plattform wurde die Funktion einer Mailbox eingerichtet. Hier können Schüler ihre Fragen bis zum 28. November per E-Mail einreichen. Die Datenschutzpolitik der Plattform funktioniere so, dass der User gewisse Daten über sich bei der Anmeldung preisgibt, sagt Reinhardt. Nur diese Daten seien bei der Nutzung im späteren Verlauf einsehbar.
Die Seite zur digitalen „Studentefoire“ ist verlinkt mit einer weiteren neuen digitalen Plattform zu den Studienbörsen, die nicht mehr unter dem Namen „Cedies“ läuft, sondern nun unter der URL mengstudien.lu abrufbar ist. Es handele sich dabei um ein Rebranding, weil der Name Cedies nicht allen Dienstleistungen des Hochschulministeriums entspreche, sagt Tom Wenandy, Pressesprecher des Hochschulministeriums. Die alte Webseite sei technisch in die Jahre gekommen. Auf der neuen Plattform mengstudien.lu, die unter der Federführung des Hochschulministeriums läuft, finden angehende und bereits aktive Studenten sämtliche Informationen zum Studium. Eine der Rubriken befasst sich ausführlich mit den Studienbeihilfen für Studenten.
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