Pressekonferenz / „Einkaufen ist kein Freizeitvergnügen!“: Luxemburg muss weiter auf Distanz bleiben
Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Tagen und auch jeneder Todesopfer erscheint moderat. Das sei allerdings alles andere als ein Signal, die beschlossenen Einschränkungen im Großherogtum einzuschränken – im Gegenteil. Das haben Premierminister Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich gemacht.
Als Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel am Freitagnachmittag mit der Gesundheitsministerin vor die Kamera tritt, um in einer wieder rein virtuellen Pressekonferenz die aktuelle Corona-Lage im Großherzogtum auf den Punkt zu bringen, kann Paulette Lenert zumindest einen „kleinen Lichtblick“ verkünden: Die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektionen ist nämlich inzwischen erkennbar zurückgegangen. Stand Freitag wurden insgesamt 2.612 Fälle hierzulande registriert, was einem Zuwachs von 130 Infizierten gegenüber dem Vortag entspricht. Das bedeutet immerhin nur eine Steigerung von etwa 5 Prozent und liegt damit weit entfernt von den deutlich zweistelligen Prozentzahlen, die das Gesundheitsministerium noch bis in die vorletzte Märzwoche verzeichnen musste. Allerdings gibt es auch wieder einen weiteren Toten zu vermelden. Hier liegt die Summe inzwischen bei 31 Menschen. Ein vor Tagen verstorbener Patient aus Frankreich geht in seiner Heimat in die traurige Statistik ein. Der Altersmedian der Gestorbenen liege bei 86 Jahren, sagt Lenert. 174 Menschen wurden wieder aus dem Krankenhaus entlassen, 500 waren mehr als zwei Wochen nach einem Test ohne Symptome.
Im Vergleich zu manchen europäischen Ländern mögen die Fallzahlen weniger dramatisch erscheinen – das dürfe aber keinesfalls zu Leichtsinn verleiten, stellt Xavier Bettel klar: „Wir sind noch nicht über den Berg!“ Und das sei man auch morgen oder am Tag danach nicht. Bis jetzt mussten 232 Menschen wegen ihrer Beschwerden durch das Coronavirus im Krankenhaus behandelt werden – davon 33 auf den Intensivstationen des Landes, wo auch noch weitere 10 Menschen aus Frankreich liegen. Und der „Peak“ der Hospitalisierungen stehe noch bevor, davon ist der Premierminister überzeugt. Er stellt darum noch einmal klar, dass der eingeschlagene Kurs der Einschränkungen in Privatleben, Beruf und Geschäftstätigkeit vorerst beibehalten werden müsse.
Für Xavier Bettel stellt sich das grundsätzliche Prinzip, nach dem jeder handeln sollte, recht einfach dar – bei aller möglichen Unsicherheit darüber, was denn jetzt genau erlaubt ist und was nicht. Er appelliert an die Solidarität mit den Verletzlichen und an den „gesunden Menschenverstand“. Bevor die Leute rausgingen, um etwas zu erledigen, sollten sie sich einfach fragen: „Muss das wirklich sein? Ist es wirklich nötig?“
Verdienst der Bevölkerung
Ein Beispiel dafür, was definitiv unnötig sei, erwähnt er mehrmals – und es regt den 47-Jährigen erkennbar auf: Wer zum Einkaufen geht, solle das zügig und diszipliniert erledigen und nicht mit der ganzen Familie im Schlepptau. „Ein Einkauf ist kein Freizeitvergnügen!“, ruft er schon fast mehr, als dass er es sagt. Zwar lobt Bettel die Bürger im Großen und Ganzen: Dass sich die Mehrheit der Menschen diszipliniert an die einschränkenden Regeln halte, sei „nicht der Verdienst der Regierung, sondern der Verdienst der Bevölkerung“. Gleichzeitig stellt er aber fest, dass es immer noch sichtbare Probleme gebe mit Zeitgenossen, die von der Polizei wegen Fehlverhaltens verwarnt werden müssen, was längst auch kostenpflichtig sein kann. So habe man allein am Donnerstag im Verlauf von 180 Kontrollen 60 derartige Fälle verzeichnet. Meistens habe es sich um Menschenansammlungen gehandelt, bei denen zudem nicht die notwendige Distanz eingehalten worden sei.
Die sei jedenfalls noch weiter einzuhalten – denn auch wenn sicherlich erste zaghafte Überlegungen zur „Exit-Strategie“ angestellt würden, könne diese doch nur vorsichtig und schrittweise umgesetzt werden, wenn sie einmal einsetzt. Immer im Blick müsse man zwei Faktoren halten: wie hoch die Belastung des Gesundheitssytems ist und wie hoch die Immunität in der Bevölkerung. Zur Erforschung des letzteren Aspekts starte bald eine Studie mit 1.500 Teilnehmern, kündigt Lenert an.
Sie versichert, dass die medizinische Versorgung im Land weiter gut aufgestellt sei und ausgebaut werde. So seien bisher 21.458 Tests durchgeführt worden. Damit gehöre Luxemburg zu den Ländern, „die extrem viel testen“. Diese Tatsache führe allerdings auch dazu, dass die Sterblichkeitsrate von 1,1 Prozent vorsichtig bewertet werden müsse. Sie sei auch froh, mitteilen zu können, dass drei Cargolux-Flieger mit medizinischem Material eingetroffen seien, darunter 43 weitere Beatmungsgeräte. In den neuen Behandlungszentren (CSA) habe man zudem bereits rund 330 Menschen pro Tag behandelt. Das medizinische Personal im Land sei jedenfalls hoch motiviert: „Wir hoffen, dass es nicht so kommt wie in Frankreich, wo man Patienten aus Spitälern evakuieren musste.“ Zudem sei man an teils internationaler Forschung beteiligt, um etwa die Wirksamkeit von Schnelltests und Medikamenten zu bewerten. Eine Absage gab es bezüglich App-Lösungen nach dem PEPP-PT-Standard, die helfen sollen, anhand von Handydaten Infektionsketten nachzuverfolgen und Kontaktpersonen von Infizierten zu warnen. Und auch bei der mittlerweile viel diskutierten Maskenpflicht sind Bettel und Lenert skeptisch: Natürlich sei es begrüßenswert, wenn die Menschen jetzt selbst solchen Gesichtsschutz basteln. Allerdings müsse klar sein, dass gerade für den Träger der Infektionsschutz wohl nur gering ist. Auf keinen Fall dürfe ein trügerisches Sicherheitsgefühl entstehen, warnt Bettel: „Dass mit einer Maske nichts geschieht, ist falsch!“
Der Premierminister verweist noch auf einige Entscheidungen, die der Regierungsrat noch am Freitag getroffen hat: So ermöglicht etwa ein spezieller Familienunterstützungsurlaub („Congé pour soutien familial“) die Pflege von behinderten Kindern und von Senioren in der Familie. Und wer sein Auto lieber nicht zur technischen Kontrolle bringen will, muss das derzeit auch nicht.
Gesundheitsministerin Lenert muss allerdings auch eine Warnung loswerden: „In den vergangenen Tagen haben sich auffällig oft 70 bis 79 Jahre alte Menschen infiziert!“ Möglicherweise liege das daran, dass sie doch noch zu oft einkaufen oder zu geringen Abstand halten. Dass man sich selbst gut fühle, heiße jedoch nicht, dass man für den tückischen Virus unangreifbar sei. Ältere sollten sich weiterhin besonders sorgfältig abschirmen und die Jüngeren sollten dazu beitragen – auch in der Familie. Leider müssten auch während der kommenden Feiertage Kontakte streng vermieden werden, auch in den Alters- und Pflegeheimen: „Wir sind uns bewusst, dass das nicht schön und nicht gut zu ertragen ist. Aber um die Menschen zu beschützen, ist es wichtig, die Maßnahmen beizubehalten!“
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Also viel Blah Blah von Bettel, nur Lenert hat Tacheles gesprochen, die Frau ist ebnen gut, ein guter Wurf, dagegen Bettel sehr schwach…
Von dem letzten Krieg sind fast nur die Gedenkfeiern üntig geblieben. Dass viele in der Zeit aus der Not geborene s.g. Ersatze nach dem Krieg verbessert wurden und zum späteren Wohlstand beitrugen ist seit langem dem Volk unbekannt.
Dass jedoch die Regierungen im vereinten Europa , wenn auch Jahre danach sich nicht rechtzeitig an die für die damaligen Besetzer normalen Vorsichtsmassnahmen erinnerten die für ein halbwegs normales Leben in Kriegszustand lebensnotwendig waren , ist verständlich. Dies umso mehr ja ein Krieg im Schutze Europas unmöglich geworden ist und Einigkeit ja bekanntlich stark macht !
Das sofortige Einführen von Einkaufsmarken für Alimente , strikte Grenzkontrollen, und durchdachtes Ausgehverbot , sofortige Bestrafung usw.usw …. sind ja heute ohne langwierige Genehmigungen von Brüssel nicht mehr denkbar.
Stimmen wir also gemeinsam in das Titaniclied ein….: « Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern ROSAmarie……näher zu dir mein Gott…… »
1) Abstand halten 2) Sobald außer Haus-die Finger aus dem Gesicht lassen bis sie gewaschen sind.(Auch mit Handschuhen)!! Das ist nicht so einfach wie gesagt. Handschuhe machen keinen Sinn,im Gegenteil sie vermitteln falsche Sicherheit.Masken schützen vor allem die Nachbarn,man selbst ist ohne zusätzliche Brille nicht sicher. Hinzu kommt,dass viele ältere Menschen diese Regeln überhaupt nicht verstehen oder die Reihenfolge der Schutzmaßnahmen nicht einhalten.
Warum nicht alle Bürger nach und nach testen? Hätten so einen noch besseren Überblick. Sind die Tests so teuer? Mittlerweile soll es ja auch Schnelltests geben, mit Resultat innerhalb 15 Minuten!?
@Blaat Gaston
„Das sofortige Einführen von Einkaufsmarken für Alimente , strikte Grenzkontrollen, und durchdachtes Ausgehverbot , sofortige Bestrafung usw.usw …. “
Sie haben die Lager mit den Maschinengewehrtürmen vergessen zu fordern.
@Blaat: Dass eine Anzahl Mitbürger keine Respekt vor den staatlichen Anordnungen haben , ist Fakt. Diese Bürger sind Produkt einer verzogenen Erziehung und in ihrer dümmlich, primitiven Art verstehen sie nicht die Unterschiede zwischen Allgemeinwohl vor Eigenwohl. Ihr Individualismus , ihr steinzeitliches Denken wird zur Konsequenz haben, jene Bürger die sich an die Anordnungen halten , riskieren durch verschärfte Regelungen abgestraft werden. Ich verlasse meine Wohnung nur vierzehntäglich zum nötigen Einkauf von Lebensmittel, doch es ist erschreckend wieweit manch illustrer Zeitgenosse sich an den Abstand hält oder an der nahegelegenen Straße kann man vom Motorradfahrer bei Sonnenschein bis zum vollbesetzten Auto mit Jugendlichen alles beobachten .Gerade hat mir ein Familienmitglied ein Foto gesendet ,das in den Foren vom heutigen Markttag in Luxemburg zirkuliert. Erschreckend, wen wundert es , das Virus freien Lauf hat, solche Märkte sind Risiko.Allerdings ,trotz ich das Benehmen dieser einfältigen Banausen auf das Schärfste verurteile , kann ich Ihre autoritäre Vorgehensweise nicht unterstützen, lehne viele dieser Überlegungen aus humaner und demokratischer Sicht ab.
Aus RTL „Weltwäit si schonn iwwer 60.000 Mënschen um Coronavirus gestuerwen “ Also bei 8 Milliarde Leit.
Do gin unheemlech Suen dragestsach. A weivill kleng Kanner stierwen dann un Ennerernährung asw. Do ass kee Sue do.
@Grober J-P.
„Warum nicht alle Bürger nach und nach testen? “
Wenn Sie keine Symptome zeigen, dann ist der Test immer negativ und somit nutzlos verschwendet.
„Mittlerweile soll es ja auch Schnelltests geben, mit Resultat innerhalb 15 Minuten!?“
Soll, ja. Die Massenproduktion dauert aber noch Wochen bis Monate und die haben dasselbe Problem.
@ Le méchant : Wer hier viel Bla bla redet sind Sie . Wenn sie soviel intelligenz besitzen dann stellen Sie sich 2023 zur Wahl als Spitzenkandidat für den Staatsminister und machen es besser . Soviel Driss denn sie hier verzällen han ich noch ni jehört .
Also man sollte alle Bürger testen
Egal wie.
Die geschieden Paare haben seit Wochen kein Kontakt mit dem Kind
Wer gibt uns die Garantie dass es nachher besser ist.
Bitte euch auf dem Ministerium
Bitte alle danach zum Test
Es is zu wohle unseres Lebens
E Samsten Moien um Stadter Maart war et immens flott!
Schéi Wieder an alles do! Nächsten Samsten gin ech erem dohin!
Hun mech och schon um Facebook dofir ugemellt!
Die älteren Mitbürger ab 70 nach oben, werden vermutlich in einer ersten Phase nicht mehr einkaufen gehen, in einer 2. unter strengen Hausarrest gestellt und in einer 3. nicht mehr behandelt werden. Alles, dass sie nicht bei rot die Strasse überqueren müssen. 🙂
@ spëtzbouf
„Die älteren Mitbürger ab 70 nach oben, werden vermutlich in einer ersten Phase nicht mehr einkaufen gehen“
Diese Phase gilt schon seit 2 Wochen, haben Sie das nicht mitgekriegt?
De Mart Samstegs ofzehahlen ass eng Frechheet visavis vun de Leit dei serieux versichen de Virus lass zeginn. Leit dei dohinnginn sollen emol 1 Dag matdem Spidolpersonal tauschen, da gengen Se bestemmt nie mei op de Mart goen. De Burgermeschter soll sech och un Regelen halen a mam gudde Beispiel firgoen.
@ Rosie: Anscheinend nicht und nicht nur ich. Bin 76 und gehe, nach Bedarf, ein Mal wöchentlich vernünftig einkaufen ( horte kein Klopapier z.B. ) und da bin ich nicht der Einzige der älter als 70 ist. Trage einen Mundschutz und Plastikhandschuhe, halte den gebotenen Abstand und führe keine unnötigen Gespräche. Im Gegensatz zu vielen jüngeren Mitbürgern halte ich mich strikt an die Vorschriften, anders als meine Nachbarn beispielsweise, die mehrmals wöchentlich Besuch von ihrem Sohn, ihrer Schwiegertochter und und ihrem Enkel bekommen. Danke trotzdem für Ihren liebevollen, sicherlich gut gemeinten, Hinweis.
@Rosie: In den letzten Jahren wurde immer mehr gedrängt das Rentenalter zu erhöhen, die Lebenserwartung wäre länger , die Alten wären fitter. Wenn ich aber nun die Diskussionen verfolge, fühle ich mich in düstere Zeiten versetzt, wie schnell Zeitgenossen den demokratischen Weg verlassen und im Gedankenfahrwasser autoritärer , rechter Systeme schwimmen .Fehlt noch , man den Alten zwingt einem Wimpel aufzunähen oder interniert. Haben Sie die heutige Aussage von Herrn Ströble ( ehemaliger Bundestagsabgeordneter, Rechtsanwalt) zum Separieren verschlafen.
Firwat get den Dikrecher Paschtouer net bestrooft an all déi déi an seng Frailoftsmass gin?????
Esou eppes ass onverantwortlech.
Ech hu leider d’Pressekonferenz vun e freideg net gesin, mee ech froe mech och firwat net all Birger sn onsem Land d’office getest get.
Natirlech gin et och fake negativ Tester an esouguer wann een negativ getest get heescht dat nach laang net dass een den virus an enger schwaacher Form huet.
Mir können ons obreegen iwert hei sn do mee Tatsaach ass dass de Virus hei ass a mir elo dat bescht draus maache mussen, oder?
Ech wees et ass net flott 2 Wochen doheem ganz alleng agespaart ze sin ouni e Mënsch ze treffen, mee et ass eben esou. Ech selwer gin en densdeg no 2 Wochen Quarantäne erem schaffen well ech verschidde Symptomer haat. Mein test ass negativ, mee vill ze speit gemaach gin, mee ech si sou ze soen gezwonge gin vun der arbecht erem schaffen ze goen an ech freee mech och drop.
Bleiwt gesond a passt op iech op.
@spëtzbouf
„@ Rosie: Anscheinend nicht und nicht nur ich. Bin 76 und gehe, nach Bedarf, ein Mal wöchentlich vernünftig einkaufen “
Da Sie ja über 65 sind, bekommen Sie alles geliefert, genau wie ich. Genau deshalb hat man das ja eingeführt.
Aber Sie machen wohl lieber einen Spaziergang in den Cactus, wie der Premier das nennt.
@olimax
„De Mart Samstegs ofzehahlen ass eng Frechheet visavis vun de Leit dei serieux versichen de Virus lass zeginn. Leit dei dohinnginn sollen emol 1 Dag matdem Spidolpersonal tauschen, “
Et schaffen och Leit an de Spideeler vu Méindes bis Freides, déi hätten och gär frësch Saachen.
Mengt der de Maart wär just fir Pensionären déi d’ganz Woch fräi sinn?
@ Rosie.Halten Sie sich gefälligst mit Ihren überheblichen Unterstellungen zurück, ich unterstelle Ihnen ja auch nichts. Bei meinem täglichen Spaziergang in der Natur und meinen Radtouren komme ich sehr gut ohne Cactus u.Co. aus. Ich beanspruche keine fremde Hilfe und wickle meine wenigen Einkäufe zügig ab.
@ Rosie. Besinnen Sie sich auf sich und lassen Sie die anderen tun oder nicht tun was die wollen, nach dem Motto “ leben und leben lassen „.