Basketball / „Eine Wahnsinns-Erfahrung“: Ben Kovac über sein Debüt auf der europäischen Vereinsbühne
Einmal in der Champions League antreten dürfen, dieser Traum ging für Ben Kovac in den letzten Tagen in Erfüllung. Auch wenn es für sein Team, den slowakischen Klub Patrioti Levice, nicht zum Einzug in die Gruppenphase reichte, zeigt sich der 22-Jährige mit der Leistung seines Teams überaus zufrieden.
Es war eine große Premiere, die Ben Kovac in den vergangenen Tagen in Malaga erlebte. Erstmals durfte der 22-Jährige, der sich inzwischen bereits in seinem dritten Profijahr befindet, auf der höchsten europäischen Vereinsbühne antreten, um genauer zu sein in der Champions-League-Qualifikation. Eine Tatsache, die sein Wechsel in die Slowakei mit sich brachte, wo er seit dieser Saison für den amtierenden Meister Patrioti Levice aufläuft. Wie gut sich der Luxemburger und seine Teamkollegen in Spanien schlagen würden, wo die Qualifikation in Form eines Turniers im K.o.-Format ausgetragen wurde, hatten die Verantwortlichen des slowakischen Klubs selbst nicht wirklich erwartet.
„Es war eine coole Erfahrung, das Niveau ist wirklich viel höher als das, was ich bisher gewöhnt war. Nicht nur, was den Gegner, sondern auch, was mein Team selbst betrifft. Es ist physischer, athletischer, schneller und auch die Schiedsrichter sind strenger“, erklärt Kovac sein neues Umfeld und gibt dann auch direkt zu, dass man ganz einfach nicht zu spielen bekommt, wenn man sich nicht an den Spielstil des Trainers hält.
Dass es für Levice in Malaga auf Anhieb für den Finaleinzug der Qualifikation reichen würde, das hat selbst den Luxemburger überrascht: „Wir sind mit dem Gedanken angereist, dass wir hier einfach mal spielen werden und schauen, was möglich ist. Niemand hatte überhaupt an einen Finaleinzug gedacht.“ Und so fing alles mit dem ungarischen Klub Egis Kormend an, den Levice zum Auftakt am Mittwoch mit 79:70 schlagen konnte. „Man darf nicht vergessen, dass sie ein Budget haben, das dreimal höher ist als unseres.“ Im Halbfinale zwei Tage später gegen den finnischen Meister Karhu Kauhajoki gab es dann sogar einen deutlichen 81:57-Erfolg. „Die hatten überhaupt nicht damit gerechnet, und man muss es fast schon so sagen, dass wir sie so fertigmachen würden. Sie hatten auf Instagram bereits das Datum des Endspiels angekündigt und ihren Rückflug auch erst für Montag gebucht. Den Tag nach dem Finale.“ Vor allem im kollektiven Bereich hat das Team aus der Slowakei in dieser Partie jedoch absolut überzeugt, wie auch Kovac betont: „Diese Erfahrung hier in Malaga, wie ich mich selbst, sich aber auch das gesamte Team entwickelt hat, ist unglaublich.“
Eine andere Rolle
Dass die letzte Partie gegen die Lokalmatadoren von Unicaja dann extrem schwierig werden würde, dessen war sich jeder im slowakischen Klub bewusst. Die erhoffte Überraschung blieb dann auch aus, aber im Endeffekt zeigte sich der FLBB-Nationalspieler trotz der 73:91-Niederlage ganz zufrieden: „Als wir sahen, dass sie Den Bosch im Halbfinale mit 60 Punkten Differenz geschlagen hatten, wussten wir, dass das ein ganz anderes Kaliber ist“, erklärt Ben Kovac, der das niederländische Team noch gut aus seinen letzten beiden Jahren bei Den Helder kennt: „Wir haben in der letzten Saison locker auf 30 gegen Den Bosch verloren.“ Gleichzeitig verweist der Luxemburger auch darauf, dass Malaga mit gleich drei Spielern antrat, die in den letzten Wochen noch bei der EM im Einsatz waren. „Das ist ein anderes Niveau, mit neun ausländischen Spielern und einem Budget von elf Millionen Euro.“ Dennoch war der Luxemburger unendlich froh, dass er eine solche Erfahrung machen durfte, bei fast 6.000 Zuschauern, die im Finale dabei waren. „Wir haben gegen Spieler gespielt, die in allen Bereichen ein Stück über uns waren, dass wir aber so lange mithalten konnten, ist einfach mega.“
Auf seine Rolle in seinem neuen Team hat sich Ben Kovac jedenfalls schon gut eingestellt: „Ich bin es gewohnt, eigentlich mehr Punkte zu erzielen, soll auch werfen, wenn ich frei bin. Da wir aber einen so tiefen Kader haben, hat sich auch meine Rolle geändert.“ Und so ist Kovac der Meinung, dass er sich vor allem im defensiven Bereich in den letzten Wochen noch einmal ein gutes Stück verbessert hat.
Für den Klub selbst war es übrigens das erste Mal, dass er auf europäischem Level antrat und dann direkt zwei Spiele zu gewinnen, das war ein mehr als gelungenes Debüt. „Natürlich ist es schade, wir wären gerne weitergekommen. Doch diese zwei Siege haben dem Selbstvertrauen des Klubs auf jeden Fall gutgetan. Es ist cool, dass wir so weit gekommen sind.“ Und das Europa-Abenteuer ist für Ben Kovac und Levice noch nicht vorbei und wird nun im Europe Cup weitergehen.
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