Handball / „Einfach unglaublich“: Die Reaktionen nach dem Pokal-Finale
Wahnsinn, unglaublich, historisch: Das waren die Wörter, die am Samstagabend nach dem Pokalfinale am häufigsten fielen, um den Sieg der Red Boys zu beschreiben. Erstmals seit 1989 durften die Differdinger wieder die Trophäe der Coupe de Luxembourg in die Höhe stemmen.
Nach 33 Jahren nahm das Warten am Samstagabend endlich ein Ende: Die Differdinger durchbrachen den Bann und gewannen erstmals seit 1989 wieder den Titel in der Coupe de Luxembourg. Aldin Zekan, im Finale wie so oft in dieser Saison einer der besten Werfer der Red Boys, sprach von einem „historischen Moment“. „Dieser Titel tut unglaublich gut und wir haben ihn uns nach dieser langen Saison verdient. Niemand von uns wollte mit leeren Händen dastehen, das haben wir heute von Anfang an gezeigt.“
Eine Woche davor hatte Differdingen im Ligafinale nach einem 23:23-Unentschieden gegen Esch die erste Chance auf einen Titel in dieser Saison verpasst. Im Pokalfinale nahmen die Roten Revanche und konnten sich am Ende sogar überraschend deutlich 28:23 gegen den frischgebackenen Meister behaupten. „Diesmal waren die Red Boys einfach stärker als wir. Aus dem Rückraum haben wir nichts getroffen, die Niederlage müssen wir auf unsere Kappe nehmen“, fasste ein enttäuschter Felix Werdel zusammen: „Wir waren einfach am Ende unserer Kräfte.“
Einen großen Anteil daran, dass nur wenige Tore aus dem Escher Rückraum fielen, hatte Red-Boys-Torwart Chris Auger mit insgesamt zwölf Paraden. „Nach dem verlorenen Meistertitel haben wir die Enttäuschung in Motivation umgewandelt. Den Titel heute zu gewinnen macht uns umso glücklicher“, so Auger, der erst im letzten Sommer nach Differdingen wechselte: „Vor zwei Jahren wurde ich am Rücken operiert. Ich dachte damals, ich würde nie wieder spielen können. Zwei Jahre danach gewinne ich hier die Coupe de Luxembourg. Es ist einfach unglaublich …“
Die Geschichte von Peter Ostrihon ist ähnlich emotional. Eigentlich hatte der 34-Jährige seine Handballschuhe schon beiseite gelegt und seine Karriere beendet – kehrte aber im Laufe dieser Saison zurück aufs Parkett, als bei den Red Boys verletzungsbedingt Not am Mann war. „Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. Ich hätte nicht damit gerechnet, hier zu stehen. Ich kam zurück, um der Mannschaft zu helfen, sie haben mich dann dabei behalten. Das ist jetzt die Belohnung für unsere harte Arbeit.“ Ob er jetzt eine weitere Saison dranhängt, wusste Ostrihon am Samstagabend selbst noch nicht: „Das werden wir später sehen.“
Anders ist dies bei Torhüter Mikkel Moldrup. Bei ihm stehen die Zeichen auf Abschied. Nach drei Jahren bei den Red Boys kehrt er im Sommer in sein Heimatland, Dänemark, zurück. „Es ist toll, mit einem Titel zu gehen – das habe ich mir gewünscht. Ich habe vorhin zu Chris (Auger) gesagt: Wir haben vor neun Jahren zusammen in Käerjeng angefangen und die Meisterschaft gewonnen. Jetzt trennen sich unsere Wege – erneut mit einem Pokal in der Hand. Das ist ein Zeichen …“
Auch Christian Bock bestritt am Samstagabend sein letztes Spiel auf der Luxemburger Handballbühne. Der langjährige Kapitän des HB Esch wird seine Karriere beenden. „Die Red Boys sind, wie schon gegen Berchem, kurz vor der Halbzeit auf vier Tore weggezogen. Das tat richtig weh und in der Pause fingen dann natürlich die Gedankenspiele an“, fasst Bock sein letztes Spiel zusammen: „Ich will den Red Boys aber gratulieren für die Leistung, die sie heute und in der ganzen Saison schon gezeigt haben. Für uns ist es einfach bitter, dass sie es gerade heute geschafft haben, gegen uns zu gewinnen.“ Mit seiner letzten Saison als Handballspieler ist Bock dennoch zufrieden: „Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft und dass wir den Meistertitel am letzten Spieltag bei uns zu Hause gewonnen haben … das war phänomenal und ein sehr emotionaler Moment. Es war mir eine Ehre, mit diesem Team zusammenzuspielen.“
Das Wort „stolz“ benutzte auch Roman Becvar, um den Pokalsieg in seinem ersten Jahr bei den Red Boys zu beschreiben: „Ich bin sehr stolz auf das ganze Team. Es ist ein unbeschreiblicher Moment. Ich bin mit dem Ziel nach Luxemburg gekommen, Titel zu gewinnen. Ich bin mega froh, dass ich dem Verein dabei helfen konnte“, so der tschechische Nationalspieler.
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